Nach Modellregion-Bewerbung: Vorbereitungen laufen

Weiden. Mit vereinten Kräften hat die Stadt Weiden die Bewerbung als Modellregion für Öffnungskonzepte erarbeitet.

Seit 1. April sind sie fertig: die Bewerbungsunterlagen der Stadt Weiden als Modellprojekt für „Öffnungskonzepte“, mit vereinten Kräften erarbeitet, wie Sprecherin Roswita Ruidisch erklärt.

“Zu den geforderten Angaben gehört eine Beschreibung der Umgrenzung der Innenstadt, denn auf diese bezieht sich der räumliche Geltungsbereich des Modellprojekts. Zudem mussten die Entwicklung der 7-Tages-Inzidenz und ein stringentes, niederschwelliges Testregime sowie Schutz- und Hygienekonzepte, die Impfquote, die Kontaktpersonennachverfolgung durch striktes und effektives Containment, Digitalisierung und Standortkriterien dargestellt werden”, erklärt Ruidisch.

83 Bewerbungen – wenige Modellregionen

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks bekundeten 83 Städte und Kreise beim bayerischen Gesundheitsministerium ihr Interesse, Modellregion zu werden. Die Entscheidung soll noch diese Woche fallen.

Bürgermeister Höher lobt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung haben alles gegeben, damit wir noch vor Ostern mit unserem Antrag als Modellregion fertig geworden sind. Zudem laufen im Hintergrund bereits Vorbereitungen, wir haben eine Task Force eingerichtet und bereiten uns etwa auf den Betrieb von Teststationen vor. Weiden ist bereit für die Entscheidung der Landesregierung am kommenden Mittwoch.“

Die Innenstadt erwarte sehnsüchtig eine Entscheidung zur Modellregion, wie es aus dem Rathaus heißt. Die Öffnung des lokalen Schuhhandels sei bereits ein erster Lichtblick für den Handel in der Innenstadt gewesen.

Die Weidener Fußgängerzone und Altstand könnten der Kern für das Modellkonzept mit Öffnungen werden. Gelb markiert sind die “Grenzen”: Schlörplatz, Bürgermeister-Prechtl-Straße, Goethestraße, Josef-Witt-Platz, Max-Reger-Straße, Wörthstraße und Dr. Pfleger Straße und der Bereich entlang der Max-Reger-Anlage. Grafik: Stadt Weiden/Bewerbungsunterlagen.

In die intensiven Planungen involviert sind unter anderem auch MdL Dr. Stephan Oetzinger, MdB Albert Rupprecht und Uli Grötsch, Stadtrat Dr. Benjamin Zeitler,Martin Neuhaus und Michaela Hutzler vom Klinikum Weiden,Dr. Franz Wach und Bürgermeister Lothar Höher,

Mehr testen – mehr Freiheiten – mehr Kontrolle über Infektionsgeschehen?

Eine Taskforce “Gastro- und Einzelhandelsöffnungen” soll sichere Öffnungskonzepte in der Innenstadt mit “Tagesticket” und Schnelltests erarbeiten. “Nicht nur benötigt Weidens Einzelhandel und Gastro dringend Umsatz; durch die höhere Testfrequenz wird automatisch das Infektionsgeschehen reduziert. Die Bürger sollten dazu gebracht werden, sich häufiger testen zu lassen. Als ‘Belohnung’ kann man sich wieder frei bewegen, einkaufen und essen gehen”, heißt es in der Bewerbung.

“Damit das Projekt Modellregion (erweiterte Öffnung der Gastronomie, Handel und Kultur bei einem Inzidenzwert von über 50 und unter 200) erfolgreich und sicher umgesetzt werden kann, wird der Handel sein bestehendes Hygienekonzept durch folgende Maßnahmen ergänzen: Zutrittskontrollen, Reduzierung der Kundenanzahl, Mitarbeiter-Selbsttests”, erklären Tobias Sonna und Stefan Gruhle als Weidener Sprecher des Handelsverbands Bayern.

Vorbereitungen für Teststation-Betrieb

Teststationen könnten nach ersten vorläufigen Überlegungen zum Beispiel am alten Rathaus, beim Edelweiss und einem Zelt am Oberen Markt aufgebaut werden. “Der schwierigste Punkt dürfte das Testen in großer Menge darstellen”, so Dr. Wach. Dazu brauche es jemanden, der das professionell betreiben kann, Zusammenarbeit wäre aus Sicht des Mediziners beispielsweise mit BRK und Maltesern möglich.

Die Stadt Weiden versichert in seiner Bewerbung als Modellregion: “Die Mindestkapazität von ca. 4.000 Testungen pro Tag kann bis zum Start des Modellprojekts sichergestellt werden.” Derzeit bestünden Verhandlungen zusätzlich zum Testzentrum Außenstellen als Satellitenlösungen innerhalb des Geltungsbereiches zu installieren mit einer täglichen Testkapazität von bis zu 1.200 pro Teststelle. “Zwischen den Betreibern des NOC und der Firma Synlab, Weiden, wird eine Kooperation entstehen mit 750 bis 1.000 Testungen”, teilt die Stadtverwaltung mit.

Die Hilfsorganisation Malteser biete mit sechs Testeinheiten à 200 Testungen am Tag an. Weitere externe Dritte hätten außerdem entsprechende Angebote abgegeben, ebenso weitere Apotheken, jeweils auch für weitere Teststellen außerhalb des räumlichen Geltungsbereiches des Modellprojekts bis hin in angrenzende Landkreiskommunen hinein.

Kontaktnachverfolgung gesichert – auch unter Extrembelastung

“Auch bei den anfangs extrem hohen 7-Tage-Inzidenz-Werten von dauerhaft über 300 konnte ein striktes und effektives Containment durch eine zuverlässige und sofortige Kontaktpersonennachverfolgung seitens des Gesundheitsamtes Weiden/Neustadt sichergestellt werden, zum Teil verstärkt durch Angehörige der Bundeswehr. Bei einer dauerhaften Inzidenz von 100 bis 150 sei die Nachverfolgung weiterhin gewährleistet”, heißt es aus dem Weidener Rathaus. Die Stadt Weiden habe zusätzlich im Rahmen einer bereits strukturierten Taskforce die Bereitstellung weiterer zehn Mitarbeiter aus dem Rathaus bei Bedarf vorbereitet. Die Bewerbung für das Modelprojekt sei auch mit dem zuständigen Gesundheitsamt Weiden/Neustadt abgestimmt.

Hoffnungen auf weitere Öffnungen im Handel nach “Click and Meet”-Prinzip hat eine bereits mehrtägige Inzidenz in Weiden unter der 100-Marke gemacht. Der Wert liegt aktuell bei 100,6 (Stand 06.04.2021).

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