Musik gegen Krieg und Leid

Hermannsreuth. Es ist der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, wie Magdalena Keilhauer sagte. Dennoch ist dieser Tropfen so wichtig für die Betroffenen. Die Betroffenen, das sind Kriegskinder im Irak, denen die Organisatorin zusammen mit dem Andra-Danu-Verlag helfen will. Dafür organisierte man ein offenes Musikantentreffen als Benefizveranstaltung in Keilhauers Windschnurrn. Unterstützt wurde man dabei vom Bundesprogramm „Demokratie leben in der Mitte Europas“.

Von Udo Fürst

Benefizveranstaltung, Musik gegen Krieg und Leid, Flüchtlinge, Kriegskinder aus dem Irak

Magdalena Keilhauer und ihr Helferteam haben sich einen starken Partner ausgewählt. Die kirchliche Stiftung „Wings of Hope“ bietet ein Trauma-Hilfezentrum in der Stadt Dohuk im Norden des Irak für Kinder und Jugendliche jeder Volkszugehörigkeit, Religion und jeden Geschlechts. Der Begriff „Traumapädagogik“ steht für Konzepte, mit denen professionelle Fachkräfte traumatisierten Kindern und Jugendlichen helfen, ihre schlimmen Erlebnisse emotionell zu verarbeiten. Dies soll eine adäquate Teilhabe am sozialen Leben ermöglichen.

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Die Grenzlandbuam Bärnau

Ursprünglich aus der stationären Jugendhilfe kommend, haben sich die Anwendungsfelder mittlerweile weit darüber hinaus entwickelt. Traumapädagogische Konzepte entstehen mit Erfolg in den unterschiedlichsten Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Diese Entwicklung war notwendig, denn im Umgang mit traumatisierten Personen gelangen Pädagogen mit herkömmlichen Mitteln an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Bei Kindern und Jugendlichen, die Krieg und Flucht ausgesetzt waren, ist eine traumapädagogische Therapie unverzichtbar, um Spätfolgen der psychischen Verletzungen, wie etwa unkontrollierbare Aggressionsschübe, Panik-, Amok- und Angstattacken oder Depressionen entgegen zu wirken.

Mit Glaube, Hoffnung, Liebe und Musik wollen wir in diesen unseligen Tagen Krieg und Terror entgegenwirken“

sagte Magdalena Keilhauer. „Geben wir heute der Lebensfreude Raum“, so die Organisatorin und dankte vor allem den ohne Gage auftretenden Musikgruppen. Das waren die Grenzlandbuam Bärnau, Max Schnurrer, die Changes aus Tirschenreuth, das Duo Ro-Sa aus Rothenstadt, der Gruppe Neues Leben im Licht aus dem Iran, der Flamenco-Gitarrist Pako aus Syrien sowie Interpreten der Kapellen Soundcheck und Snehurka aus Pilsen.

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Organisatorin Magdalena Keilhauer und auch die Gäste waren begeistert von den Darbietungen der Musiker in Hermannsreuth.

Wer wollte, konnte sich eine Leseprobe von Albert Gewargis aus seinem Buch „Bruder Doktor“, das vom Bau eines Krankenhauses in dem heute stark umkämpften Gebiet im Irak handelt, anhören, oder sich von Atran Youkhana von „Wings of Hope“ über das Projekt in Dohuk informieren lassen. Mitglieder von „Amnesty International“ aus Weiden und Tirschenreuth zeigten den schwierigen Weg Asylsuchender auf.

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Die iranische Gruppe Neues Leben im Licht interpretierte zwei christliche Lieder aus ihrer Heimat. Fotos: Udo Fürst

Schließlich konnten sich Gäste und Mitwirkende das Buffet der multikulturellen Küche schmecken lassen.

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Die Grenzlandbuam Bärnau
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Bilder: Udo Fürst

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