Musterbeispiele der Direktvermarktung: von frischen Fischen bis zu gesunden Obstsäften
(Advertorial) Ensdorf/Birgland. "Aus der Region für die Region". Unter diesem Motto arbeiten die Direktvermarkter im Landkreis Amberg-Sulzbach. Wir stellen zwei dieser regionalen Unternehmerfamilien vor: die Fischzucht "Vilstaler Fisch" von Stefan Helldörfer und die Mosterei der Familie Heldrich im Birgland.
Der Inhaber der Marke „Vilstaler Fisch“, Stefan Helldörfer, und die Mosterei von Katrin und Roland Heldrich, die noch viel mehr als nur Saft pressen, tragen mit ihrer Arbeit maßgeblich zur Authentizität und regionalen Wertschöpfungskette dieses Landstrichs im Herzen der Oberpfalz bei.
Leuchtende Kinderaugen
Stefan Helldörfer ist Zimmerer von Beruf, betreibt in Pittersdorf (Ebermannsdorf) ein Sägewerk und ist damit laut eigener Aussage sehr gut ausgelastet. Dennoch hat er noch eine weitere Leidenschaft: Er züchtet Fische. Circa 2000 Forellen sowie 500 Karpfen und Saiblinge hat der Pittersdorfer im vergangenen Jahr aus seinen acht Teichen bei Ensdorf geholt und fangfrisch verkauft.
Unterstützt wird der fünffache Vater von der ganzen Familie. Vor allem Vater Eduard steht ihm bei seinem aufwendigen Hobby tatkräftig zur Seite. „Das ist eigentlich schon kein Hobby mehr, so viel Arbeit steckt da drin“, betont der Fischzüchter. Trotzdem mache ihm sein Steckenpferd viel Spaß. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn die Kunden ihre Kinder mitbringen und den Fisch selbst im Becken aussuchen können. Manche Kids kennen nur Fischstäbchen und bekommen dann bei uns große Augen. So haben wir schon viele Kinder zum Fischessen gebracht“, sagt Helldörfer schmunzelnd.
Forellen gibt’s das ganze Jahr
Die Kunden vom „Vilstaler Fisch“ kommen aus der ganzen Region. Sein Kundenstamm setze sich aus privaten Käufern und Gastronomiebetrieben zusammen. Seit Stefan Helldörfer vor drei Jahren die Weiher mit einer Gesamtfläche von circa eineinhalb Hektar gepachtet hat, kämen auch immer mehr Leute aus den umliegenden Dörfern, um sich ihren Fisch zu holen. Während er die Karpfen vorwiegend im Herbst verkaufe, gingen die Forellen das ganze Jahr über weg. Entweder fangfrisch – der Kunde sucht sich den Fisch im Becken aus, Helldörfer schlachtet und filetiert ihn auf Wunsch – oder geräuchert. Gespeist werden die Wasserbecken übrigens von reinem Quellwasser aus den angrenzenden Hügeln.
Ein Problem allerdings, das die Helldörfers mit vielen anderen Oberpfälzer Fischzüchtern teilen, ist der Fischotter. Während man die Attacken durch den Kormoran mithilfe eines befreundeten Jägers großteils gelöst habe, wüte der Otter nach wie vor in den Teichen und Auffangbecken. „Das ist oft sehr frustrierend, wenn du die schrecklichen Folgen siehst. Erst kürzlich hat ein Fischotter Dutzende Fische komplett zerlegt und eine Spur der Verwüstung hinterlassen“, schildert Eduard Helldörfer. Wie andere Fischzüchter auch sei er für eine gezielte Entnahme des Raubtiers.
Mosterei Heldrich: Früchte, soweit das Auge reicht
Früchte und Säfte, so weit das Auge reicht. In der Mosterei von Katrin und Roland Heldrich aus Frechetsfeld im Birgland stapeln sich die Kisten leckerer Obstsäfte fast aller Sorten. Doch die Safterzeugung ist längst nicht die einzige Produktionslinie der Familie, zu der auch die vier Kinder Lene, Lore, Michel und Frieda gehören. Nach den Bioland-Richtlinien bewirtschaftet sie 53 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 25 Hektar artenreiche Dauerwiesen und 28 Hektar Acker, auf denen Weizen, Dinkel, Roggen, Braugerste, Kartoffeln und Kleegras angebaut werden. Auch seltene Ackerwildkräuter wie Rittersporn, Ackerkrummhals und Frauenspiegel finden sich dort ebenso wie 15 Hektar Wald. „Bei uns ist alles aufeinander abgestimmt und absolut nachhaltig.“
„Das Amberg-Sulzbacher Land hat viel Leckeres zu bieten. Was in unserer Region wächst und gedeiht, schmeckt einfach gut und lässt sich mit allen Sinnen genießen. Unsere Direktvermarkter sind Tag für Tag mit Herzblut im Einsatz, um uns mit frischen und hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen. Ob im eigenen Hofladen, auf den Wochen- und Bauernmärkten oder über die zahlreichen 24/7-Verkaufsstellen – inzwischen gibt es vielerlei Wege, heimische Produkte zu erwerben. Wer direkt und saisonal beim regionalen Erzeuger einkauft, der unterstützt nicht nur die heimische Wirtschaft und den Erhalt der Genusslandschaft vor Ort, sondern leistet durch kurze Transportwege auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“ Katharina Schenk (Regionalmanagement Landkreis Amberg-Sulzbach)
„Mob Grazing“ gegen Trockenheit
„Unsere Wiesen und das Kleegras nutzen wir mit unserer Mutter-Kuhherde. Die Tiere grasen von April bis November unsere Weiden und auch unsere Streuobstwiesen ab“, erklärt Heldrich. Angesichts der Trockenheit der vergangenen Jahre hat sich der ausgebildete Landwirt für ein ganzheitliches Weidemanagement, das „Mob Grazing“, entschieden. Damit wird das Weideverhalten von Wildtierherden in der Savanne nachgeahmt und schon seit Jahrzehnten in Nordamerika und im südlichen Afrika eingesetzt. „Das Beweidungsverfahren kann ein strategisches Weidewerkzeug zur Gewährleistung der Ertragsstabilität während langer Trockenperioden in Deutschland sein. Durch hohe Aufwüchse, lange Wurzeln und eine Mulchschicht aus niedergetrampelten Pflanzenrückständen, vermischt mit dem Dung der Tiere“, erläutert Heldrich.
Apropos Tiere: Der Landwirt besitzt 40 Rinder, die nicht nur seine Weideflächen düngen, sondern auch für das Fleisch und die Wurst sorgen, die Heldrich an Privatverbraucher und Restaurants wie das Gasthaus Laurer in Sunzendorf oder das Gasthaus Grüner Schwan in Eschenbach (Mittelfranken) verkauft. Während die Kühe und Kälber, Deckbulle und Ochsen der Rassen Gelb-, Rot- und Fleckvieh die Weiden abgrasen und den Winter im Offenfrontstall verbringen, kümmern sich zwei freche Ziegen um die Heckenpflege. Durch die extensive Beweidung strukturreicher Flächen mit Bäumen und Hecken herrsche eine große Artenvielfalt und ein vielfältiges Insektenleben auf den Wiesen. Die sei die Grundlage für die Bestäubung und Nahrungsquelle für Fledermäuse, Eidechsen und Vögel.
Nachhaltigkeit wird großgeschrieben
Stichwort Nachhaltigkeit: Von November bis April leben die Rindviecher im Offenfrontstall auf einem Strohlager und lassen sich ihr Heu schmecken. Die Ochsen bekommen das Abputzgetreide, das beim Reinigen des Speisegetreides anfällt. „Für die Tiere ist das ein Leckerbissen und wir erzielen durch diese Fütterung eine noch bessere Fleischqualität“, betont der Landwirt. Der Mist, den die Tiere im Winter produzieren, dient als wertvoller Dünger für junge Obstbäume und die Getreideäcker. Das Kleegras – ein wesentlicher Bestandteil des Biolandbaus – können nur Wiederkäuer perfekt verwerten.
Die Streuobstwiesen sind mittlerweile ein wichtiger Betriebszweig für die Familie Heldrich: Dort stehen circa 90 Altbäume mit vielen typisch deutschen Apfelsorten wie Jakob Fischer, Kaiser Wilhelm, Bohnapfel, Jakob Lebel, Grahams Jubiläumsapfel, Harberts Renette, Blenheim, Croncels, Boskoop, Winterrambour oder Welschisner. Ferner gibt es alte Birnensorten wie die Sousbirne, Prinzessin Marianne, Gräfin von Paris und neue Poiteau. Außerdem wachsen auf Heldrichs Wiesen Kirschen, Zwetschgen und Nussbäume. Zwischen 2008 und 2018 hat die Familie circa 300 Jungbäume gepflanzt und dabei meist auf altbewährte Sorten gesetzt. „Wenn alle Bäume einmal tragen, können wir circa 100 verschiedene Apfel-, 20 Birnen- und 10 Quittensorten ernten“, erklärt der Landwirt, der auch im Vorstand der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. mitarbeitet.
Von A wie Apfel bis Q wie Quitten
2008 haben die Heldrichs eine kleine Obstpresse mit Zentrifuge auf ihrem Hof installiert. Damit stellen sie Säfte aus ihrem Obst her – aber auch Kunden können sich hier Saft aus eigenen Äpfeln und anderen Früchten pressen lassen. „Aus 50 Kilo gutem Mostobst – Äpfel oder Birnen – pressen wir 30 bis 35 Liter Saft“, erklärt Heldrich. Der wird dann auf circa 85 Grad erhitzt und heiß in Flaschen abgefüllt. Die Mindestanlieferung beträgt 70 Kilogramm und der Kunde muss beim Einfüllen der Äpfel und beim Verschließen der Flaschen oder Boxen mithelfen. Gegen Aufpreis werden auch Quitten, saubere Karotten und Holunder gepresst. Die Flaschen könne man selbst mitbringen oder bei Heldrich kaufen und jedes Jahr neu befüllen lassen.
Mit der Ausbeute im vergangenen Jahr war Roland Heldrich sehr zufrieden. „Die Ernte war gut, wir haben Hunderte Flaschen abgefüllt.“ Die Mosterei beliefert auch Gasthäuser, Metzgereien und Hofläden mit ihrem Bioland-Saft. Planen könne man die Menge aber nicht, zu unterschiedlich falle die Ernten aus. „Das ist jedes Jahr anders. Darauf muss man sich einstellen.“ Weitere Produkte des Biohofs sind Dinkel, Dinkelmehl, Dinkelgrieß, Apfelchips, Kartoffeln und natürlich im Herbst Äpfel verschiedener Sorten. Wie man sieht: niemand muss verdursten oder verhungern im schönen Amberg-Sulzbacher Land.
Direktvermarkter im Landkreis Amberg-Sulzbach
Die Direktvermarkterbroschüre „Direkt und gut“ liefert einen schnellen Überblick über die vielfältigen Angebote der rund 60 Direktvermarkter im Amberg-Sulzbacher Land. Von Obst und Gemüse über frische Eier und Säfte aus heimischen Früchten bis hin zu Schaf- und Ziegenprodukten, die in der Broschüre gelisteten Betriebe bieten eine große Produktvielfalt aus landwirtschaftlicher Erzeugung. Neben dem Produktsortiment der Betriebe sind auch deren Verkaufsstellen, Öffnungszeiten und Social-Media-Auftritte in der Broschüre aufgeführt. Ebenso ist darin eine separate Übersicht zu 24/7-Einkaufsmöglichkeiten wie Verkaufshäuschen, Verkaufsautomaten etc. zu finden.
Erstellt wurde die Broschüre vom Regionalmanagement des Landkreises in Zusammenarbeit mit der Öko-Modellregion Amberg-Sulzbach und Stadt Amberg sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg-Neumarkt i.d.OPf. Die Direktvermarkterbroschüre ist im Landratsamt Amberg-Sulzbach, bei der Öko-Modellregion Amberg-Sulzbach/Stadt Amberg, dem AELF Amberg-Neumarkt sowie bei den Gemeinden im Landkreis Amberg-Sulzbach und bei der Stadt Amberg kostenfrei erhältlich.
Auf der Internetseite www.amberg-sulzbacher-land.de/genuss/direktvermarkter steht die Direktvermarkterbroschüre online zum Download bereit.
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