Mut statt Murren: Das Nordoberpfälzer Wirtschaftsforum zur Zukunft der Region

Altenstadt/WN. Vor rund hundert Gästen im Kulturgut Altenstadt/WN diskutierte das Podium mit Professor Jan Viebig beim Nordoberpfälzer Wirtschaftsforum 2025 nicht bloß über Zahlen, sondern über Haltung: über Zuversicht trotz Zinsflaute, über Verantwortung statt Verzagtheit und über die Kunst, Ideen in Geschäftsmodelle zu verwandeln.

Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington

Günther Kamm, Geschäftsführer der Stadtbau GmbH Weiden, begrüßt für den Wirtschaftsclub Nordoberpfalz zu einer Veranstaltung, die nicht nur den Finger in die Wunden legen, sondern auch Mut zu unkonventionellen Lösungen mit auf den Weg geben möchte.

Ein Abend zwischen Kapitalmarktrealismus, Mittelstandsnüchternheit und Gewerkschaftspoesie – mit Professor Jan Viebig (ODDO BHF) als Keynote und einem Podium, das nicht nur Probleme katalogisiert, sondern Perspektiven eröffnet:

  • Thomas Ludwig, Vorstand der Volksbank-Raiffeisenbank Nordoberpfalz – der Mann, die Auswirkungen der Inflation noch persönlich am Wochenmarkt registriert.
  • Maximilian Wies, Juniorchef von Omnibus Wies – bewegt täglich die Region und weiß, was Mobilität wirklich kostet.
  • Johannes Panzer, Prokurist bei puzzleYOU – steht für digitalen Unternehmergeist und Nachhaltigkeit aus Altenstadt.
  • Josef Bock, Betriebsratsvorsitzender von Constantia Pirk – spricht für die, ohne die kein Wirtschaftswunder funktioniert hätte: die Beschäftigten.
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner

Weibliche Perspektive gesucht

„Wie Sie unschwer erkennen können, ist das Podium hochkompetent, aber auch ganz schön maskulin besetzt“, sagt der Moderator. „Das liegt nicht an einer chauvinistischen Prägung der Veranstalter – sowohl Harald Gollwitzer als auch wir vom Echo haben versucht, weibliche Teilnehmer für die Diskussion zu gewinnen, die aus unterschiedlichen Gründen leider abgesagt haben.“ Man könne nur hoffen, dass die feminine Partizipation durch das Publikum stattfindet, „denn ohne weibliche Perspektive ist der Wirtschaftsstandort Deutschland tatsächlich verloren“.

Und dann geht’s los: 150 Tage Merz-Regierung, große Versprechen, kleinteilige Umsetzung. Weniger Bürokratie, mehr Investitionen – so klang das Mantra der neuen kleinen Groko. Im Alltag erleben Unternehmen eher die Fortsetzung alter Debatten mit neuen Schlagzeilen. Die Frage an den Professor: „Reicht Wachstum per Sondervermögen – oder braucht es endlich mutige Innovationen?“

Rückgrat im Stresstest

Professor Jan Viebig sortiert die Lage mit chirurgischer Präzision: „Hohe Bürokratisierung, enorm hohe Energiekosten, demografischer Druck – das sind die zentralen Probleme.“ Und doch: „Es ist nicht alles schlecht.“ Degressive Abschreibungen, eine geplante Körperschaftsteuersenkung ab 2028 – „gute Ansatzpunkte“. Das Manko: „Die Umsetzung geht viel, viel zu langsam. Über den Bürokratieabbau reden wir seit Jahren.“

Thomas Ludwig, Vorstand der VR-Bank Nordoberpfalz, legt die regionale Topografie frei: „Wir sind ein Tausendfüßler – unwahrscheinlich viele kleine und mittlere Unternehmen, das Rückgrat der Region.“ Drei Jahre Rezession und Stagnation hätten Spuren hinterlassen – von Auftragsmangel bis Insolvenz. Aber: „Verallgemeinern kann man das nicht. Es gibt weiterhin sehr gute Firmen mit sehr guten Entwicklungen. Wichtig ist, das Netzwerk zu stärken – und differenziert nach vorne zu denken.“

Die Inflationsdebatte bekommt Alltagsgrip: „Die Bio-Gurke auf dem Markt bleibt teuer.“ Was tun, wenn Reallöhne und Kaufkraft knirschen? Ludwig plädiert für finanzielle Eigenverantwortung: „Deutschland ist so reich wie nie – aber investiert oft falsch. Der große Block liegt kurzfristig auf Konten.“ Langfristiges, monatliches Sparen und Absicherung existenzieller Risiken seien das Gebot der Stunde – „auch mit kleinem Einkommen, stetig, diszipliniert“.

Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington

Globalisierung: Fluch, Segen – und Lieferketten

Der Moderator skizziert den Dualismus: arbeitsteilige Wirtschaft als Wohlstandsmaschine – und zugleich Verletzlichkeit durch Abhängigkeiten. Viebig: „Globalisierung ist sehr gut – Ricardo hat gezeigt, wie Spezialisierung beide Seiten reicher macht. Aber Abhängigkeiten machen auch erpressbar.“ Die Lehre daraus: Den Handel offenhalten, Zölle niedrig halten, gleichzeitig bei kritischen Gütern die Verwundbarkeit reduzieren.

Johannes Panzer (puzzleYOU) beschreibt die Antwort des Mittelstands: „Kostendisziplin – und lokaler denken.“ 2020 gründete das Unternehmen eine US-Tochter mit Produktion vor Ort: „Goldrichtig – gerade beim Thema Zölle.“ Wachstum 2023/24/25 solide. Produktion für Europa? Tschechien bleibe stark: nicht nur wegen Löhnen, sondern wegen investitionsfreundlicher Politik und qualifizierter Fachkräfte. „Es geht um viel mehr als Kostenvorteile.“

Industrie, Arbeitsplätze – und der lange Atem

Ludwig liefert zwei harte Beispiele aus der Woche: In Regensburg drängen Konzerne mangels Großaufträgen in kleinere Projekte – „plötzlich sind die Big Player unsere Wettbewerber um die kleinen Brote.“ Und Standorte? „Ein Konzern kalkuliert für Indien mit 310 Arbeitstagen. Bei ganz anderen Kostenstrukturen verschieben sich Lieferketten. Wer in zweiter, dritter, vierter Reihe hängt, spürt das zuerst.“

Josef Bock (Betriebsratsvorsitzender Constantia Pirk) kontert Fatalismus mit Werkhallenethos: „Wenn wir sagen, der Patient ist tot, brauchen wir keinen Doktor mehr.“ Die Pirkmühle habe fünf Eigentümerwechsel überstanden – „von 630 auf 890 Beschäftigte gewachsen, weil wir Einigkeit leben“. Sein Prinzip: „Markt heißt M wie Mitarbeiterinnen und A wie Arbeitgeber – mit weniger, aber verbindlichen Regeln kreativ gestalten. Langfristigkeit schlägt das schnelle Geld.“ Und das T steht für tun – oder wie andere das nennen: Einfach mal machen!

Mobilität als Standortfaktor

Die Bahn kommt – zu spät. Viebig kennt den Vergleich aus sieben Schweizer Jahren: „Dort investieren sie ständig in Infrastruktur. Gesetzgebung ist einfacher, bürgernäher – Zulassungen dauern Monate statt Jahre.“ In Deutschland sei die Bürokratisierung „Wahn“, der Unternehmertum bremse.

Maximilian Wies (Omnibus Wies) unverschnörkelt: „Mit Geld allein löst man keine Probleme.“ Das Deutschlandticket sei ein Beispiel konsumtiver Milliarden ohne Wertschöpfung: „Kein Meter Schiene wird besser, kein Gleis saniert.“ Der Nahverkehr werde „massiv geregelt“, Planwirtschaftsgefühl inklusive. „Uns fehlt Planbarkeit – vom Chip im Bus bis zum Trafo für die E-Flotte.“ Personal bleibe Engpass Nr. 1; die Elektrifizierung sei Zukunft, aber „nicht ohne robuste Reserve jenseits des Stroms“.

Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Jürgen Herda
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Jürgen Herda
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner

Inflation, Rente – und die Lebenslüge

Viebig rückt den Blick zurecht: „Die sichere Rente war eine Lebenslüge – die demografische Entwicklung war bekannt.“ Sein Rat: langfristig investieren, breit diversifiziert. „Über ein Jahr verlieren Sie in 25 Prozent der Fälle Geld am Aktienmarkt, über zehn Jahre nur noch in 4 Prozent. Über 15 Jahre gab es seit 1969 kein einziges Mal Verluste.“ Der Zinseszinseffekt sei die beste Altersvorsorge – „auch mit kleinen Beträgen“.

Die Debatte streift den raueren Ton im Land, den Zulieferermangel, die Insolvenzwelle über Vorkrisenniveau. Ludwig: „Wer ausfällt, findet kaum Anschlussübernehmer – Werte gehen verloren.“ Nötig: Investitionen, Mut, Strategie. Wies warnt vor der politischen Spirale aus Angst, Unzufriedenheit, Parolen: „Wir brauchen wieder gesunden Menschenverstand – Bildung, Fleiß, Aufstiegsperspektive.“

Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Jürgen Herda

Europa, Banken – und die drei Zutaten für KI

Am Ende die große Frage: Was muss Deutschland jetzt anders machen? Viebig: „Für KI brauchen Sie drei Dinge: gute Bildung, gute Ideen, funktionierende Infrastruktur (Halbleiter!).“ Bildung verschlechtere sich, Ideen hätten wir (Max-Planck, Helmholtz, Leibniz), „aber der Transfer in Produkte ist viel zu schwerfällig“. Außerdem brauche Europa freies Kapital: „Nach der Währungsunion die Bankenunion.“

Ludwig sieht das pragmatischer: „Wir haben europäische Gesetze – aber nationale Auslegungsspaghetti. Das kostet Mittelständler doppelt. Wir brauchen klare Leitplanken und mehr Freiheit, statt jeden Einzelfall zu verallgemeinern.“ Panzer nickt aus Alltagserfahrung: „Deutschland ist Bürokratieweltmeister. Reduktion kostet nichts – sie spart Geld und setzt Wachstumsimpulse.“ Bock mahnt Wettbewerbsgleichheit bei Energiepreisen an: „Sonst schließen modernste Werke – wie die Maxhütte.“

Schluss: Mut ist eine betriebliche Kennzahl

Der Moderator bedankt sich – und gönnt sich den Stachel: „Vielleicht gründen wir zur Entbürokratisierung einen Arbeitskreis.“ Die Ironie: Ein Rechtssystem, das vereinfachen will, produziert oft noch komplexere Gesetze. Sein Kontrapunkt: „Überall auf der Welt halten Expats ihre Bürokratie für die schlimmste der Welt – vielleicht sind wir auch hier inzwischen nur noch Mittelmaß.“ Die Einladung steht: Fragen oder Getränke – „Sie können mit den Füßen abstimmen. Trappel, trappel, trappel …“

Das bleibt: Realismus ohne Zynismus. Eine Region, die ihre Stärken kennt – Netzwerke, Fachkräfte, Loyalität. Ein Podium, das mehr wollte als das große Lamento: Kapitalmarktblick plus Werkbankwissen, Gewerkschaftssinn plus Unternehmerpragmatismus. Mut, Verantwortung, Umsetzung – drei Wörter, die man nicht subventionieren kann, sondern leben muss.

Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN mit Key-Speaker Professor Jan Viebig. Foto: Destiny Washington
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner
Das Wirtschaftsforum Nordoberpfalz 2025 im Kulturgut Altenstadt/WN. Foto: Walter Güntner

Kommentar: Die Bürokratie der Entbürokratisierung

Wir reden seit Jahrzehnten darüber, sie abzubauen. Alle wollen’s, niemand liefert. Warum? Weil Datenschutz, Umweltschutz und Verbraucherschutz auch demokratisch erkämpfte Rechte sind. Nur: Der Teufel liegt im Detail – wer alles verhindert, sorgt für Stillstand.

Und: Jede Vereinfachung scheucht den Taubenschlag der Einzelinteressen auf: „Nicht bei mir!“ Und weil unser Recht wie ein alter Rechner ist – viele Updates, nie neu aufgesetzt. Wer vereinfachen will, schreibt am Ende oft noch komplizierter.

Trotzdem: Es gibt eine Null-Euro-Reform mit Soforteffekt.

  • Erstens: Leitplanken statt Labyrinthe – klare Ziele, wenige Regeln, harte Sanktionen bei Missbrauch.
  • Zweitens: Sunset-Klauseln – jedes neue Gesetz verfällt ohne Wirkungsnachweis.
  • Drittens: One-in-two-out – für jede neue Vorschrift fallen zwei alte.
  • Viertens: Bringschuld der Ämter – Behörden beraten genehmigungsfähig, statt Fehler zu zählen.
  • Fünftens: Vertrauen als Default – digitale Selbsterklärung mit Stichproben.

Entbürokratisierung beginnt nicht im Bundesanzeiger, sondern mit einem politischen Satz: Wir lassen los! Und wir halten aus, dass Einfachheit auch Freiheit heißt – mitsamt Verantwortung. Resümee: Mut zur Lücke, aber keine libertäre Abrissbirne wie in den USA, wo die deklamierte Freiheit für Milliardäre Vorwand für eine oligarchische Autokratie ist.

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