Nach den Eishockey-Tumulten in Weiden: Reaktionen von Fans und Vereinen

Weiden. Tumulte beim Spiel der Blue Devils gegen die Lausitzer Füchse. Der Verein verurteilt Gewalt. Die Fans danken den Helfern und fordern: strengere Einlasskontrollen.

Blue Devils Weiden vor heißem Oktober mit Derbys und Topspielen. Archivbild: Werner Moller

Es hätte gestern einfach nur ein glückloses Eishockey-Spiel für die Blue Devils Weiden sein können. Die erste Heimniederlage der Saison gefolgt von etwas Fachsimpeln, wie mehr oder weniger erwartbar ein solcher Dämpfer war.

Doch das Spiel am Freitag, 3. Oktober, wurde überschattet von Tumulten: Noch während des Spiels kurz vor Ende in der Gästekurve und nach dem Spiel draußen vor der Halle gerieten gewaltbereite Menschen aneinander.

Stellungnahme des Vereins

Der Verein bezieht am Tag nach dem Ereignis auf seinen Social-Media-Kanälen Stellung: „Etwa zehn Minuten vor Ende der Partie am Freitagabend zwischen den Blue Devils und den Lausitzer Füchsen kam es im Bereich der Gästekurve zu einem Gerangel, an dem mehrere Personen beteiligt waren. Dabei wurde einer unserer ehrenamtlichen Ordner verletzt und musste zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.“ Laut Polizeibericht ist die Nase des Mannes: gebrochen.

Der Verein stellt weiter klar: „Gewalt – in welcher Form auch immer – hat in unserem Stadion und im gesamten Eishockeysport keinen Platz! Wir verurteilen jedes derartige Verhalten ausdrücklich! Uns ist es wichtig zu betonen, dass die Fans der Blue Devils Weiden und der Lausitzer Füchse seit vielen Jahren ein respektvolles und freundschaftliches Verhältnis pflegen. Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen Fans, die zu einer fairen und stimmungsvollen Atmosphäre in der Hans-Schröpf-Arena beigetragen haben.“

Stille bei den Lausitzer Füchsen…

Zu den friedlichen Zuschauern zählen sich die Devils-Fans. Sie sehen die Schuld eindeutig bei den Gästen – und wünschen sich für die Zukunft ein anderes Konzept beim Einlass.

Und was sagen die Lausitzer Füchse auf ihrem Facebook-Account? Nichts zu den Ausschreitungen. Die Fans freuen sich unter dem Spielbericht ihres Vereins einfach über den „AUSWÄRTSSIEG“, loben Einzelleistungen: der Spieler.

Im Posting zum Spiel werden die Fans sogar gelobt: „Ein ganz besonderes Dankeschön geht an unsere unglaublichen Fans, die den Weg nach Weiden auf sich genommen und das Team lautstark unterstützt haben.“

… und Aufruhr bei den Blue-Devils-Fans

Umso mehr zu sagen haben die Devils-Fans. In den Kommentaren stellt eine Frau klar: „Gewalt hat beim Sport nichts zu suchen, kleine Neckereien, ok, die gehören auch dazu, dabei sollte es aber auch bleiben, körperliche Gewalt geht auf keinen Fall.“ Den Ordnern wird explizit gedankt: „Ein großes Dankeschön an alle Ordner, die immer auf unsere Sicherheit achten. Euch gilt mein voller Respekt!“

Dass der Sport zum Abbau von Aggression missbraucht werde, moniert ein Fan: „Es ist völlig unnötig und hat egal bei welchem Sport nichts zu suchen!“, unterstreicht er und wünscht dem Ordner ebenfalls gute Besserung, verbunden mit dem Dank an dessen Kollegen.

Grundsätzliches Unverständnis äußert ein Devils-Fan für die Attacken der Gäste: „Schwer nachvollziehbar für mich ist, wie man als Gästefan, wenn die eigene Mannschaft sogar noch führt und siegt, derart auszuticken. Und dann prügeln sich sogar die eigenen Gästefans untereinander, am Parkplatz geht’s weiter.“

Klare Abgrenzung von Gewalt und konkrete Lösungsansätze

Der Verein erklärt, dass er mit Polizei und Ordnern aktiv gegen solche Ausschreitungen vorgehen wolle. Er dankt explizit allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, „die mit großem Engagement für die Sicherheit und den reibungslosen Ablauf unserer Heimspiele sorgen“.

Wie kann man solche Situationen besser in den Griff bekommen? Dazu äußern die Fans konkrete Wünsche:

  • „Das Gästekonzept muss unbedingt mal überdacht werden.“
  • „Schade, dass sich immer öfter, ungewollte Fans einschleichen, ist leider überall so.“
  • „Die kamen ja zum Teil schon sturzbesoffen an.“
  • „Kontrollen am Einlass!“

„Haltet den Sch*** vom Eishockey fern“

Der Grundtenor ist eindeutig: Die Devils-Fans haben die Nase gestrichen voll von gewaltbereiten Zuschauern. Ein Fan adressiert die Störenfriede direkt, und verpasst noch dem Fußball, in dem es auch immer wieder zu Auseinandersetzungen kommt, einen Seitenhieb:

„Verschwindet einfach aus den Hallen. Solche Möchtegern-Fans braucht keiner. Geht zum Fußball, wo so etwas Alltag ist, oder sonst wohin. Schlagt euch zu Hause oder auf freiem Feld gegenseitig eure hohlen Rüben ein. Aber haltet den Sch*** [Anm. d. Red.: zensiert] vom Eishockey fern.“

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Sonntagabend, 5. Oktober, geht’s gegen die Kassel Huskies. Auswärts.

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