Nach langem Ringen: Tag der offenen Tür im “SPZ”

Weiden. Seit einem Jahr gibt es das Sozialpädiatrische Zentrum in der Max-Reger-Stadt. Für Kinder und Jugendliche, die mit chronischen, neurologischen Erkrankungen oder einer Behinderung leben müssen, ist die Einrichtung ein Knotenpunkt mit verschiedenen Spezialisten und kurzen Wegen zu weiteren Fachstellen. Bis das Zentrum mit Ärzten, Psychologen und Therapeuten aber seinen Betrieb aufnehmen konnte, war es ein hartes Ringen, das letzten Endes erst auf dem Klageweg entschieden wurde. Am kommenden Samstag öffnet das “SPZ” seine Türen für die Öffentlichkeit.

Von Benedikt Grimm

“Es ging mehr als zehn Jahre lang”, erinnert sich der Leitende Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin Dr. Fritz Schneble. Im Sozialgesetzbuch ist ein Anspruch auf den Zugang zu einer sozialpädiatrischen Einrichtungen festgeschrieben. Den gab es im Prinzip auch bisher schon. Nur mussten die Patienten dafür bis nach Hof oder Regensburg fahren. “Wenn Sie Kinder mit einer Spastik haben, mit denen können Sie nicht stundenlang im Auto sitzen oder mehrmals zwischen Zug und Bus umsteigen”, sagt Dr. Schneble. Das SPZ in Weiden trage jetzt ein Stück mehr zu gleichen Entwicklungsbedingungen in Stadt und Land bei. Und dass es dringend nötig war, beweisen die Wartezeiten. Einige Monate kann es dauern, bis Eltern mit ihren Kindern einen Termin bekommen.

Dr. med. Susanne Rinnert

Beim ersten Tag der offenen Tür am kommenden Samstag kann sich jeder ein Bild von der noch jungen Abteilung der Kliniken Nordoberpfalz machen. “Die schönen Räume sehen, das Team kennenlernen” und eine Antwort auf die Frage finden, was das überhaupt sei, so beschreibt die ärztliche Leiterin Dr. Susanne Rinnert die Zielsetzung der Öffentlichkeitsveranstaltung. Bereits am Vormittag tagt ein Fachsymposium mit Medizinern aus Deutschland und der Schweiz, mit Ergo- und Physiotherapeuten sowie Logopäden und Sozialpädagogen.

Möglichst frühe Unterstützung

Dr. Fritz Schneble

Der Weg zum SPZ führt in der Regel über den Kinderarzt, der eine Überweisung ausstellt. Wichtig sei eine möglichst frühe Behandlung. “Wir versuchen das immer möglichst am Anfang zu sehen, um zu unterstützen, dass die Entwicklung besser verläuft”, erklärt Dr. Rinnert. Auch dann wenn sich Eltern zunächst nur Sorgen um ihre Kinder machten, diene das SPZ bereits als Anlaufstelle. Neben der Überweisung durch den Kinderarzt kann die Anmeldung auch über einen Fragebogen auf der Homepage des Zentrums erfolgen.

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Das wichtigste sei, dass das Zentrum als Bindeglied zu den Therapeuten in der Region diene. Hochqualifizierte Mitarbeiter, die auf seltene Fälle spezialisiert sind, können für die Patienten individuelle Behandlungskonzepte entwickeln. Gegebenenfalls ist auch die Vermittlung an andere Fachzentren möglich.

Erster Tag der offenen Tür

Der Tag der offenen Tür findet am Samstag, 10. Oktober, von 14 bis 17 Uhr statt. Das Sozialpädiatrische Zentrum befindet sich im ehemaligen Augustiner-Seminar. Der Eingang ist über die Gabelsbergerstraße beziehungsweise über den Parkplatz auf dem früheren Sportplatz erreichbar.

Sozialpädiatrisches Zentrum
Eine freundliche und kindgerechte Ausstattung soll für einen angenehmen Ablauf der Untersuchungen sorgen. Im Bewegungsraum sorgt eine bunte Kletterwand für eine fröhliche Atmosphäre.

 Bilder: B. Grimm

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