Nachruf Anneliese Winter: Gesang verstummt für immer

Leuchtenberg. Liebenswert, eine Sängerin aus Leidenschaft und voller Hingabe – das war Anneliese Winter. Ihre Familie hat sie zur letzten Ruhe begleitet. 

Von Sieglinde Schärtl

Anneliese Winter Leuchtenberg Nachruf
Leuchtenberg trauert um Anneliese Winter.

Anneliese Winter werden alle als bescheidene, liebenswerte Frau in Erinnerung behalten, die sich nie in den Vordergrund drängte. Im 83. Lebensjahr ist sie vergangenen Mittwoch im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg im Kreise ihrer Familie verstorben. Die letzte Phase ihres Lebens war von schweren Krankheiten mit zahlreichen Operationen und Krankenhausaufenthalten geprägt. Nach einer abermals schweren Operation am 22. April haben sie ihre Kräfte verlassen.

Um sie trauern ihr Ehemann Josef, ihre Kinder Josef, Bernhard, Gertrud und Matthias mit ihren Familien.

Tännesberg neue Heimat

Anneliese Winter wurde am 26. Juli 1937 in Königswalde im Sudetenland als fünftes von sechs Kindern ihrer Eltern Josef und Maria Mautsch geboren. Sie war dort im stattlichen bäuerlichen Anwesen zu Hause bis sie 1946 mit ihrer Familie im Nachklang des 2. Weltkriegs aus ihrer Heimat vertrieben wurde. Eine neue Heimat fand die Familie in Tännesberg. Dort besuchte sie die Volksschule und begann 1953 eine Lehre als Einzelhandelskauffrau beim damaligen Lebensmittelmarkt Braun.

Viel zu früh ist 1958 ihr Vater verstorben – für Anneliese Winter ein großer Verlust. 1964 führte Sepp Winter aus Leuchtenberg seine Anneliese zum Traualtar. Mit ihm war sie zeitlebens liebend verbunden. Nach der Heirat wohnten sie fünf Jahre in Tännesberg, dann bauten sie sich in Leuchtenberg ein neues Eigenheim, in das sie 1970 einzogen. Die Ehe wurde mit vier Kindern erweitert und dazu gehörten mittlerweile die fünf Enkel: Lisa, Markus, Lukas, Franziska und Teresa. Sie waren der ganze Stolz ihrer Oma, zu der sie gerne und oft zu Besuch waren.

70 Jahre Musik und Gesang

Nicht nur Haus, Garten und Kindererziehung gehörten zu Winters Aufgaben, die sie stets mit Ruhe und Gelassenheit ausübte. Sie unterstütze vor allem ihren Mann in seinen Ehrenämtern, allen voran während 40 Jahren als Vorsitzender des Männergesangverein „Liederkranz“.

Beim alljährlichen Vereinsfest zu Fronleichnam in Lückenrieth sorgte Anneliese stets für frische Kuchen und kümmerte sich um die Gäste. Auch hielt sie ihrem Sepp den Rücken frei als er 18 Jahre Marktrat und viele Jahre Pfarrgemeinderat war. Für die Kirche hatte sie zeitlebens sehr viel übrig und war über 70 Jahre aktive Sängerin im Kirchenchor, einst in Tännesberg und dann in Leuchtenberg.

Rund 20 Jahre sorgte sie mit dafür, dass die Pfarrkirche St. Margareta in Leuchtenberg immer sauber war und sie sorgte auch für den Kirchenschmuck. Mit viel Engagement und Freude und ohne großen Aufhebens erledigte sie diesen Dienst. So oft es möglich war, hat Anneliese Winter ihre geliebte Heimat in Nordböhmen besucht und nie den Marienwallfahrtsort Phillipsdorf vergessen. Dieses Heiligtum ist ihr ans Herz gewachsen.

Wegen der Corona-Pandemie fand die Beerdigung im engsten Familienkreis statt. Anneliese Winter wurde im Familiengrab Winter auf dem Leuchtenberger Friedhof beigesetzt. Zuvor fand in der Pfarrkirche – auch im engsten Familienkreis – ein Requiem mit Pfarrer Adam Nieciecki statt. Sein Vorgänger Moses Gudapati hielt die Predigt.

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