Nachruf Bruder Manuel: Sein Leben als göttliche Fügung

Neustadt/WN. Der Neustädter Benediktiner-Bruder Manuel Witt ist im Alter von 75 Jahren plötzlich verstorben. Seine Lebensaufgabe galt der Mission.

So kannten Bruder Manuel Witt (links) viele Neustädter. Hinter dem Adventsstandl des AWO verkaufte er Waren des Fair-Handels des Klosters Münsterschwarzach. Kurz nach seinem 75. Geburtstag ist er am Montag plötzlich verstorben. Foto: Hans Prem

Der gebürtige Neustädter Helmut Witt, der 1961 als Bruder Manuel in den Orden der Benediktiner eintrat, sah viele Ereignisse in seinem Leben als göttliche Fügung. Dies betonte er immer wieder in vielen Gesprächen, Telefonaten und Mails gegenüber seinem Cousin Franz Witt. Am Montag ist er plötzlich und unerwartet kurz nach seinem 75. Geburtstag im Kloster Münsterschwarzach verstorben.

„Nichts hat darauf hingedeutet. Wir haben ihn letzten Samstag, zwei Tage nach seinem 75. Geburtstag noch in Altenstadt getroffen und nachträglich gratuliert, als er mit einem Mitarbeiter des Klosters seine Schwester Hildegard abholte“, erzählt Witt. Hildegard Witt kehrt in Kürze wieder in die Mission nach Litembo in Tansania zurück und wohnt bis zu ihrer
Abreise als Gast im Kloster.

Mit voller Überzeugung ins Kloster

Bruder Manuel wurde 1947 in Neustadt als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. 1957 trat sein älterer Bruder Joachim nach einer Begegnung mit Papst Pius XII in Rom in den Orden der Benediktiner ein und lebte im Kloster Münsterschwarzach. Dorthin folgte ihm 1961 sein Bruder Helmut. Eigentlich wollte er dort nur eine Schuhmacherlehre absolvieren, doch im Kloster gefiel es ihm so gut, dass er dort blieb. 1964 trat er in den Orden ein, 1967 legte er die zeitliche und 1972 die ewige Profess ab.

Ab 1964 absolvierte er noch zusätzlich eine Ausbildung zum Industriekaufmann und war dann im Lohnbüro der Abtei tätig. Seine Lebensaufgabe fand er in der Missionsprokura und sorgte sich um die Verbindung zwischen den Missionswohltätern, den Missionaren und Missionen.

Dabei unterstützte er auch besonders seine Schwester als Organisator für die verschiedensten Anlässe und war ihr eine große Hilfe. 35 Jahre lang war er auch für die Medien- und Pressearbeit im Kloster zuständig.

Brüder mit Ideen und Tatkraft

Den Neustädtern dürfte Bruder Manuel noch durch das alljährliche Advents-Standl des Oberpfälzer Waldvereins, das Franz Witt mit seiner Familie organisierte, in Erinnerung sein. 2019 stand er hier letztmals und verkaufte Waren des Klosters eigenen Fair-Handels. Diesen hatte sein Bruder 1995 gegründet. Gemeinsam haben die beiden Neustädter viele Jahre eines der Standbeine des Klosters erfolgreich zu dem gemacht, was es heute ist: Importorganisation und Vertriebszentrum für Weltläden in ganz Deutschland.

Hauptanliegen des Fair-Handels ist der Kontakt zu Produzenten in Missionsländern, gute Arbeitsbedingungen der Menschen und gerechte Bezahlung. Als Öffentlichkeitsbeauftragter der Abtei fand Bruder Manuel immer das rechte Wort, um seine geliebte Abtei nach außen erfahrbar werden zu lassen.

Abschied von Bruder Manuel

Die Eucharistiefeier ist am Samstag um 10 Uhr in der Abteikirche Münsterschwarzach. Anschließend wird Bruder Manuel auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

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