Nächste Woche: Warnstreiks in Grafenwöhr und Vilseck

Grafenwöhr/Vilseck. Ver.di ruft nächste Woche zu Warnstreiks auf. Die Zivilbeschäftigten bei den Streitkräften in Grafenwöhr und Vilseck sind am 14./15. Februar an der Reihe.

Kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde in der Tarifrunde für die ortsansässigen Beschäftigten bei den Stationierungsstreitkräften wird die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Dienstag (14. Februar) und Mittwoch (15. Februar) die Beschäftigten der Standorte Vilseck und Grafenwöhr zum Warnstreik aufrufen.

Nach den mittelfränkischen Standorten, Hohenfels und den amerikanischen und britischen Streitkräften im Allgäu, die bereits diese Woche die Arbeit niederlegten, will ver.di so noch einmal die Warnstreikaktivitäten intensivieren. “So wollen wir eine faire und gerechte Bezahlung erstreiken”, sagt Sinan Öztürk, stellvertretender Landesbezirksleiter Bayern.

Termine der Demos

Um ihre Anliegen öffentlichkeitswirksam sichtbar zu machen, treffen sich die Streikenden am Dienstag, 14. Februar in Grafenwöhr zu einer Demonstration und anschließenden Kundgebung. Die Streikenden sammeln sich gegen 8 Uhr an der Wache 3 (Neue Amberger Straße).

Die Demonstration beginnt um 8.15 Uhr an der Wache 3 (Neue Amberger Straße) und führt in die Innenstadt. Am Marktplatz findet ab ca. 8.45 Uhr eine Kundgebung unter freiem Himmel statt. Als Hauptredner wird Sinan Öztürk, stv. Landesbezirksleiter von ver.di Bayern sprechen.

Hintergrund: ver.di hatte angekündigt, dass bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 16. Februar Beschäftigte an allen Standorten der Gaststreitkräfte teilweise mehrtägig die Arbeit niederlegen, um den Druck noch einmal zu erhöhen. Den Auftakt machten Beschäftigte in Ansbach, die am 9. und 10. Februar die Arbeit niederlegten. Bei der Streikkundgebung versammelten sich etwa 80 Beschäftigte-

Am 10. Februar folgten Beschäftigte der amerikanischen und britischen Streitkräfte, von denen sich 35 in Garmisch-Partenkirchen versammelten, sowie aus Hohenfels, wo 100 Streikende vor Ort waren. In Hohenfels werden spontan Beschäftigte aus dem handwerklichen Bereich die Arbeit auch am Montag, 13. Februar, niederlegen.

Erhöhung reicht nicht für Teuerungen

Grund für die Streiks sind die Verhandlungen, die am 16. Februar fortgesetzt werden und wo sich die Beschäftigten deutliche Nachbesserungen erwarten. Die zweite Verhandlungsrunde Mitte Januar hatte ernüchternd geendet: Nach langen Gesprächen erhöhte die Arbeitgeberseite zwar ihr Angebot. “Umgerechnet hätte dies für die untersten Entgeltgruppen aber nur 82,16 Euro mehr brutto im Monat bedeutet”, kritisierte die in Bayern für die Stationierungsstreitkräfte zuständige Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner. Das reiche weder, um die gestiegenen Strom- und Gaspreise zu zahlen, noch um langfristig auf die rasant steigenden Preise zu reagieren.

ver.di fordert eine Erhöhung der Entgelte um 9,5 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die etwa 11.500 Zivilbeschäftigten der Gaststreitkräfte sind vor allem auf den US-Truppenübungsplätzen beschäftigt sowie zum Teil bei den britischen, französischen, kanadischen und belgischen Streitkräften und der NATO. In Bayern sind dies die Standorte in Südbayern (Garmisch-Partenkirchen, Sonthofen), sowie in Ansbach, Illesheim, Grafenwöhr, Hohenfels und Vilseck.

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