Nahwärmenetz in Parkstein und Hammerles

Parkstein. Vor Kurzem fand im Festsaal eine Infoveranstaltung zum Stand der Planungen für eine zentrale Wärmeversorgung für Parkstein und Hammerles statt.

Symbolbild Pixabay

Im sehr gut besuchten Gemeindesaal wurden konnte der Zweite Bürgermeister Josef Langgärtner die Fachfrauen der Firma Gammel Engineering GmbH begrüßen. Eingangs wurden die vielfältigen Probleme mit der Sanierung einer privaten Heizung und deren Umstellung auf mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien erläutert. Dabei sei es unsinnig, auf eine Wasserstoffheizung zu warten, bei der es keinerlei realistische Fahrpläne gebe und die höchst ineffizient wäre, weil sie die dreifache Energiemenge wie eine Erdgasheizung bräuchte.

Steigerung der regionalen Wertschöpfung

Dr. Stefanie Reil stellte die Firma Gammel vor und gab eine kurze Einführung in Wärmenetze. Neben volkswirtschaftlichen Vorteilen, wie einem energieeffizienteren Betrieb und einer Steigerung der regionalen Wertschöpfung, gebe es viele Vorteile für den Wärmekunden. Zur Kosteneinsparung einer Heizungsanlage komme eine hohe Preisstabilität, da es keine Abhängigkeit von fossilen Energien wie Gas und Öl gebe.

So falle auch der Lagerraum bzw. Heizraum weg oder könne anderweitig genutzt werden. Die Versorgungssicherheit sei wesentlich höher durch die Redundanzhaltung des Wärmenetzbetreibers und rund um die Uhr gewährleistet. Die üblichen Spekulationen um die günstigste Brennstoffbestellung gehörten so der Vergangenheit an.

Fördermöglichkeiten

Ein wichtiger Punkt ist die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für eine ökologische Wärmeversorgung, die mit einem Nahwärmenetz für alle angeschlossenen Teilnehmer erreicht wird. Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze fördert 40 Prozent des Wärmenetzes, der Hausanschlussleitungen und der Übergabestation. Sind im Haus weitere Umbaumaßnahmen im Zuge der Umstellung auf den Anschluss notwendig, werden diese Einzelmaßnahmen mit 30 Prozent gefördert.

Wie geht es weiter in Parkstein?

Für Parkstein ist als erster großer Schritt die Erstellung einer Machbarkeitsstudie ins Auge gefasst worden, die erst durch den Marktrat beschlossen und ausgeschrieben werden muss. Da der Markt Parkstein frühzeitig einen Förderantrag für diese Studie beantragt hatte, konnte die Zusage über fast 514.000 Euro Fördergelder in der Versammlung verkündet werden.

Durch eine gestufte Beauftragung kann man jederzeit bei einem Entschluss, das Projekt nicht realisieren zu wollen, aussteigen. Das heißt auch, dass eine Umsetzung des Nahwärmenetzes direkt mit dem Anschlusswillen der Bevölkerung einhergeht. Nur wenn sich genügend Wärmeabnehmer finden, wird so ein Projekt wirtschaftlich.

Einige „Hürden“ sind zu nehmen

In Parkstein kommen erschwerte Bedingungen durch die Höhenunterschiede und die langen Leitungsnetze dazu. Die Machbarkeitsstudie wird ergebnisoffen alle Wärmequellen untersuchen und bewerten. Dazu gehören Solarthermie, Hochleistungswärmepumpe, Biomasse, Wasserstoff. Preismindernd kann in Parkstein auf naheliegende erneuerbare Energieerzeuger wie einen Solarpark oder evtl. Windpark mittels einer Stromdirektleitung zugegriffen werden, die einen konstant günstigen, ohne Netzgebühren beaufschlagten Strompreis garantieren. Zunächst rechnet man mit einer Anschlussquote von 70 Prozent mit rund 500 Gebäuden und etwa 730 Wohneinheiten bei Vorlauf-/Rücklauftemperaturen von 85°/65° C.

Weitere Infos

Hier geht es zur Präsentation bei der Infoveranstaltung.

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