Neue Chefin für Max-Reger-Halle in Weiden: „Erlebnisort für alle“

Weiden. Die Max-Reger-Halle hat wieder einen Geschäftsführer. Oberbürgermeister Jens Meyer begrüßte am Freitag die neue Chefin: Jutta Kistner (54), zuletzt Stadthallen-Chefin in Erding.

OB Jens Meyer begrüßt die neue Geschäftsführerin der Max-Reger-Halle, Jutta Kistner. Foto: Christine Ascherl

Im Frühjahr 2024 hatte der bisherige Geschäftsführer Johannes Häring die Halle auf eigenen Wunsch verlassen. Seither führte Prokurist Thomas Wolny die Geschäfte. Ihm gebührte am Freitag der ausdrückliche Dank für seinen „außerordentlichen Einsatz“, so Meyer.

Auf die Ausschreibung des Geschäftsführer-Postens gingen über 70 Bewerbungen ein, elf kamen in die engere Auswahl, drei wurden zum Gespräch eingeladen. Laut OB Jens Meyer habe man sich einstimmig für Jutta Kistner entschieden: „Sie ist die richtige Frau an der richtigen Stelle.“

Seit 1. November ist sie im Amt. Und gleich mitten im Geschehen: Polizeiball am Wochenende, am Mittwoch der Motivationstag „Berufliche Bildung“ mit tausend Jugendlichen, am Freitag noch der Nacht-Flohmarkt. „Die Halle ist super gebucht“, freute sich die neue Chefin, was ihr den Start erheblich erleichtere.

Karrierestart mit „Gitti & Erika“

Sie ist seit Jahrzehnten in der Branche, kennt Hallen in ganz Deutschland. „Den Weidenern fällt das vielleicht gar nicht mehr auf: Aber diese Halle ist ein Schmuckstück, eingebettet in ein tolles Ambiente.“ Weitere Pluspunkte seien das benachbarte Hotel, die nahe Altstadt und das professionelle Team. Alles in allem ein „Gesamtpaket, mit dem wir überregional punkten können“.

Jutta Kistner (54) wohnt mit ihrem Mann zwischen Rosenheim und München in Oberbayern, sie hat sich in Weiden ein Appartement genommen. Sie hat Kulturmanagement, Touristik und Kongresswesen studiert. Ihre berufliche Laufbahn startete sie im harten Veranstaltungsgeschäft: mit Schlagern und Volksmusik. Sie organisierte Tourneen und Galas. Ihre Chefin: Brigitte Goetz (Schlagerduo „Gitti & Erika“).

In München war sie für ein damals kleines Startup-Unternehmen tätig, das sich mit elektronischem Ticketing befasste: CTS – heute ein Weltkonzern („CTS Eventim“). Es folgte ein Engagement am Deutschen Theater in München, dann die Führung des Kultur- und Kongresszentrums Rosenheim. Seit 2011 war sie schließlich als Chefin der Erdinger Stadthalle tätig und hinterlässt ein bestens bestelltes Haus.

In Erding einen City-Beach aufgezogen

Die Erdinger Halle sei durchaus vergleichbar, auch dort ist die Gastronomie angebunden. In Weiden ist Jutta Kistner nicht nur Geschäftsführerin der Max-Reger-Halle, sondern auch der Max-Reger-Hallen Gastro GmbH. Aktuell werden die Gäste von einem festen Partner versorgt (Witt). „Er liefert tolle Qualität und hat eine gute Mannschaft.“ Das „Brot- und Buttergeschäft“ und die Thekenbewirtung macht das Gastro-Team der Halle selbst.

Warum sie Erding verlassen hat? „Ich wollte nach 13 Jahren einfach nochmal etwas anderes machen.“ Dabei gehe es ihr gar nicht um großartige neue Ideen, die sie umsetzen wolle. „Ich bin kein Freund davon, Bewährtes über Bord zu werfen.“ Die Max-Reger-Halle soll weiterhin breit aufgestellt sein und eine „Halle für alle“ sein, wie OB Meyer es nannte.

Ein paar Gedankenspiele erlaubte sich die neue Geschäftsführerin dann aber doch. Auch für die Max-Reger-Halle könne sie sich eine Beach-Party vorstellen, wie man sie in Erding aufgezogen haben: den City-Beach in lauen Sommernächten. Vor die Halle wurde dabei Sand aufgeschüttet. OB Meyer regte an, das „Fest im Park“ neu aufzulegen oder ein „japanisches Kirschblütenfest“.

In dieser Größenordnung ist mir in ganz Deutschland keine Halle bekannt, die nicht defizitär ist

Thema Defizit: Auch Jutta Kistner wird es nicht möglich sein, gewinnbringend zu arbeiten. Das sei schlicht unmöglich. „In dieser Größenordnung ist mir in ganz Deutschland keine Halle bekannt, die nicht defizitär ist.“ Die Aufgabe der Max-Reger-Halle sei es, den Bürgern ein gemeinsames Erleben zu bieten. „Kultur“ werde dabei breit gefasst: „Kultur ist mehr als nur Max-Reger-Tage.“ In den nächsten Tagen trete der „Add’n-Fahrer“ in der Halle auf. Gut so, meint Jutta Kistner. „Uns ist es wichtig, ein zentraler Treffpunkt zu sein: für alle Altersgruppen, für jeden Geldbeutel.“

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