Neue Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge

Weiden. In Weiden wurde eine neue Gemeinschaftsunterkunft (GU) fertiggestellt, die Platz für 200 Asylbewerber bietet. Knapp 200 Personen wohnen bereits in der Unterkunft in der Kasernenstraße.

Zur Fertigstellung besuchten am gestrigen Donnerstag Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch das Gelände der GU und machten sich ein Bild über die aktuelle Situation. Besonderes Lob ging an dieser Stelle von Grötsch an alle Beteiligte:

Die Ehrenamtlichen Helfer hier leisten Herausragendes und auch den hauptamtlichen Aktiven gilt mein Dank für ihre professionelle und empathische Arbeit. Nur wegen diesen Menschen sieht es hier so gut aus.

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Kurt Seggewiß und Uli Grötsch sind voll des Lobes für die Arbeit der Verantwortlichen.

Mit dem Neubau gibt es in der Unterkunft nun Platz für insgesamt 529 Bewohner. 197 Menschen aus 17 Ländern (112 davon aus dem Irak und Syrien) leben bereits hier, darunter sind 18 Familien, und vier Rollstullfahrer. In den nächsten Wochen sollen die ersten  Asylbewerber aus Notunterkünften dann in das neue Gebäude einziehen.

Optimierte Betreuung für bessere Integration

Mit dem neuen Gebäude gibt es nicht nur mehr Platz – auch die Betreuungsmöglichkeiten wurden verbessert. Nach den Faschingsferien sollen in den zusätzlichen Räumen ein Deutschkurs, und Malkurse und Basteln für Kinder angeboten werden. Auch Paten-Gruppentreffen sollen stattfinden, um die einzelnen Flüchtlinge und Familien besser zu betreuen.

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Uli Grötsch trifft auf eine Flüchtlingsfamilie und überreicht ein Geschenk.

In diesem Zusammenhang danken Eugen Schmidt (Leiter der GU) und Manfred Weiß (Koordinator) auch den mittlerweile über 200 aktiven und inaktiven ehrenamtlichen Helfern. Sie helfen sowohl den Asylbewerbern, z.B. in einer Asylsozialberatung, als auch den Anwohnern, indem sie zeigen, dass die hier lebenden Flüchtlinge kein Grund zur Sorge sind.

10-Stunden-Tage sind für die Helfer keine Erwähnung wert, sie haben eine ungemein hohe Motivation. Sie sehen hier Menschen, keine Akten,

erklärt Mehringer. In der Beratung soll den Asylbewerbern die Integration erleichtert werden.

Genug Geld ist da

Auch aus der aktuellen Finanzlage schöpft Uli Grötsch Hoffnung. Rund 12 Milliarden Euro Überschuss machte der Bund im vergangenen Jahr und seit Mitte Januar gibt es pro Monat und Asylbewerber 670 Euro für die Kommunen. Der Bundestagsabgeordnete will sich nun dafür einsetzen, dass dieses Geld auch schnell und direkt an die Kommunen fließt. Er betont, dass er keine Zweifel an der Willkommenskultur der Kanzlerin hat, der Bund müsse sich der Verantwortung aber finanziell auch stellen – was aufgrund der rosigen Lange kein Problem sein sollte.

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Ganz zufrieden mit der Situation der Flüchtlinge ist man trotzdem noch nicht. Weil es zu wenige Gemeinschaftsunterkünfte gibt, sind die Notunterkünfte weiterhin überbelegt  – manche verweilen dort schon seit sechs Monaten. Der Mangel an Gemeinschaftsunterkünfte wiederum liegt an einem zu hohen Verteilungsschlüssel. Grötsch will sich deshalb für eine Senkung einsetzen. Um eine “Ghettobildung” zu verhindern, soll auch die Förderung des sozialen Wohnungsbaus nicht höher sein, als die normale Förderung. Neuen Wohnraum zu schaffen, steht nach der Grundversorgung mit ganz oben auf der Prioritätenliste.

Camp Pitman Flüchtlinge

Camp Pitman Flüchtlinge
Uli Grötsch und Kurt Seggewiß begehen die Zimmer (hier ein Zwei- und Vierbettzimmer, samt Grundausstattung). Darunter die Gemeinschaftsküche des neuen Gebäudes.

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