Neue Glocke für Floß läutet Hoffnung und Tradition

Floß. Eine neue Friedhofglocke wurde im Mesnerhaus der evangelischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptista installiert, finanziert durch die Spenden des Seniorenkreises „Klub 70“. Die Glocke begleitet nun die Toten und kommt bei Friedhofgedenkfeiern zum Einsatz.

Foto: Fred Lehner

In Floss wurde eine lang ersehnte Ergänzung in der Friedhofanlage der evangelischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptista realisiert. Eine neue Friedhofglocke, ausgestattet mit einem Motor, einer Steuerung und einer Funkfernbedienung, wurde im bereits vorhandenen Glockentürmchen des Mesnerhauses installiert. Dieses Vorhaben wurde durch die Unterstützung und die Spendenbereitschaft der Mitglieder des Seniorenkreises „Klub 70“, des Helferteams und der gesamten Gemeinschaft ermöglicht.

Ein Gemeinschaftsprojekt mit Herz

Die Initiative, die seit dem Jahr 1946 pausiert hatte, kam durch den Herzenswunsch der ehemaligen Leiterin des Seniorenkreises, Renate Lindner, und die Unterstützung von Brigitte und Werner Bock, sowie das Helferteam bestehend aus Sigi Sommer, Wolfgang Bock und Armin Winkler, wieder in Gang. Dies verdeutlicht das außerordentliche Engagement und den Gemeinschaftsgeist innerhalb der Kirchengemeinde.

Es ist erwähnenswert, dass die Finanzierung der Glocke durch das sparsame Wirtschaften des Seniorenkreises, sowie durch Kuchenspenden und Geldgaben bei den monatlichen Treffen zusammenkam. Diese gemeinsame Anstrengung hob auch die enge Verbundenheit und den starken Willen der Gemeindemitglieder hervor, etwas Bleibendes und Sinnvolles für die Kirchengemeinde zu schaffen.

Die Glocke als neues Gemeindemitglied

Die nun installierte Glocke wiegt 25 Kilogramm, misst 28 Zentimeter in der Höhe und hat einen Durchmesser von 34 Zentimetern. Sie wurde von der Firma Dürr in Rothenburg o.d.T. als ein Unikat hergestellt. Mit der Installation dieser Glocke erhält die Kirchengemeinde nicht nur eine neue Methode, um die Toten auf ihrem letzten Weg zu begleiten und bei Friedhofgedenkfeiern eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen, sondern symbolisiert auch eine kleine Schwester für die großen Glocken im Kirchturm.

Die Glocke wurde kürzlich im Rahmen eines Familiengottesdienstes durch Pfarrer Wilfried Römischer gesegnet. Die Inschrift „A und Ω“ auf der Glocke verweist dabei auf Jesus Christus, den Herrn über Zeit und Ewigkeit. Pfarrer Römischer hob in diesem Zusammenhang hervor, dass Glockenläuten, Glockenmusik und Glockenguss seit 2025 als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt sind. Traditionelle Rituale wie das Einläuten des Sonntags oder die „Sterbeglocke“ nehmen damit einen wichtigen Platz in der kirchlichen und gemeinschaftlichen Praxis ein.

Ein Zeichen der Kontinuität und Tradition

Diese Ergänzung in der Friedhofanlage steht für die Wertschätzung von Traditionen innerhalb der Kirchengemeinde. Sowohl die Spender als auch der Pfarrer und die Kirchengemeinde insgesamt wünschen sich, dass die neuen und alten Rituale um das Glockenläuten herum weiterhin gepflegt werden und ein fester Bestandteil des Gemeindelebens bleiben.

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