Neue Hürden lassen Pläne für Aldi-Neubau stocken

Mitterteich. Der Neubau des Discounters Aldi im Gewerbegebiet Birkigt lässt noch auf sich warten. Zu viele behördliche Hürden hemmen im Moment das Vorhaben.

Der Mietvertrag für den Discounter Aldi am jetzigen Standort läuft aus. Das Unternehmen will den Vertrag nicht verlängern und stattdessen direkt gegenüber neu bauen. In diesem Zuge soll auch ein Drogeriemarkt ergänzt werden. Bild: Werner Männer. 

Deshalb musste sich jüngst der Stadtrat nochmals mit diesem Thema befassen. Dazu war der eigens dafür beauftragte Landschafts- und Städteplaner, Diplomingenieur Bernhard Bartsch, angereist, um das Vorhaben zu erläutern und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie der Neubau verwirklicht werden kann.

Eigentlich will der Discounter, der bisher schon im Birkigt eine Niederlassung betreibt, nur auf dem gegenüberliegenden Grundstück neu bauen. Doch dieser Bereich ist kein Baugebiet. Auf dem Flächennutzungsplan der Stadt besteht noch kein Bebauungsplan, nur ein Sondergebiet „Birkteichwiesen“ ist ausgewiesen. Es muss also ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Da es sich um einen Außenbereich handelt, gibt es weitere Schwierigkeiten.

Erster Schritt zu mehr Gewerbebetrieben?

Der Landschaftsplaner erläuterte, dass eine öffentliche Auslegung bereits erfolgt sei. Einige Behörden und Träger öffentlicher Belange hätten keine Stellungnahme abgegeben. Trotzdem, so Bartsch, seien einige Vorgaben nicht erfüllt: Die oberste Baubehörde verlange, dass der Discounter in der Stadt baue. Dafür stünden aber keine Flächen zur Verfügung und auch Alternativen seien nicht möglich. Deshalb schlug er vor, das geplante Gebiet nicht als Sondergebiet sondern als Gewerbegebiet auszuweisen. Er sehe dadurch mehr Chancen auf eine Verwirklichung. Außerdem sei eine flexiblere Nutzung möglich.

Zudem müsse nachgewiesen werden, dass durch den Neubau keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Innenstadt bestehen. Durch die Änderung seien dann künftig auch andere Gewerbebetriebe in diesem Bereich zulässig.

Verantwortung für Nahversorgung

Bartsch verwies auch darauf, dass die Stadt Mitterteich zusammen mit der Gemeinde Wiesau ein “Mittelzentrum” sei und somit eine gewisse Verantwortung für die Nahversorgung habe. Dass in die Planung der Fuß- und Radweg für den Neubau mit einbezogen sei, sei geklärt. Der Planer schlug vor, den dann in Gewerbegebiet geänderten Plan nochmals öffentlich auszulegen.

Bürgermeister Stefan Grillmeier pflichtete bei, dass die Versorgung der Bevölkerung wichtig sei. Diesbezüglich müsse mit der Regierung nochmals gesprochen werden.

Unverständnis für hin und her

CSU-Fraktionssprecher Josef Schwägerl bemerkte, im Innenstadtbereich stehe kein entsprechendes Grundstück zur Verfügung. Auch der geplante Drogeriemarkt sei für die Bevölkerung wichtig. Er erinnerte, dass bereits der Discounter Lidl aus der Stadt weggezogen sei, weil er am falschen Platz war. Aldi bebaue in Mitterteich eine wesentlich kleinere Fläche als in anderen Orten. Der Stadtrat sorgte sich, das durch diese neuerlichen Änderungen auch der Zeitplan für den Neubau eingehalten werde.

Für Fraktionssprecher Heribert Hegen von der „Zukunft der Stadt Mitterteich“ ist das ganze Hin und Her nicht nachvollziehbar. „Aldi ist doch schon da, warum diese Schwierigkeiten?“, fragte er. In der Innenstadt sei eine Fläche für den Discounter nicht vorhanden. „Es wird kein neues Geschäft. Sollen doch die Verantwortlichen nach Mitterteich kommen und selbst vor Ort nach einem Platz für Aldi in der Stadt suchen“, empfahl er. Auch der Drogeriemarkt sei für die Stadt dringend notwendig.

Gerhard Greim von der SPD-Fraktion bekräftigte ebenfalls, dass Aldi für Mitterteich notwendig sei und sprach sich für die Umwandlung in ein Gewerbegebiet aus. Er bat allerdings, den Radweg mit einzuplanen. Bernhard Thoma von den Freien Wählern meinte, der Bevölkerung sei nicht klar zu machen, wenn Aldi in seinem jetzigen Gebäude gekündigt werde, dann sei der Discounter aus Mitterteich für immer weg. Man müsse entsprechend handeln. Den Fuß- und Radweg bat er allerdings als Grundlage in die Planung mit aufzunehmen.

Aussprachen notwendig

Der Bürgermeister versprach diesbezüglich mit den Behörden nochmals zu sprechen. Der Fuß- und Radweg sei fest mit eingeplant, ebenso ein Grüngürtel um das künftige Gelände. Die Abstimmung im Gremium erfolgte dann einstimmig. Der geplante Bereich wird in ein Gewerbegebiet umgewandelt. Der Plan wird nochmal öffentlich ausgelegt und den Behörden erneut vorgelegt.

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