Neue Kreisbäuerin in Tirschenreuth

Mitterteich. Irmgard Zintl ist die neue Kreisbäuerin im Bauernverband Tirschenreuth. 51 Ortsbäuerinnen schenkten Zintl, die bislang als stellvertretende Kreisbäuerin fungierte, bei der Kreisversammlung im Gasthaus Petersklause in Großbüchlberg das Vertrauen.

“Ich denke wir haben doch erst gewählt, aber jetzt sind es schon fünf Jahre”, sagte die scheidende Kreisbäuerin Christa Söllner in ihrem Bericht über die vergangene Wahlperiode. Eine „schöne aber auch anstrengende Zeit“, in der ihr besonders die Arbeit mit Kindern und Schülern große Freude bereitet habe, bleibe ihr in Erinnerung. “Wir haben immer gute Erfahrungen gemacht mit den Schülern“, betonte Söllner. Über das Bildungswerk habe es in jedem Ortsverband Veranstaltungen gegeben. Zweimal im Jahr organisierte die Vorstandschaft ein Landfrauenfrühstück. Auch die 17-tägige Fortbildung zur Agrarbürofachfrau sei gut angenommen worden. “Es wird belohnt. Wenn die Frau im Büro was mitarbeiten kann, das ist schon was wert”, sagte Söllner, die zehn Jahre an der Spitze der Landfrauen stand. Die versammelten Ortsbäuerinnen dankten ihr mit langanhaltendem Applaus.

“Hankerl vom Teichlberg” als Glücksbringer

“Die Landfrauen sind eine wichtige Einrichtung in unserem Landkreis. Es ist einfach wichtig, dass wir gut miteinander harmonieren“, sagte stellvertretender Kreisobmann Martin Härtl, der den erkrankten Ely Eibisch vertrat. „Wir überlegen uns in vielen Bereichen, wie wir unsere Dörfer voranbringen können”, betonte Bürgermeister und stellvertretender Landrat Roland Grillmeier, der zugleich Vorsitzender des kommunalen Zweckverbandes IKOM Stiftland ist. Es gäbe viele Themen, die die Region und Landwirtschaft gleichermaßen bewegen würden, etwa die Stromtrassen durch den Landkreis. Der scheidenden Kreisbäuerin dankte er mit einem „Hankerl vom Teichlberg“ – einem Vertreter des Zwergenvolkes, die der Sage nach im Mitterteicher Hausberg leben.

Nebenjob wird immer wichtiger

Eine in den vergangenen zehn Jahren stärker gewordene Orientierung der Bäuerinnen auf den Beruf, der neben der Landwirtschaft ausgeübt wird, stellte Schulleiterin Doris Eckl fest. “Wir merken schon deutlich, dass die jungen Frauen sehr stark berufsorientiert sind. Viele gehen noch einer Arbeit nach und könnten sich nicht in der Vorstandschaft einbringen. Auch die Orientierung am Verbraucher sei heute stärker als früher. AELF-Leiter und VLF-Vorsitzender Wolfgang Wenisch warb für das Bildungsprogramm Landwirtschaft, über das ein vollwertiger Berufsabschluss erlangt werden könne. „Es gibt eigentlich keine bessere Möglichkeit sich eine gute Grundbildung anzueignen. Ich würde mich freuen, wenn daran noch mehr aus dem Kreis der Bäuerinnen teilnehmen würden”, sagte Wenisch.

“Christa und Irmgard sind zwei Bäuerinnen, die immer sehr zuverlässig bei den Bezirkssitzungen dabei waren. Auch wenn es darum ging, Aufgaben zu übernehmen, haben sie nie nein gesagt”, lobte Bezirksbäuerin Stilla Klein. Es habe immer ein sehr gutes Vertrauensverhältnis bestanden. Bei den Wahlen, die BBV-Direktor Peter Huber leitete, kürten die 52 wahlberechtigten Ortsbäuerinnen Martina Sticht aus Hermannsreuth bei Ebnath, die Tochter von Christa Söllner, zur neuen Stellvertreterin. Weitere gewählte Mitglieder der neuen Vorstandschaft sind Elfriede Stock, Rita Müller, Christa Bayer, Heidi Löw und Renate Preiß. Sabine Kastner, Franziska Schedl, Anni König, Claudia Tretter und Elisabeth Hecht wurden in die Vorstandschaft berufen.

Ich sage den berühmten Satz: Wir schaffen das!,

gab Kreisbäuerin Zintl die Marschrichtung für die kommenden fünf Jahre vor.

Bilder: B. Grimm