Neuer Gedenkstein ehrt Flosser Vorfahren
Floß. Ein neuer Gedenkstein im evangelischen Friedhof erinnert an frühere Flosser aus dem 17. Jahrhundert, deren Gebeine bei Arbeiten am Kindergarten gefunden wurden.

Im Herzen von Floß entsteht ein neues Kapitel der Erinnerungskultur. Der evangelische Friedhof, ein Ort der Ruhe und des Gedenkens, wird um eine bedeutende Gedenkstätte reicher. Bei den letzten Trauerfeierlichkeiten am Ewigkeitssonntag wurde von Pfarrer Wilfried Römischer eine besondere Neuerung bekannt gegeben. Anstelle des sonst üblichen großen Friedhofskreuzes wurde die Zeremonie nahe einem neu aufgestellten Holzkreuz abgehalten. Dieses trägt die Inschrift: “Hier ruhen Gebeine unserer Flosser Vorfahren aus dem alten Friedhof um die Kirche St. Johannes Baptista in der Gewissheit auf die Auferstehung”.
Ein Denkmal der Geschichte
Die Gebeine, die nun auf dem evangelischen Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, stammen aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurden während archäologischer Untersuchungen entdeckt, die im Zuge der Erweiterungsarbeiten des Kindergartens “Unterm Regenbogen” notwendig wurden. Die Funde ereigneten sich im Bereich zwischen der St. Johannes Baptista Kirche und dem Kindergarten. Der alte Friedhof, welcher die Kirche umgab, existierte bis zum Jahr 1818. Die Segnung der neuen Grabstelle, und somit die offizielle Einweihung der Gedenkstätte, fand während der Ewigkeitssonntag Feierlichkeiten 2024 statt.
Von einem Holzkreuz zum dauerhaften Gedenkstein
Pfarrer Römischer und die Kirchenverwaltung hatten bereits früh den Entschluss gefasst, das temporäre Holzkreuz durch einen dauerhaften Gedenkstein zu ersetzen. Steinmetzmeister Franz Schmidt, Inhaber des Flosser Steinmetzbetriebs Erich Stich, erfuhr von diesem Vorhaben. Im Rahmen der Betriebsschließung seines Steinmetzbetriebs und der damit verbundenen Aufräumarbeiten entdeckte er einen alten Grabstein aus Schwarz-Schwedisch, einem schwedischen Naturstein. Trotz der unleserlichen Inschrift, erkannte Schmidt die Bedeutung des Steins und beschloss, diesen der evangelischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptista zu stiften. Sowohl Pfarrer Römischer als auch die Kirchenverwaltung mit Vertrauensfrau Silke Scherm zeigten sich dafür sehr dankbar.
Ein Denkmal findet seinen Platz
In diesen Tagen setzt Steinmetzmeister Schmidt den Gedenkstein an seinem endgültigen Standort im Friedhof ein. Die Inschrift des Holzkreuzes, welche die Verbundenheit zu den Vorfahren und die Gewissheit der Auferstehung verkörpert, wurde dabei in den neuen Stein übertragen. Mit dieser Handlung erhält die seit 1818 bestehende evangelische Friedhofsanlage ein Denkmal, das ein wichtiges Stück lokaler Geschichte und Kulturpflege darstellt. Durch den gewidmeten Gedenkstein für die früheren Flosser des 17. Jahrhunderts wird ein dauerhaftes Zeichen des Gedenkens gesetzt.
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