Neues Bundesprogramm fördert Erinnerungskultur
Berlin. Das Bundeskulturministerium und die Stiftung EVZ starten "MemoRails Halt!", ein Programm zur Erinnerung an NS-Verfolgungen an Bahnhöfen.

Die Aufarbeitung der NS-Geschichte findet neue Wege. Das Bundeskulturministerium und die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) führen das Programm „MemoRails Halt! Hier wird an NS-Geschichte erinnert“ ein. Ziel ist es, lokale Projekte zu unterstützen, die Bahnhöfe als Stätten der NS-Verfolgung ins Licht rücken.
Marianne Schieder, SPD-Bundestagsabgeordnete, hebt die Bedeutung dieser Initiative hervor: „Die Deutsche Reichsbahn beteiligte sich während der NS-Zeit aktiv an den Verbrechen der Nationalsozialisten. Rund drei Millionen Menschen wurden mit ihren Zügen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Ohne die Logistik und Ressourcen der Reichsbahn wäre der Holocaust nicht möglich gewesen. Die zunehmende zeitliche Distanz zum NS-Regime darf nicht zum Verlust des historischen Wissens und der historischen Verantwortung führen. Mit unserem neuen Förderprogramm wollen wir zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure dazu einladen, an den historischen Orten über die NS-Verbrechen zu informieren und an die Opfer zu erinnern.“
Finanzielle Unterstützung
Das Bundesprogramm stellt einmalig eine Million Euro zur Verfügung, zusätzliche 100.000 Euro kommen von der Stiftung EVZ. Auch die Deutsche Bahn AG unterstützt dieses Vorhaben.
Das Programm richtet sich an verschiedene Gruppen, wie Geschichtsvereine, Gedenkstätten, Kultureinrichtungen und Initiativen der Jugendarbeit. Diese können nun finanzielle Mittel zwischen 20.000 und 70.000 Euro für Projekte beantragen, die bis zu einem Jahr laufen.
Am 6. Februar 2025 beginnt die Ausschreibung für das Programm. Interessierte finden weitere Informationen und das Antragsformular auf der Website der Stiftung EVZ.
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