Neues Urteil wegen sexuellen Missbrauchs: neun Monate weniger

Weiden. Ein ehemaliger Beamter (50) aus dem Landkreis Neustadt/WN ist am Landgericht Weiden zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte mit seiner Freundin im Sommer 2020 deren Sohn missbraucht.

Landgericht Weiden Manfred Schaub Missbrauch
Die dritte Strafkammer unter Vorsitz von Josef Weidensteiner fällte das Urteil gegen den 50 Jahre alten Angeklagten, im Bild mit seinen Verteidigern Rouven Colbatz und Reinhard Metzger. Foto: Christine Ascherl

Der Missbrauch hatte fassungslos gemacht: Eine Mutter und ihr neuer Freund hatten im Sommer 2020 den zehnjährigen Sohn für ihre sexuelle Befriedigung benutzt. Nachts kam es zu „Dreiern“, tagsüber hatte die Mutter (heute 34) Sex mit dem Kind und schickte dem Partner Handyfilme davon.

Am Freitag gab es nun ein zweites Urteil gegen den inzwischen 50 Jahre alten Beamten, nachdem der Bundesgerichtshof die erste Entscheidung gekippt hatte. Anders als in erster Instanz lautete der Urteilsspruch jetzt nicht mehr auf „schweren“ sexuellen Missbrauch, sondern auf sexuellen Missbrauch. Das Strafmaß liegt neun Monate unter den damals verhängten 5,5 Jahren.

Mutter als Zeugin

Als letzte Zeugin hörte die dritte Strafkammer unter Vorsitz von Landgerichtspräsident Josef Weidensteiner die Mutter des Kindes. Ihr Urteil ist rechtskräftig, sie sitzt ihre Strafe (sechs Jahre) ab. Dem inzwischen zwölfjährigen Sohn blieb eine erneute Aussage erspart. Er und seine zwei Geschwister wachsen beim leiblichen Vater in Niederbayern auf.

Die 34-Jährige hat noch ein viertes Kind, das neun Monate nach dem Missbrauch im Frühjahr 2021 zur Welt kam. Wie die Mutter im Zeugenstand berichtete, habe sie kurzzeitig befürchtet, der Zehnjährige könnte der Vater sein. Ein Test bewies das Gegenteil. Dieses Kind steht kurz vor der Adoption durch Pflegeeltern.

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