Neugegründete Blaskapelle: “Ufarouhablech 2.0” begeistert Musikfreunde in der Region

Eslarn. Blasmusik liegt im Trend, egal ob bei Vereinsfeiern, beim Dorf- und Sommerfest, denn ohne ist es nur halb so schön. Die Neugründung einer Kapelle in Eslarn wirkt wie ein aufgehender Stern am Musikerhimmel und wie ein modernes Märchen.

Beim TSV-Sommerfest honorierten die Gäste den Auftritt der “Ufarouhablech 2.0” mit Applaus und positiven Rückmeldungen in den sozialen Netzwerken. Auch der Rauch stieg als Erkennungszeichen aus dem Blech vom Ufarouha. . Foto: Karl Ziegler

In den letzten Jahrzehnten gingen aus Eslarn zahlreiche Musikgruppen hervor. In den letzten Jahren hatte sich eine Gruppe von begeisterten Musikern zu einer Blasmusik mit Namen “Kuchl-Fife” zusammen gefunden. Die Gründer waren Fabian Dimper, Markus Karl, Manuel und Tommi Meckl. “Wir wollten zu anderen Blaskapellen keine Konkurrenz sein, sondern bei kleineren Veranstaltungen wie Geburtstagen, Hochzeiten und sonstigen Festlichkeiten in der Familie, bei Organisationen und Vereinen spielen”, so Manuel Meckl und Fabian Dimper.

Dabei sollte auch der Humor und das Miteinander nicht zu kurz kommen. Dazu gehören auch lustige Einlagen, wie beim Geburtstag des Hobbymusikers und TSV-Vorsitzenden Tommi Meckl. Seine Freunde von der “Kuchl-Fife” hatten sich zu seiner Geburtstagsfete angesagt und marschierten zu seiner Überraschung nicht zu ihm, sondern lautstark aufspielend zur Feier des Nachbarn. “Was war das, die eigenen Kumpel lassen einem im Stich.” Doch echte Freunde vergessen ihre besten Freunde nicht und die Feier wurde nach dem Schelmenstreich mit Musik unvergesslich.

Die Sache mit dem Ofenrohr

Die ersten Gedanken zur Umbenennung der Blaskapelle kamen den musikbegeisterten Eslarnern im Elternhaus von Manuel Meckl beim Saubermachen eines alten, verrußten Ofenrohrs in der alten Küche der Meckls. Auch wenn das Blech vom Ofenrohr auf oberpfälzisch “Ufarouhablech” genannt wird, sah die Gruppe noch keine Verbindung zur Umbenennung und blieb bei “Kuchl-Fife”.

(Von links) Eine der Besetzungen mit Wolfgang Voit (Baß), Michael Schwarz (Bariton), Thomas Meckl (große Trommel), Johannes Kleber (Trompete), Fabian Dimper (Flügelhorn), Alexander Procher (Flügelhorn), Tobias Eichstetter (Flügelhorn), Markus Karl (Flügelhorn), Florian Scherbl (Tenorhorn), Marco Hauer (Schlagzeug) und Manuel Meckl (Flügelhorn und Gesang). Foto: Karl Ziegler

Doch bei einer Geburtstagsfeier in Schönthal war die Zeit reif. In einem von einem Bulldog gezogenen Bauwagen, der für die kurze Anfahrt zum Gratulanten als Überraschungseffekt verwendet wurde und aus dem aus einem Ofenrohr weißer Rauch aufstieg, war für Namensgeber und Flügelhorn-Bläser Fabian Dimper alles klar: “Ab heute heißen wir Ufarouhablech 1.0.”

Bis weißer Rauch aufsteigt…

Die Geschichte klingt wie bei einer Papstwahl, nur einige Nummern kleiner. Bereits 2017 fand in der Schulturnhalle die erste Probe statt, aber dann kam die Coronazeit und danach viele Verpflichtungen der Musiker bei ihren Stammkapellen. Es wurde still um die Kapelle, sodass erst in diesem Jahr mit einer anderen Besetzung der Musikstern am Himmel wieder zu leuchten begann. Der klingende Kapellenname “Ufarouhablech” wurde einfach mit 2.0 ergänzt, wobei der Taktstock in die bewährten Hände von Flügelhornbläser Manuel Meckl gelegt wurde.

In der Gruppe vereinten sich Musiker aus Eslarn, Schönsee, Weiding, Stadlern und Dietersdorf. “Da die Musiker hauptsächlich in anderen Blaskapellen spielen und nicht jeder an den Terminen Zeit hat, besetze ich die rund zehn Positionen aus einem Musikerpool von rund 20 Musikern”, fügte Manuel Meckl an. Ein Teil der Musiker verstärkt in der Faschingszeit unter seinem Kommando auch die “Jesse-James-Kombo”. Verständlich für alle, dass das Musikspielen in den Heimat-Blaskapellen vorgeht. Deshalb ist auch das Zusammenkommen zu Proben nicht leicht und bedeutet viel Aufwand und Organisationstalent.

Geselliges “Zammkumma”, Wirtshauskultur und “Wirtshausmuse”

Nachdem sich die Neugründung schnell herumsprach und für Aufsehen sorgte, folgten beim Bayernfanclub im Kommunbrauhaus und beim Musikerstammtisch im Gasthaus “Böhmerwald” die ersten Auftritte. Mit Musik soll das gesellige “Zammkumma”, die Wirtshauskultur und “Wirtshausmuse” am Leben erhalten bleiben. Es folgten örtliche und überörtliche Auftritte. “Wir spielen zu Firmen- und Vereinsfeiern, Gartenfesten, Frühschoppen, Hochzeiten, auch Kurzauftritte bei Geburtstagen und kleineren Festlichkeiten und füllen dabei eine Lücke, die größere Blaskapellen nicht besetzen.”

Um die Gruppe bildete sich eine kleine Fangemeinde, die kräftig Werbung macht und weitere musikalische Debüts bis in den Altlandkreis Oberviechtach folgen ließen. Der aktuellste Auftritt war beim Sommernachtsfest beim TSV Eslarn, wo aus einem Ofenrohr aufsteigender Rauch als Erkennungszeichen auf den Namen der Blaskapelle hinwies.

Bayrisch-böhmisch-modern

Die Freizeitmusiker wollen mit ihrem Musikstil “bayrisch-böhmisch-modern” die Jüngeren und Älteren begeistern und mit ihrer musikalischen Leidenschaft zu einem gelungenen Abend beitragen. Begleitet beim Gesang wird Manuel Meckl von Annalena Zilk von der Weidinger Blaskapelle. Im breiten Repertoire der Blaskapelle nicht fehlen dürfen die Lieblings-Musikstücke “Ein Egerländer Traum” und “Böhmische Liebe”.

“Wir bieten Musik für jedermann und passen uns anlassbezogen der Feier und dem Publikum an”, fügte Namensgeber und Mitgründer Fabian Dimper an. Als TSV-Vorsitzender wünschte sich Tommi Meckl, der für die große Trommel in der Kapelle verantwortlich zeichnet, einen “Bayerischen Abend” im Sportheim. Bereits beim Sommernachtsfest honorierten die TSV-Gäste den Auftritt der Blaskapelle mit den Bemerkungen “scheens Blech”, “toller Sound” und “beste Unterhaltung”.

Neben dem gemeinsamen Musizieren schätzen die Musiker der Blaskapelle vor allem auch die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. “Das Musikspielen in der befreundeten Runde vor einem musikbegeisterten Publikum macht halt einfach Spaß”, waren sich alle einig.

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