Marktplatzsanierung in den Startlöchern

Neustadt/Kulm. Der Stadtrat gibt 1,85 Millionen Euro für den Start der Marktplatzsanierung frei. Der Bau soll schon Mitte März beginnen. 

Von Udo Fürst 

Marktplatz Neustadt Kulm Neustadt am Kulm Marktplatzsanierung Rauher Kulm
Im März startet die Marktplatzsanierung: Nach sieben Jahren Planung, Streit und Änderungen. Bild: Archiv/Udo Fürst.

Nicht wenige Beobachter haben schon nicht mehr dran geglaubt, doch jetzt steht die Marktplatzsanierung tatsächlich in den Startlöchern: In der nichtöffentlichen Sitzung des Stadtrats vom Dienstag beschlossen die Räte die Freigabe von 1,85 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt des insgesamt 8,56 Millionen Euro teuren Projekts. Dabei handelt es sich um den Bau einer neuen Abwasserbeseitigungsanlage. Voraussichtlich Mitte März sollen die Bagger anrollen, gab Bürgermeister Wolfgang Haberberger bekannt.

Vor der Sitzung war es wie immer: Vor dem Rathaus demonstrierte ein Gruppe Sanierungsgegner von der „Interessengemeinschaft der Marktplatzanlieger“, empfing Bürgermeister und den Großteil der Stadträte mit dem gewohnten Pfeifkonzert. Obwohl der Umbau der historischen Innenstadt längst beschlossene Sache und der Wille der großen Mehrheit der Bürger ist, wollen sich die Gegner nicht damit abfinden. Sie pfeifen, schimpfen und präsentieren ihre Transparente seit mehr als drei Jahren vor fast jeder Sitzung.

“Langsam nervt es nur noch”

Es gibt mehrere Gründe, warum das Millionenprojekt so lange nicht in die Gänge gekommen ist: In den ersten Jahren sah sich Bürgermeister Wolfgang Haberberger im Stadtrat einer einflussreichen Opposition aus verschiedenen Wählergruppierungen gegenüber. Sie blockierten Abstimmungen und Beschlüsse, weshalb es immer wieder Änderungen bei den Planungen gab.

Nachdem die Marktplatzsanierung in einem Architektenwettbewerb vergeben worden war, gab es Probleme zwischen Wolfgang Haberberger und Landrat Andreas Meier wegen der geplanten Ortsumgehung der Kreisstraße. Nach der Umplanung der Innerortsstraßen begannen die Proteste der Ausbaugegner, es folgten Gespräche mit den Anliegern, Bürgerversammlungen, neue Planungen, dutzende Besprechungen mit den zuständigen Behörden von Denkmalschutz bis Wasserwirtschaftsamt und erneut überarbeitete Pläne.

Das geht nun seit Jahren so. Immer wieder plante die Stadt neu, beantragte Förderungen und Zuwendungen – ohne konkretes Ergebnis, ganz zu schweigen von einem auch nur annähernd abzusehenden Baubeginn. Die ständigen Verzögerungen gehen mittlerweile sogar dem Initiator des Projekts auf den berühmten Keks. So seufzte Bürgermeister Wolfgang Haberberger des Öfteren: „Langsam nervt es nur noch. Mich wundert es nicht, dass dieses Vorhaben bisher niemand angefasst hat.“

„Das Ziel, auf dem Marktplatz eine einheitliche Fläche zu schaffen, wird mit dem jetzigen Plan sehr gut erreicht“, betonte Haberberger. Im Gegensatz zu den ersten Ideen seien auch wesentliche Forderungen der „Interessengemeinschaft der Marktplatzanlieger“ erfüllt worden.

Gegenüber den ursprünglichen Plänen wurden einige Bereiche geändert: Südlich und nördlich des mittleren Marktplatzes gibt es mehr Multifunktionsflächen, wodurch die dortigen Grüninseln kleiner werden. Die Kreisstraße wird auf der Winterseite ähnlich der ursprünglichen Lage angeordnet, die Querverbindungen für Autos aus der Vorentwurfsphase fallen weg, dadurch werden die Grüninseln weniger unterbrochen und enger verbunden. Der Marktplatzbelag wird mit Ausnahme der asphaltierten zweibahnigen Kreisstraße und Kreuzungsschleife in verschiedenen Natursteinausführungen realisiert, durch die farbig abgestimmten Beläge soll der Marktplatz als einheitliche Platzfläche wahrgenommen werden.

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