“NEW-Seeland”: Investorensuche für Freizeitsee Dießfurt läuft

Pressath. Die Machbarkeitsstudie liegt seit September vor. Ergebnis: Ja, es ist möglich und wirtschaftlich, am Dießfurter Freizeitsee ein Tourismusprojekt zu verwirklichen. Mit Familienhotel, Abenteuerpark und Badestrand. Was ist aus dem Konzept geworden?

Freizeitsee Dießfurt Dießfurter Weiher
So sieht es aktuell am Dießfurter Weiher aus. Foto: Christine Ascherl

Momentan ist hier das große Nichts. Der Freizeitsee Dießfurt verdient den Namen nicht. Er ist nicht erschlossen. Erdwälle verhindern wildes Parken. Grillgäste hinterlassen ihren Müll, Hunde ganz andere Hinterlassenschaften. Idyllisch ist hier nichts.

Das soll sich ändern. Seit Herbst 2022 liegt eine Machbarkeitsstudie vor, die zehn Anliegergemeinden und der Landkreis Neustadt/WN in Auftrag gegeben haben. Erstellt hat das Konzept Diplom-Ingenieur Tom Zeller, Geschäftsführer der inMotion Seenland GmbH. Zeller ist der „Macher“ vom Steinberger See, der Erbauer der Erlebnisholzkugel. Er weiß, wovon er redet.

Fachstellen schon abgeklopft

Wie ist der Stand der Dinge? Der Dießfurter See liegt im Gemeindebereich Pressath. Damit liegt der Ball im Feld von Bürgermeister Bernhard Stangl (SPD). Die Stadt Pressath ist verantwortlich für das Bauleitverfahren. Aus Stangls Sicht kann dies erst in Angriff genommen werden, wenn die Investoren und damit die endgültigen Pläne feststehen.

Eine Problematik ist laut Stangl das Anbindungsgebot des Landesentwicklungsprogramms, das eine Anbindung an bestehende Strukturen vorsieht. Die gibt es hier nicht. Dießfurt ist 1,9 Kilometer entfernt. Laut Stangl müsste ein Investor die Erschließung (Wasser, Kanal, Energie) selbst übernehmen.

Aktuell läuft laut Stangl die Investorensuche. “Es sind vertrauliche Gespräche geführt worden.” Mit den Genehmigungsbehörden haben schon Vorgespräche stattgefunden: Regierung, Landratsamt, Naturschutz, Wasserrecht. “Alle sehr positiv.” Auch die Bayerische Staatsforsten als Grundstückseigentümer stehe den Plänen aufgeschlossen gegenüber. “Wir bekommen die einmalige Chance, dieses Gebiet nachhaltig zu bewirtschaften.”

Landrat hofft inständig auf “Leuchtturm-Projekt”

Landrat Andreas Meier (CSU) hofft inständig, dass der große Wurf gelingt. Das “NEW-Seeland” wäre ein “Leuchtturm” für den Landkreis Neustadt/WN. Der Landkreis hat 10.000 Euro zur Machbarkeitsstudie beigesteuert.

Es ist der zweite Versuch eines großen Entwicklungskonzepts nach 2011. Diesmal liegt der Schwerpunkt Nachhaltigkeit, Ökologie und Attraktivität für alle Bevölkerungsgruppen, speziell Familien. Andreas Meier: “Ich hoffe sehr, dass dieser neue Anlauf zu NEW-Seeland diesmal auch gelingt. Einen weiteren Versuch, fürchte ich, werden wir nicht bekommen.”

Tom Zeller, Geschäftsführer der inMotion Park GmbH und des Chalet Resorts Seenland in Steinberg, hat das über 100 Seiten starke Konzept erarbeitet. Es sieht ein Familienhotel, Ferienhäuser, Abenteuerspielplatz, Markt und Erlebnishalle sowie ein grünes Klassenzimmer vor. Zusätzliche sollen ein öffentlicher Parkplatz und ein Badebereich entstehen. Bebaut werden soll lediglich ein Teil des Westufers, um die Natur am Nord- und Ostufer zu schützen.

Konzept: Mensch und Natur im Einklang

“Mensch und Natur vertragen sich”, beurteilt der Pressather Bürgermeister Stangl das Konzept. “Das ist eine sehr, sehr gute Geschichte.” Es müsse sich keiner fürchten, dass “da unten etwas entsteht, das nicht beherrschbar ist”. Kern der Studie ist Nachhaltigkeit: der Wunsch nach naturnaher Freizeitgestaltung, ohne der Natur zu schaden.

Pressath Freizeitsee Dießfurt
Bürgermeister Stangl, Pressath. Foto: Christine Ascherl

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