Nordgautag mit ganz besonderem Charakter ist eröffnet
Grafenwöhr. "Oberpfalz trifft Amerika" gleicht einer einzigartigen Symbiose. Unter diesem Motto wurde am Freitag der 44. Bayerische Nordgautag in der Stadthalle eröffnet.
„Ist das Kulturfest der Oberpfälzer mit dem 44. Bayerischen Nordgautag überhaupt erlaubt, in Zeiten wie diesen mit einem brutalen Krieg, mit Klimawandel und den besonderen Wahlergebnissen?“ – Diese Frage stellte Altlandrat Volker Liedtke, der Präsident des Oberpfälzer Kulurbunds bei der Eröffnung. Die Antwort: „Ja, jetzt erst recht!“
Musik, Theater und bildende Kunst seien noch nie so wertvoll gewesen, wie heute, um miteinander die eigenen Wurzeln der Heimat zu finden. „Die 44. Auflage hat einen ganz besonderen Charakter mit herausragendem Alleinstellungsmerkmal durch die amerikanischen Freunde und Partner“, erklärte Altlandrat Liedtke. Prägende Faktoren seien Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Festschrift umfasst 270 Seiten und 40 Beiträge
Der Präsident des Oberpfälzer Kulturbunds dankte Bürgermeister Edgar Knobloch für die hervorragende Zusammenarbeit mit der amerikanischen Seite, die das Fest mitgestalten und feiern. Allen Gästen legte er die 270-seitige Festschrift mit 40 Beiträgen ans Herz. Gleichzeitig wünschte er vier wundervolle Tage für eine glückliche und friedliche Zukunft.
Wie alles begann…
Mit drei Worten beschrieb Bürgermeister Edgar Knobloch seinen Gemütszustand: „Ich bin aufgeregt.“ Er blickte zurück auf den 8. Juli 2018, als die Stadt beim Nordgautag in Wiesau teilnahm und sich danach für das Jahr 2022 bewarb. Doch es gab viele Stolpersteine mit Covid und Verzögerungen bei der Sanierung der Stadthalle. Aber am 20. Juni 2024 hat es nun geklappt.
Grafenwöhr im Kulturrausch
Nachdem der Bürgermeister viele deutsche und amerikanische Ehrengäste begrüßt hat, meinte er: „Grafenwöhr ist im Kulturrausch“. Das Stadtoberhaupt berichtete vom gelebten Gelübdefeiertag St. Sebastian, der immaterielles Kulturerbe ist sowie vom deutsch-amerikanischen Volksfest, das im August gefeiert wird.
„Das Zusammenleben zwischen Deutschen und Amerikanern ist ganz normal und seit Ende des zweiten Weltkrieges gibt es eine freundschaftliche Verbundenheit“, betonte Knobloch. Die Menschen kämen zusammen, um eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl werde dadurch gestärkt. Und das ist die Mühe allemal wert.
Bauhof ist eine „Super-Truppe“
Für ihr Engagement dankte der Bürgermeister allen Ehrenamtlichen, besonders dem Heimatverein, dem Kulturmanagement und dem Kulturbund für ein „Superprogramm“. „Wenn das die Bevölkerung wahrnimmt, wird alles gut“, zeigte sich Knobloch zuversichtlich. Einen extra Applaus gab es für den Bauhof, den der Bürgermeister als „Super-Truppe“ bezeichnete.
Noch etwas lag Knobloch besonders am Herzen: „Der Spielmannszug ist wieder gegründet, der wegen Corona zusammengebrochen ist. Das alleine ist es wert, dass es einen Nordgautag gibt.“ Heute Nacht wird der Projekt-Spielmannszug Grafenwöhr-Pressath-Erbendorf den „Zapfenstreich“ präsentieren und am Sonntag wird er den Festzug anführen.
US-Army ist Teil unserer Kultur
„Kultur, Dialekt und Musik sind Werte, die wichtig sind und die US-Army ist Teil unserer Kultur“, sagte Regierungspräsident Walter Jonas. Wir sollten uns immer besinnen, wie wir leben; Bräuche und Gemeinschaft stärken uns. Es ist gut zu wissen, dass wir mit den Vereinigten Staaten verbündet sind.
Auch Generalkonsul Timothy Liston betonte: „In guten und in schlechten Zeiten sind wir füreinander da. Die transatlantischen Beziehungen sind eine ganz wichtige Säule.“ Dr. Ralf Heimrath als Vertreter des „Bunds Eghalanda Gmoin“ blendete zurück auf das Jahr 1946, als viele Egerländer umgesiedelt wurden. „Der Oberpfälzer Dialekt ist nordbayrisch und der Egerländer gehört dazu. Grafenwöhr ist eine würdige Stadt für den Nordgautag“, so Heimrath.
Die Stele des Nordgautags
Anschließend überreichte Volker Liedtke die Stele des Nordgautags an Bürgermeister Edgar Knobloch. Als erstes musikalisches Highlight umrahmten die Hahnbacher Marktbläser unter der Leitung von Benno Englhart die Eröffnungsfeier. Viele weitere sollten folgen.
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