Nordoberpfälzer Klimaschutz-Netzwerk: Gründungstreffen in Eschenbach

Eschenbach. Klimawandel und Klimaschutz. Zehn Gemeinden gründen ein interkommunales Netzwerk, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Die Gründungsmitglieder mit Prof. Dr. Raphael Lechner und Landrat Andreas Meier wollen gemeinsam die Herausforderungen durch den Klimawandel angehen. Dieses Ziel verfolgen zehn Kommunen im Vierstädtedreieck mit der Gründung eines Klimaschutz-Netzwerkes. Foto: Robert Dotzauer

Bei moderierten Netzwerktreffen und fachlichen Beratungen hoffen zehn Kommunen von Parkstein bis Vorbach auf definierte Handlungsempfehlungen und Impulse in Sachen Klimaschutz. Klimawandel, Klima-Anpassung und verantwortungsbewusstes Ressourcenmanagement rücken verstärkt in den Fokus kommunalen Handelns. Jetzt gibt es auch im Vierstädtedreieck kommunale Pioniere, die mit einem regen Austausch untereinander, mit Unterstützung der fachlichen Kompetenz des Instituts für Energietechnik (IfE), das Thema Klimaschutz als eine der bedeutendsten Aufgaben der Gegenwart angehen.

Offizielles Gründungstreffen

Emissionen mindern, Energie effizienter nutzen und den Einsatz erneuerbarer Energien forcieren: eine Herausforderung auch für zehn Gemeinden im Vierstädtedreieck. Das Institut, ein Ableger der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch, gibt mit seiner wissenschaftlichen Grundlagenforschung Antworten auf viele Fragen und Wünsche der Kommunen.

Nach dem Segen der Ratsmitglieder in den beteiligten Städten und Gemeinden trafen sich am Mittwoch die Bürgermeister im historischen Malzhaus der Stadt Eschenbach, um die Netzwerk-Partnerschaft offiziell zu besiegeln. Beim Gründungstreffen saßen die Gemeindechefs aus Eschenbach, Kirchenthumbach, Neustadt am Kulm, Parkstein, Pressath, Schlammersdorf, Schwarzenbach, Speinshart, Trabitz und Vorbach und Landrat Andreas Meier an einem Tisch. Die Stadt Grafenwöhr ist bereits seit 2021 Mitglied des Netzwerkes Ostbayern.

Dreijährige Partnerschaft

Nach einführenden Worten von Prof. Dr. Raphael Lechner und der Vorstellung konkreter Wünsche und Ziele der einzelnen Gemeinden besiegelten die Bürgermeister mit ihrer Unterschrift eine dreijährige Partnerschaft, von der sich die Kommunen einerseits fachlich wichtige Impulse in Sachen Klimaschutz durch die technisch-wissenschaftliche Beratung des IfE und zum anderen ein gegenseitiges Lernen bei regelmäßigen und moderierten Netzwerktreffen versprechen.

Das Projekt ist auf eine Laufzeit von drei Jahren, bis 31. Dezember 2025, ausgelegt. Eine staatliche Zuwendung von 359.000 Euro ist gesichert. Für das Netzwerkmanagement und die moderierten Netzwerktreffen beträgt nach Abzug der staatlichen Förderung von 70 Prozent der Eigenanteil je Kommune 4.300 Euro netto.

Natürliche Ressourcen schonen

Die fachlichen Beratungen, zum Beispiel bei Themen wie Gebäudetechnik, Entwicklung von Wärmeverbundsystemen, Analysen zu Windvorranggebieten, zu Wasserstoffprojekten und für Mobilitätskonzepte kosten 255 Euro täglich. Schon bei der Gründungsversammlung kristallisierten sich als Schwerpunktthemen die Freiflächen und Agro-Photovoltaik, der Aufbau von Nahwärmenetzen, die Wasserstoff-Nutzung und Einsparpotentiale in den Wasserversorgungs- und Kläranlagen der Gemeinden heraus.

Zu den besonderen Wünschen der Bürgermeister gehörte übereinstimmend der schonende und gleichzeitig effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen. Eine wichtige Rolle nahm dabei die interkommunale Klärschlammverwertung ein. Die Gründerversammlung endete mit organisatorischen Hinweisen von Teamassistentin Julia Dievernich.

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1 Kommentare

Karl-Werner Schramm - 06.03.2023

Was nutzt Beratung bei lokaler Ignoranz und einseitig eingestielter Kompetenz Solange massive Probleme durch seit mehr als einem Jahrzehnt bedrohlich sinkende Pegel im Tiefengrundwasserreservoir bei der Wasserversorgung z.B. in Speinshart den 2ten Bürgermeister Hörl einen „Scheißdreck“ (Originalton Bürgerversammlung 1.3.2023) und den stellv. Landrat und 1. Bürgermeister Nickl samt CSU-Gemeinderat ebenso wenig interessieren, läuft auch kostenpflichtige Beratung sicher ins Leere. Wenn das zur Unterstützung der fachlichen Kompetenz beauftragte Institut für Energietechnik (IfE) das Potential des Kernwegekonzepts weder auf dem Schirm hat, noch Anfragen dazu beantworten kann, sollten Bürgermeister vorsichtig sein mit den Empfehlungen, vor allem wenn am Ende die Windräder ressourcenvernichtend und brandgefährlich in Waldgebiete kommen sollen, statt in die Kernwegelandschaft. Nicht das am Ende die “Beratung” nur ein Alibi für fehlgeleitete Lokal- und Regionalpolitik wird.