Oberpfälzer Kunstkalender: drei Jubiläen im gemeinsamen Rahmen

Weiden. Mit dem Volksbank-Raiffeisenkalender 2023 können die Kunden und Interessierten etwas ganz Besonderes in den Händen halten. Dort präsentieren Künstler aus Weiden und Umgebung ihre durch die Vorsitzende des Oberpfälzer Kunstvereins (OKV) Irene Fritz ausgewählten Werke.

Werke wie dieses Tryptichon von Uwe Müller waren zu bestaunen. Foto: Reinhard Kreuzer

17-60-100 – drei banale Zahlen ohne offensichtlichen logischen Zusammenhang. Doch Direktor Bernhard Wolf untermauerte die drei Zahlen, zugleich alles Jubiläen in seiner Begrüßung bei der Präsentation des Volksbank-Raiffeisenkalenders 2023. Bereits zum 17. Mal kann die VR-Bank Nordoberpfalz gemeinsam mit dem OKV den Kunstkalender und die einzelnen Bilder vorstellen.

Schon zum 17. Mal eine Vernissage mit Reden, Kalendern und Häppchen könnte langweilig klingen. Tut es aber nicht. „Wir verknüpfen im November immer wunderbare Begegnungen und Gespräche, denn auf der Gästeliste stehen viele Persönlichkeiten, beginnenden von den Künstlern, die Stadt mit Bürgermeister Reinhold Wildenauer, Stadträten und Schulleiter, Schulleiterinnen, sowie Vertreter benachbarter Schulen“, sagte Wolf.

Drei Jubiläen im Kalender vereint

Weiter erinnerte er, dass vor einem Jahr alle die Hoffnung trug, dass nach Corona eine gewisse Normalität eintritt. Über die Pandemie werde zwar nahezu nicht mehr gesprochen, aber von der Energiekrise, Inflation, Klimawandel und Angriffskrieg. „So bestätigt sich das Verzweifeln selbst und bekräftigt alle Verzweifelnden in ihrem Nichtstun. Um uns aus unserer Trägheit und der Zuschauerrolle zu lösen, dazu kann uns die Kunst und hier die Malerei helfen. So zeigt uns der OKV mit seinen Künstlern schöne Bilder, der Verein feiert 60 Jahre als Aushängeschild in unserer Region“, so Wolf weiter.

Und die dritte Zahl – 100 Jahre – betrifft die regionale Genossenschaft. „Auch wenn manche Ursprungsgenossenschaften unseres Hauses schon deutlich älter als 100 Jahre sind, das Stammhaus kann Hundertjähriges feiern“. Diesen Geburtstag wird die Bank im kommenden Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen feiern.

Die Künstler und ihre Kunst kennenlernen

Zu den drei Jubiläen gratulierte Bürgermeister Reinhold Wildenauer und sieht die Arbeit der Künstler mit der Vorstellung des Kunstkalenders als besonderes Highlight der Stadt. In ihrer Präsentation stellte die OKV-Vorsitzende Irene Fritz die 13 Bilder, ihre Künstler und die Besonderheiten vor.

Die Künstler in einer Gruppe mit Ehrengästen. Sie alle stellen ihre Originale in der Bank aus. Foto: Reinhard Kreuzer

Künstler zeigen ihre Werke

Das Titelbild zieren Ingeborg Posorskis „Blumen“. Zugleich belegte sie den Monat Oktober mit „Auf einer deutschen Bank“ mit sanft-erdigen Farbvorlagen. Gerda Moser mag die Natur und Bäume, arbeitet gern großformatig und liebt breite Pinselstriche, sie stellt ihre „Baumartisten“ im Januar vor. Stefanie Stangl begann mit heimischen Tiermotiven, ist bekannt durch expressiven Pinselstil und mag das Element Wasser. Sie übernahm den Februar in Mischtechnik mit „HE-Art“ – aufgereihten Fische stehen verschiedenen Satzzeichen gegenüber. Die Druckgrafik liebt Otto Dünne, besonders südliche Landschaften meistert er mit komplizierter Drucktechnik. Den dritten Monat stellt er mit einer „Südländischen Dorf-Idylle“ vor.

Manfred Ullrich nennt den April „Abstrakt 3“, er arbeitet in Acryl abstrakt und expressiv, mit starken Hell- und Dunkelkontrasten. Sein Sohn Stefan hat sich den September vorgenommen mit „Groupe familial sur l´herbe“. Er arbeitet anders als sein Vater mehr fotorealistisch, wie hier unter einer Brücke oder mit alltäglichen Familienszenen.

Den Mai zeigt Bernd Seidl mit einer „Blume Blau“ und behauptet, eine Figur sei ein weiblicher Akt, der in vier Pinselstrichen zu zeichnen sei. Hier bewegt er sich jedoch zwischen Natur und Abstraktion. Edith Baldauf holte sich Inspirationen für ihre Bilder bei vielen Reisen und langen Aufenthalten, auch in Südamerika. Ihr Bild für den Juni heißt: „Farbe trifft Linie: Landschaft“. Den Monat Juli gestaltete Gerti Münch mit „Die Kraft der Sonne“ vor. Sie malt oft auch farbkräftige Farbharmonien und mag den kalt-warm Kontrast.

„Sommer in der Stadt“ mit vorherrschendem Grün zeigt Irene Ehemann in Acryl, sie arbeitet gegenständlich und abstrakt und setzt die Farbe als Blickfang ein. Melita Todorovic zeigt in ihrem Aquarell „Landschaft, Marken, Italien“, sie mag gerne weite Gebiete, bezieht Vorder-, Mittel- und Hintergrund mit ein. Schließlich führt Uwe Müller mit einer Acryl-Filz-Vorlage in den Dezember mit einer Tryptichon-Aufgabe.

Spende an den Kunstverein

Zum Jubiläum überreichte Bernhard Wolf eine 2.000-Euro-Spende an die Vorsitzende. Zudem lud er zu interessanten Gesprächen und einem kleinen Rundgang ein, vorbei an den aufgehängten Originalen, die heuer erstmals im querformatigen Kalender erscheinen.

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