Oberpfälzer Seenland: Das Wasser zieht die Gäste fast schon magisch an

Steinberg am See. Wasser hat eine magische Anziehungskraft. Kein Wunder, dass das Oberpfälzer Seenland ein Tourismus-Hotspot ist. Der neue Geschäftsführer Johannes Lohrer will die Attraktivität des wasserreichsten Gebiets in Ostbayern weiter steigern.

Seit 1. Januar 2024 ist Johannes Lohrer neuer Geschäftsführer des Zweckverbands Oberpfälzer Seenland. Foto: Theo Kurtz

Im vergangenen Jahr war der Landkreis Schwandorf mit knapp 438.000 Übernachtungen Spitzenreiter in der Tourismusregion Oberpfälzer Wald. Zu ihr gehören auch die Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth sowie die Stadt Weiden. Absoluter Hotspot: Das Oberpfälzer Seenland. Zwei von drei Schwandorf-Touristen übernachten in der Region.

Das Wasser zieht die Gäste magisch an. Immerhin 830 Hektar stehen in den acht Seenland-Mitglieds-Gemeinden zur Verfügung, als Seen, Weiher oder als Fluss. Damit ist diese Ecke der Oberpfalz das wasserreichste Gebiet in ganz Ostbayern. „Damit kann man touristisch sehr gut punkten“, findet der neue Geschäftsführer des Zweckverbands, Johannes Lohrer. Seit Jahreswechsel hat er den Posten inne. Zuvor war der 33-Jährige neun Jahre lang Leiter des Tourismusbüros in der Großen Kreisstadt Schwandorf.

Netzwerk weiter ausbauen

„Den Tourismus weiter voranbringen“, das hat der Zweckverbandsvorsitzende und Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling in der jüngsten Versammlung formuliert. In seinen Augen steckt im Seenland noch jede Menge Potenzial. Anfang des Jahres wurden im Rahmen einer „Umsetzungswerkstatt“ in fünf Workshops Ideen und Maßnahmen herausgearbeitet. Ein Ziel: „Wir wollen die Leistungsträger stärker miteinander vernetzen“, erläutert Lohrer. Das hilft etwa, um anstehende Probleme zu lösen.

Bevölkerung mit einbinden

Ein anderer Ansatz: Die Bevölkerung noch stärker für den Tourismus zu begeistern und sie mitzunehmen. „Die Infrastruktur, die in diesem Bereich geschaffen wurde und wird, ist ja nicht nur für die Gäste und Besucher da, sondern steht genauso gut den Einheimischen zur Verfügung“, erläutert der frisch gebackene Geschäftsführer.

Absolut sehen lassen kann sich das Übernachtungsangebot im Zweckverbandsgebiet. Doch auch hier gibt es einen Problemklassiker, mit dem auch so manch andere Regionen zu kämpfen haben. Welcher Nächtigungsbetrieb kann die Gäste eines Reisebusses komplett bei sich aufnehmen? „Ich denke, hier gibt es noch Luft nach oben.“

Weicher Standortfaktor

Das Seenland – es hat jede Menge zu bieten. Alleine der 1,84 Quadratkilometer große Steinberger See ist ein Besucher-Hotspot. Hier kann man die mit 40 Meter Höhe größte begehbare Erlebnisholzkugel der Welt besteigen, und hier gibt es vieles, was das Wassersport-Herz hoher schlagen lässt: Segeln, Wasserskifahren, Stand-up-Paddling, Surfen oder auch Tauchen. Wer angeln möchte, kann zum Beispiel im benachbarten Rauberweiher auf Fischfang gehen.

Das Freizeitangebot zieht Besucher an, klar. Nach Ansicht von Touristikexperte Lohrer hat es aber noch eine ganz andere Qualität: Als sogenannter weicher Standortfaktor hilft es dabei, auswärtige Arbeitskräfte für die Region zu begeistern. Wichtig, in Zeiten des sich immer stärker verschärfenden Fachkräftemangels.

Auf Schusters Rappen unterwegs

Und es wird daran gearbeitet, das Angebot weiter auszubauen. Ein inzwischen fester Bestandteil im Veranstaltungskalender sind die jährlichen Wanderwochen im Herbst. Jede der acht Gemeinden lädt mit spannenden und abwechslungsreiche Themen- und Erlebnistouren dazu ein, die Region auf Schusters Rappen zu entdecken. Und im Frühjahr 2025 wird ein weiteres Aktiv-Angebot an den Start gehen. Dann sollen Gäste und Einheimische sich in den (Rad-)Sattel schwingen und begleitet von einem Guide das Seenland mit dem Drahtesel erkunden.

Zweckverband Oberpfälzer Seenland

Der Zweckverband Oberpfälzer Seenland ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Steinberg am See. Verbandsmitglieder sind die Große Kreisstadt Schwandorf, die Städte Neunburg vorm Wald und Nittenau, die Märkte Bruck und Schwarzenfeld sowie die Gemeinden Bodenwöhr, Steinberg am See und Wackersdorf. Außerdem sitzen der Bezirk Oberpfalz und der Landkreis Schwandorf im Zweckverbandsboot.

Verbandsvorsitzender ist der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling, der erste Stellvertreter ist Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter, der zweite Stellvertreter ist der Rathauschef von Steinberg am See, Harald Bemmerl. Geschäftsführer ist Johannes Lohrer. Das Haushaltsvolumen des Zweckverbands beträgt für das Jahr 2024 568.570 Euro.

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