Obstbaumschnittkurs in Flossenbürg begeistert Teilnehmer
Flossenbürg. Am Samstag fand ein Obstbaumschnittkurs in Flossenbürg statt, bei dem knapp 30 Teilnehmer lernten, wie man Bäume fachgerecht schneidet, um ihre Qualität und Wachstum zu fördern. Der Kurs wurde von der AWO Flossenbürg und der Siedlergemeinschaft organisiert, wobei praktische Schnitttechniken und die Bedeutung eines richtigen Schnittzeitpunkts thematisiert wurden.
Am Samstag fanden sich knapp 30 interessierte Teilnehmer an der Streuobstwiese nahe des Gaisweihers ein, um an einem Obstbaumschnittkurs teilzunehmen. Veranstaltet wurde dieses Event von der AWO Flossenbürg in Kooperation mit der Siedlergemeinschaft Flossenbürg. Ziel des Kurses war es, den Teilnehmern sowohl die theoretische als auch die praktische Seite des Obstbaumschnitts näherzubringen.
Warum Obstbäume geschnitten werden müssen
Josef Käs begrüßte die Teilnehmer, bevor die Obstbaumwartin Katharina Hage aus Kemnath die Wichtigkeit des regelmäßigen Schnitts von Obstbäumen erklärte. Sie führte aus, dass dadurch nicht nur für günstige Belichtungsverhältnisse und damit für eine hohe Frucht-Qualität gesorgt wird, sondern auch eine Baumvergreisung verhindert und die Bildung von Neutrieb angeregt wird. Einerseits werden durch den Schnitt günstige Belichtungsverhältnisse und dadurch auch eine hohe Frucht-Qualität erreicht, andererseits wird durch den Schnitt eine Baumvergreisung verhindert und die Bildung von Neutrieb angeregt.
Die Referentin legte großen Wert auf den sogenannten Erziehungsschnitt, der in den ersten sieben bis 15 Jahren eines Baumes jährlich durchgeführt werden muss, um ein stabiles Astgerüst zu formen. Dieses Gerüst ist essenziell, damit der Baum später große Fruchtlasten tragen kann, ohne dass die Äste brechen. An zwei Jungbäumen demonstrierte Frau Hage anschaulich, wie dieser Schnitt in der Praxis umgesetzt wird.
Die Herausforderungen von alten Obstbäumen
Anschließend widmete sich die Gruppe älteren, etwa 30 Jahre alten Obstbäumen, um die Schwierigkeiten zu verdeutlichen, die entstehen, wenn Bäume in jungen Jahren nicht korrekt beschnitten wurden. „Es entstehen viel größere Wunden und der harmonische Aufbau mit ausgewogener Statik kann häufig nur mit großem Aufwand oder gar nicht mehr erreicht werden“, erklärte Hage. Sie ging auch auf die verschiedenen Reaktionen der Bäume auf unterschiedlich starke Schnitteingriffe und den Einfluss des Schnittzeitpunkts auf den Neutrieb ein.
Für stark wachsende Sorten wie zum Beispiel Boskoop ist ein Schnitt im Sommer besser geeignet, um den Baum in seinem Wachstum zu beruhigen. Ein besonderes Augenmerk legte die Expertin auf die Größe der Schnittwunden, die so klein wie möglich sein sollten, um dem Baum eine schnelle Heilung zu ermöglichen. „Diese sollte so klein wie möglich sein, um dem Baum die Chance zu geben, die Wunde in möglichst kurzer Zeit komplett zu schließen.“
Praktische Tipps und Abschluss des Kurses
Die Verwendung des richtigen Werkzeugs, wie einer scharfen Zugsäge und Schere, wurde von Frau Hage als essenziell für einen guten Wundverschluss hervorgehoben, während die Motorsäge aufgrund der fransigen Wundränder und des Risikos zu starker Ästeentfernung keinen Platz beim Obstbaumschnitt hat.
Bei der Auswahl von Bäumen sollte zudem auf robuste Sorten und hochwertige Pflanzware geachtet werden. Ein Hochstammbäumchen sollte idealerweise sechs bis sieben kräftige Triebe besitzen, aus denen dann die zukünftigen Leitäste ausgewählt werden können.
Die niedrigen Temperaturen wurden mit heißem Glühwein, bereitgestellt von Alexandra Schnappauf und Pamela Wünsche, erträglicher gemacht. In der Mittagspause gab es warme Wienersemmeln und die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Den Abschluss des Kurses bildete die Demonstration des Obstbaumschnitts an einem Birnbaum, welche den Teilnehmern noch einmal praktische Einblicke gab.
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