Offene Ganztagsschule kein Traum mehr
Etzenricht. Eine Einrichtung zu segnen ist in Bayern üblich und guter Brauch! In der Ludwig-Meier-Schule erhielt die Offene Ganztagsschule ihre offizielle Übergabe mit einem fulminanten Einweihungsfest.
„Bei uns wird heute nicht gerechnet, gelesen oder geturnt, wie die Kinder im ‚Schulsong‘ gesungen haben. Wir weihen heute die Räume des offenen Ganztags ein.“ Mit diesen Worten begrüßte Schulleiterin Gabriela Bäumler die vielen Gäste, die zur Einweihungsfeier gekommen waren.
Eine kleine Zeitreise
Die Schulleiterin entführte in eine kleine Zeitreise, mit Höhen und Tiefen des Projektes.„Unsere kleine Dorfschule ist schon viel weiter als so manch andere große Schule. Nachdem früher die Betreuung der Schulkinder im Kindergarten stattgefunden hatte, hatten wir einen Traum: Zukünftig sollte sie bei uns im Haus, in einem schönen kindgerechten Umfeld stattfinden. Es wurde ein Plan gemacht, der wurde eingereicht und leider abgelehnt. Die vorgesehenen Räumlichkeiten waren für zu klein befunden worden.“ Den Traum weiter verfolgend, wurde eine Alternative überlegt.
Ab September 2019 musste es losgehen. Im Juni wurde die Küche bestellt, Anfang September im Mehrzweckraum aufgestellt und sofort mit 17 Kindern in der Kurzgruppe und 11 Kindern in der Langgruppe belebt. Dann kam Corona und wirbelte wieder alles durcheinander. Im Herbst 2020 gestaltete der Bauhof dann die nun frei gewordene, ehemalige Hausmeisterwohnung um. Etwa ein Jahr waren die Kinder dann in diesen Räumen untergebracht. Anfang 2021 wurde ein neues Zuschussprogramm für Ganztagsschulen aufgelegt. „Wir haben zugegriffen, neue Pläne gemacht, eingereicht und eine Genehmigung erhalten.“
Begeisterung war groß
„Über Wochen und Monate konnten wir viele fleißige Handwerker sehen und hören. Manchmal war das Unterrichten für die Lehrkräfte und das Lernen für die Kinder sehr anstrengend geworden, denn die ehemalige Hausmeisterwohnung wurde grundlegend saniert und für die Bedürfnisse des Ganztages umgestaltet“, so Gabriela Bäumler. Im November 2022 ergriffen die Kinder vom neuen Umfeld Besitz und fühlten sich sofort wohl. „Ein Traum wurde wahr und ich glaube für alle zu sprechen, wenn ich sage: Es hat sich gelohnt!“
Bürgermeister Martin Schregelmann freute es, auch im Namen des Schulverbandes und seines Bürgermeisterkollegen Gerhard List, dass nach langer Zeit der Planung und Ausführung nun endlich der Zeitpunkt gekommen sei, die Offene Ganztagsschule offiziell ihrer Bestimmung zu übergeben. „Mit Kosten von insgesamt 723 500,00 Euro wurde ein neues Domizil für unsere Schulkinder geschaffen. Hiervon entfiel auf die Gemeinde Etzenricht ein nicht unerheblicher Anteil von 46 Prozent, 52 Prozent kamen von der Regierung und vom Freistaat Bayern“. „Gut angelegtes Geld, kommt es doch unseren Kindern zugute“, so Bürgermeister Schregelmann.
Für den Betreiber Kolping, sprach Hans-Jürgen Förster seine lobenden Worte aus. „Die neuen Räumlichkeiten sind super geworden und ich danke allen, die dies möglich gemacht haben. Die Betreuung in der Offenen Ganztagsschule macht den Kindern Spaß“. Schulamtsdirektorin Margit Walter betonte, dass die Umbauarbeiten mit der Einweihung auch symbolisch abgeschlossen seien. Als Sachaufwandsträger sehe sie, dass hier optimale Rahmenbedingungen mit engagiertem Personal für die Betreuung einer OGTS geschaffen wurden. Sie bestätigte der Schulleiterin Gabriela Bäumler einen analytischen Weitblick mit einem hervorragend aufgestellten Team.
Ganztagsschule wurde gefeiert
Albert Nickl als stellvertretender Landrat war sehr angetan von den Darbietungen der Kinder, die der Einweihungsfeier eine Frische und Ungezwungenheit verliehen. „Umzug in der Schule, da ist was los“, man spürt, dass es in Etzenricht eine tolle Schulfamilie gibt. Er betonte, dass er den Aufführungen der Kinder mit großen Ohren gelauscht hätte und fügte an, dass eine Schule im ländlichen Raum mehr als nur eine Schule sei.
Nach der Feier in der Turnhalle begaben sich alle Kinder und Gäste ins Freie, wo Pfarrer Berthold Heller mit Pfarrer Andreas Ruhs und Pastoralassistentin Andrea Zeller die ökumenische Einweihungszeremonie durchführten. Im Anschluss oblag es Schulleiterin Gabriela Bäumler, Bürgermeister Martin Schregelmann und Hans-Jürgen Förster vom Kolping Bildungszentrum, das Band zu den neuen Räumlichkeiten der OGTS zu durchtrennen. Einer Besichtigung, der Räume und zu einem gemütlichen Plausch stand nichts mehr im Weg.
Fakten:
- Schulbetreuung im Kindergarten bis 2018
- verlängert bis 2019
- September 2019 Übergangslösung im Mehrzweckraum mit insgesamt 28 Kindern
- 2020 Corona nach der Schulschließung Betreuung in der Turnhalle
- 2020 Herbst Umgestaltung der Hausmeisterwohnung durch den Bauhof
- 2021 Zuschussprogramm angenommen Umbau gestartet
- 2022 Herbst die neuen Räume bezogen.
- Umbaukosten 723 500,00 Euro
- Förderung 54 Prozent
- Gemeindeanteil 46 Prozent
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