Traumhafte Konzertbedingungen in Wöllershof

Wöllershof. Seit 30 Jahren gibt es das „Orchester am Singrün“. Seit zwölf Jahren sind dessen Konzerte im Kuppelsaal des Bezirksklinikums zu hören. Dafür gibt es gleich zwei Gründe – einen personellen und einen baulichen.

„Die Solistin hat uns sehr gut gefallen. Sie hat einen ganz kräftigen, klaren Strich“, lobte Rita Kießling das Geigenspiel von Larissa Cidlinsky, die im Violinkonzert Nr. 1 in D-Dur von Sergei Prokofiew die Hauptrolle hatte. Die 22-jährige Studentin hatte schon mit fünf Jahren mit dem Geigenspiel begonnen. Im Jahr 2015 erhielt sie ein Stipendium für das Studium an der Juilliard School in New York. In Wöllershof fand sie beste Bedingungen vor. „Eine sehr gute Akkustik. Wirklich sehr schön“, sagte Konzertbesucherin Kießling. Schon Dr. Heribert Fleischmann hatte in seiner Begrüßungsrede von dem „besten Konzertsaal weit und breit“ gesprochen.

Orchester am Singrün 3
Larissa Cidlinsky begeisterte als Solistin mit der Geige die Zuhörer im Wöllershofer Kuppelsaal.

30 Jahre Orchester am Singrün

Dr. Fleischmann war es auch, der das Orchester nach Wöllershof holte. „Wir sind in Regensburg Nachbarn“, erzählte Barbara Eberhardt, die als Geigerin im Orchester mitwirkt. Als der Nachbar – ein Liebhaber klassischer Musik – dann beruflich als medizinischer Leiter ans Berzirksklinikum kam, sei die Idee mit den Konzerten entstanden. Heuer, zum 30-jährigen Jubiläum, war es sogar das Premierenkonzert des Herbstprogrammes. „Wir trauen uns das, weil wir in Wöllershof ein wohlwollendes Publikum haben“, scherzte Eberhardt.

Begehrte Dirigentenstelle

Bis zu 70 Akteure jeden Alters wirken in dem Ensemble mit, das seinen Namen von dem Probenraum „Am Singrün“ ableitet, in dem Musikbegeisterte im Jahr 1986 erstmals gemeinsam musizierten. Die allermeisten Orchestermitglieder sind dabei Laien. „Schüler, Handwerker, Akademiker – bei uns sind alle Berufe vertreten“, sagte Michaela Gröber, die die erste Geige spielt. Susanne Rechsteiner, die das Orchester in der laufenden Konzertsaison als Gastdirigentin anleitet, ist dagegen studierte, hauptberufliche Musikerin und nimmt für die einmal im Monat stattfindenden Proben sechs Stunden Zugfahrt von Bern nach Regensburg auf sich. 30 Bewerbungen habe es auf die Stellenausschreibung gegeben, weiß Eberhardt.

„Wie ein Traum“

Im Herbstprogramm spielt das Orchester neben dem Konzert von Prokofiew die Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz“ sowie Werke von Pablo de Sarasate und Robert Schumann. Auch in Zukunft dürfen sich Klassikfans wohl auf weitere Konzerte freuen. „Das ist unser Lieblingssaal. Dieser Saal ist genial. Man hört sich selber spielen. Weil der Saal aus Holz ist, ist er wie ein riesiger Resonanzkasten. Für uns Musiker ist das wie ein Traum“, kommt Geigerin Eberhardt gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus.

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Bilder: B. Grimm

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