Ortsansässige Beschäftigte der US-Army in Grafenwöhr und Vilseck im Streik
Grafenwöhr. Am Mittwochmorgen legten viele Zivilbeschäftigte der Stationierungsstreitkräfte ihre Arbeit nieder.

Bei der ersten Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen für die ortsansässigen Zivilbeschäftigten der Stationierungsstreitkräfte boten die Arbeitgeber eine Erhöhung um 1,4 Prozent an. Völlig unzureichend urteilte die Tarifkommission, deshalb legten am heutigen Mittwoch Beschäftigte in Grafenwöhr und Vilseck die Arbeit nieder.
Vorschlag hinter den Forderungen zurück
Um 9 Uhr wurde die Kundgebung von Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner von Verdi eröffnet. “Das erste Angebot der Arbeitgeber ist völlig unzureichend”, so ihre Aussage. In der ersten Verhandlungsrunde am 31. Januar hatten die Arbeitgeber 1,4 Prozent angeboten. Sie hatten mehrmals betont, wie wichtig die Arbeit der Zivilbeschäftigten für sie sei, doch auch darauf hingewiesen, dass die Haushaltslage in dem Entsendestaat sehr angespannt sei.
“Dieser Vorschlag bleibt mittlerweile hinter unseren Forderungen zurück. Diese zielen darauf ab, dass künftig alle Entgelte deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen und der Abstand zu den Löhnen und Gehältern in anderen Branchen kleiner wird”, ergänzte Birner. “Wer eine gute, professionelle Leistung abfordert, muss sie angemessen bezahlen.”
Auch Feuerwehrbeschäftigte betroffen
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die ortsansässigen Zivilbeschäftigten der Stationierungsstreitkräfte eine Entgelterhöhung für alle Beschäftigten in zwei Schritten, mit einer Erhöhung um einen Sockelbetrag von 320 Euro und einer unmittelbar anschließenden Erhöhung um 3 Prozent. Zuvor sollen die Stundenentgelte der Feuerwehrbeschäftigten um 2 Euro erhöht werden. Außerdem wird eine Erhöhung der Ausbildungsentgelte um 200 Euro gefordert, die Laufzeit soll 10 Monate betragen. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 24./25. Februar in Berlin angesetzt.
Erhöhtes Polizeiaufgebot
Zu Beginn des Streiks vor dem Tor 1 in Grafenwöhr wurde um die beiden verstorbenen Menschen aus München getrauert. Mit einer Schweigeminute gedachten die etwa 250 Teilnehmenden dieser schrecklichen Tat. Auch aufgrund der Vorkommnisse dort war das Polizeiaufgebot in Grafenwöhr größer als bei bisherigen Veranstaltungen. Die Martin-Luther-Straße wurde von der Polizei abgesperrt und gesichert. Nach etwa einer Stunde wurde der Streik dann beendet.
* Diese Felder sind erforderlich.