SPD-Ortsverein besucht modernen Milchviehbetrieb

Erbendorf. Der SPD-Ortsverein Erbendorf-Wildenreuth besichtigten letzte Woche das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Fütterer in Sassenhof. Es wurden dabei die Herausforderungen der heutigen Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen den Erfordernissen einer effizienten Bewirtschaftung und einer modernen und artgerechten Milchviehhaltung diskutiert.

Besichtigung des offenen Laufstalls. Foto: SPD Erbendorf-Wildenreuth / Franz Bauer jun. Besichtigung der Kälber im Kita-Stall. Foto: SPD Erbendorf-Wildenreuth / Franz Bauer jun

Milchviehbetriebe stehen vor großen Herausforderungen – massive Kostensteigerungen bei Futter, Düngemittel und anderen Betriebsmitteln belasten ebenso wie die gestiegenen Energiepreise. Bei der Energieversorgung hat sich Landwirt Martin Fütterer mit Erfolg freigemacht. Er versorgt seinen Betrieb mit großen Solarpanels auf seinen Gebäuden, seine landwirtschaftlichen Roboter werden davon ebenso betrieben. Übrige Energie kann er ins Netz einspeisen.

Durch stetige Investitionen konnte die Effizienz des Betriebes immer wieder gesteigert werden, sodass Fütterer heute einen hochmodernen Milchviehbetrieb mit Stolz präsentieren kann. Bei einem Rundgang über den Milchhof kam man zu vielen Themen ins Gespräch. Fernwärme, Wasserversorgung, Tierwohl, die verschiedenen Haltungsformen, 5G-Anwendungspotenziale für den Agrarsektor und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Produktionsprozesse wurden diskutiert.

Gesunde, leistungsstarke Kühe

Mit großer Leidenschaft präsentierte Fütterer seine Kühe. „Es sind sensible Tiere, sie reagieren zum Beispiel empfindlich auf eine veränderte Zusammensetzung des Futters. Doch nur Kühe, die gesund sind und sich wohlfühlen, bringen eine gute Milchleistung“, so Fütterer. Deshalb ist dem Landwirt das Wohl der Tiere sein größtes Anliegen. In den letzten Jahren haben einige technische Neuerungen Einzug in seinen Betrieb gehalten. „Sie erleichtern uns die Arbeit und erlauben uns gleichzeitig, die Tiere besser zu pflegen“, so Fütterer. Dank Sensorbänder um den Hals der Tiere kann der Landwirt beispielsweise ziemlich genau feststellen, wie es seinem Milchvieh geht. Die Halsbänder an der Kuh messen die Vitalwerte des Tieres. Der Landwirt aus Sassenhof kann dadurch jederzeit den Gesundheitszustand der Tiere bewerten.

“Unseren Tieren geht es sehr gut”

Besichtigung der Kälber im Kita-Stall. Foto: SPD Erbendorf-Wildenreuth / Franz Bauer jun

Um das Tierwohl maßgeblich noch zu erhöhen, hat Familie Fütterer 2013 einen neuen offenen und hellen Boxenlaufstall gebaut. Er bietet neben viel Frischluft, mit Stroh eingedeckte Liegeplätze für die Tiere, Laufgänge, auf denen sich die Kühe frei bewegen können, elektrische Massagebürsten und einen separaten Außenbereich. Im Stall fühlen sich die Tiere bei jedem Wetter wohl, da schnell verschließbare Folien als Witterungsschutz dienen.

Jeden Tag beobachten er und sein Vater intensiv das Fressverhalten ihrer Kühe, das Wiederkäuen, ihre Bewegungsabläufe, das Fell und die Klauen. Auch das Melken übernimmt der Landwirt hier nicht mehr selbst, dafür ist der Melkroboter im Einsatz. Der Vorteil: Kühe sind Gewohnheitsstiere und gehen am liebsten immer zu den gleichen Zeiten zum Melken. Das ist dank des automatischen Melkvorgangs auch möglich und es fördert das Tierwohl im Stall.

Die Besucher zeigten sich beeindruckt von dem modernen Milchviehbetrieb und konnten so etwas in die politischen Überlegungen mitnehmen.

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