Otter macht den Teichwirten schwer zu schaffen

Mitterteich. Der EU-Parlamentarier Christian Doleschal und der Landtagsabgeordnete Tobias Reiß informierten sich in Kleinsterz. Landrat Roland Grillmeier sieht die Teichlandschaft in Gefahr.

Teichwirt Thomas Beer (rechts) schilderte Tobias Reis, Landrat Roland Grillmeier und Christian Doleschal (von links) die Situation und die Probleme im Fischwirtschaftsgebiet Tirschenreuth. Foto: Landkreis Tirschenreuth/Fabian Polster

Die Teichwirte im Landkreis Tirschenreuth haben derzeit mit vielen Sorgen zu kämpfen. Nicht nur Corona, vor allem der Fischotter bereitet ihnen Kopfzerbrechen. Da das „Land der 1.000 Teiche“ EU-Fischwirtschaftsgebiet ist, hat Landrat Roland Grillmeier dies zum Anlass genommen, das Mitglied des EU-Parlaments Christian Doleschal (CSU) einzuladen, um mit ihm die Situation vor Ort zu besprechen.

Teichlandschaft ist stark gefährdet

An der Teichanlage von Fischwirtschaftsmeister Thomas Beer in Kleinsterz bei Mitterteich diskutierten sie daher viele Themen. Neben Grillmeier, Doleschal und Beer waren der Landtagsabgeordnete Tobias Reis, Fischotterberater Alexander Horn sowie der Projektmanager für das Fischwirtschaftsgebiet, Fabian Polster, mit dabei. “Unsere Teichlandschaft ist einzigartig in Europa, aber sie ist stark gefährdet“, sagte Grillmeier.

Fischotter-Problematik in den Griff bekommen

„Wir brauchen einen vernünftigen Plan und die Unterstützung aus Europa und Bayern, um den Fischotter in den Griff zu bekommen.“ Beer erklärte den Anwesenden, dass die angerichteten Schäden inzwischen nicht mehr zu verkraften seien und immer mehr Teichwirte ihren Betrieb aufgeben würden.

„Wir müssen eine Kulturlandschaft aufgeben, die sich über Jahrhunderte zu einem einzigartigen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten entwickelt hat“, betonte Beer. Doleschal versprach die Unterstützung der EU und bat darum, die bereitgestellten Gelder zu beantragen. Eine kurzfristige Lösung sei jedoch nicht in Sicht. Ein wichtiger Schritt werde das Monitoring sein, das in Auftrag gegeben wurde und herausfinden soll, wie viele Otter sich wirklich an den Teichanlagen aufhalten.

Fischwirtschaftsgebiet Tirschenreuth vorgestellt

Zum Abschluss des Gesprächs stellten Beer und Polster den Anwesenden das Fischwirtschaftsgebiet Tirschenreuth und dessen Bedeutung für Tirschenreuth vor. Der Landkreis erhält durch die Teilnahme am Programm Fördermittel aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifond. Dessen Ziel ist es, die nachhaltige Entwicklung der Fischerei zu unterstützen.

Als Förderbeispiele sind unter anderem die Himmelsleiter in der Waldnaabaue, die Neugestaltung des Fischereimuseums in Tirschenreuth oder die Aktionen im Rahmen der Erlebniswochen Fisch zu nennen. Das derzeitige Förderprogramm läuft bis 2023, eine Bewerbung darüber hinaus ist derzeit in Planung.

* Diese Felder sind erforderlich.