Pärchen klaut E-Bikes samt Zubehör aus Garage in Kemnath

Kemnath. Da hat sich das junge Paar aber gründlich auf die nächste Fahrradtour vorbereitet: Videoaufnahmen aus einer Kemnather Garage zeigen einen Mann und eine Frau die zwei E-Bikes und Zubehör mitgehen lassen.

Auch in der Garage sind E-Bikes nicht immer sicher. Symbolbild: Pixabay

Wie die Polizeiinspektion Kemnath erst jetzt mitteilt, brachen am vergangenen Mittwoch in den frühen Morgenstunden gegen 3 Uhr zwei unbekannte Personen in eine Garage in der Pfarrer-Pilz-Straße in Kemnath ein.

Samt Helm, Schloss und Korb

Auf den Aufzeichnungen einer installierten Videokamera des Eigentümers sind eine junge Frau und ein junger Mann im Alter zwischen 20 und 30 Jahren zu erkennen. Das diebische Paar entwendete zwei E-Bikes der Marken Feldmeier und Radon, ein Fahrradhelm, ein Zahlenschloss und ein Fahrradkorb, der auf einem E-Bike montiert war. Gesamtwert der Radtour-tauglichen Ware: rund 5.000 Euro.

Zeugen, die den Einbruch beobachten konnten und Hinweise auf die unbekannten Personen geben können, werden gebeten sich unter der 09642/92030 mit der Polizeiinspektion Kemnath in Verbindung zu setzen.

Alle Teile abgesperrt: So schützt man sein Fahrrad zumindest vor Gelegenheitsdieben. Grafik: Plananwendung.de

Was tun gegen Fahrrad-Diebstahl?

Keiner der folgenden Tipps kann einen Diebstahl ausschließen. Organisierte Diebe verfügen über ausreichend kriminelle Energie, Werkzeug und Zeit, um auch das sicherste Schloss am besten Ort zu knacken. Man kann es ihnen dennoch so schwer wie möglich machen.

Dabei muss nicht jedes Rad gleich gut gesichert werden. Wie viel Energie man aufbringt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wer das Rad nur kurz abstellt, benötigt weniger massives Equipment als Langzeit- oder Übernachtparker. Ein teures, neues Rad schützt man stärker als ein günstiges oder altes. Und manche Orte sind sicherer als andere.

1. Immer anschließen

Wer sein Fahrrad richtig sichert, schließt es immer an einen festen Gegenstand an. Das verhindert einfaches Wegtragen. Das oft vorhandene Rahmenschloss kann man mit einem Schlaufenkabel kombinieren und so das Rad ebenfalls anschließen.

Dabei sollten die Schlösser allgemein möglichst weit oben am Fahrrad angebracht sein und stramm sitzen, um keinen Hebelansatz zu bieten. Eine Radfahrergruppe kann auch mehrere Räder mit verschiedenen Schlössern zusammenschließen.

2. Gut sichtbar abstellen

Stellen Sie Ihr Fahrrad an einem hellen, gut einsehbaren und belebten Ort ab. Das gilt insbesondere für Langzeitparker. Dunkle Ecken laden „Interessierte“ nur ein.

3. Keine Routine!

Wenn Sie Ihr Fahrrad oder E-Bike regelmäßig parken, wechseln Sie öfter den Abstellort. Das macht potenziellen Dieben das (Wieder-)Auffinden eines einmal ins Auge gefassten Objektes schwerer. Und demnach den Fahrrad-Diebstahl.

4. Verschlusssache

Man sollte mindestens ein massives Schloss verwenden, um das Rad anzuschließen. Für die ausreichende Qualität wird allgemein ein Anschaffungspreis von etwa 10 Prozent des Fahrradpreises empfohlen. Ein Zweitschloss erhöht die Sicherheit zusätzlich. Am besten kombiniert man zwei unterschiedliche Schloss- und Schließtypen. Denn Diebe haben sich meist auf einen Schlosstyp spezialisiert. Mit einem zusätzlichen Schlaufenkabel sichert man idealerweise die beiden Laufräder mit.

Die Radfahren 11-12/2021 können Sie hier als Printmagazin oder E-Paper bestellen!

5. Teile sichern

Schnellspanner erhöhen den Bedienkomfort, aber auch das Fremdbeschaffungsrisiko wichtiger Komponenten wie Laufräder und Sattel. Mindeststandard sollten daher Inbus-, Torx- oder Sechskantschrauben sein. Je seltener ein benötigtes Werkzeug ist, desto geringer das Risiko (zumindest eine Zeit lang) von einem Fahrrad-Diebstahl.

Am besten sichert man möglichst viele Schrauben und Achsen gleich mit speziellen, codierten Sicherungsmuttern (z. B. Pitlock, Abus) oder Sicherungseinsätzen (Hexlock). Interessant sind auch Schraubenköpfe, bei denen man das Rad erst auf den Kopf stellen muss, um sie zu öffnen, bei einem angeschlossenen Rad ist das unmöglich. Einzelne Hersteller rüsten ihre Räder bereits ab Werk entsprechend aus.

6. Smarte oder brachiale Lösung

Sogenannte smarte Schlösser lassen sich komfortabel per App auf- und zuschließen. Der fehlende Schließzylinder ist zudem ein Angriffspunkt weniger. Die smarte Technik erlaubt es auch Standortdaten des Rades zu erfassen. Auf die harte Tour arbeiten Alarmschlösser. Mit lauten Alarmtönen schrecken sie Diebe ab. Einige Schlösser kombinieren beide Technologien. Ein bisher einzigartiges Schloss vertreibt Diebe mit einem übelriechenden Gasgemisch.

7. Identifikation/Dokumentation

Vorbeugend für den Fahrrad-Diebstahl sollte man sein Fahrrad registrieren und dokumentieren. Dafür gibt es etwa einen Fahrradpass, der auch als App erhältlich ist. Dort trägt man Modell und Merkmale des Rades sowie die Rahmennummer und Halterdaten ein. Zusätzlich kann man sein Rad etwa beim ADFC oder bei der Polizei codieren lassen. Beide veranstalten regelmäßig entsprechende Aktionen.

Auch eine individuelle Gravur ist schon hilfreich. Hilfreich ist es in jedem Fall, sein Fahrrad und spezifische Details zu fotografieren. Zudem kann man gerade hochwertige Schlösser öfter beim Hersteller registrieren. Ist das Rad tatsächlich weg, sollte man unbedingt den Schlüssel, und falls vorhanden, Schloss­stücke aufheben sowie den Diebstahlort dokumentieren (am besten per Foto).

8. Versicherung abschließen

Viele Versicherungen bieten spezielle Fahrradpolicen an. Die Kosten dafür sind abhängig vom Rad und können pro Jahr in die Hunderte gehen. Dabei gibt es Rabatte bei Nachweis eines hochwertigen Schlosses. Sie lohnen sich vor ­allem für neue, hochpreisige Räder. Ältere Fahrräder nehmen die Versicherer ­dagegen nicht unbedingt auf.

Oft reicht eine gute Hausratversicherung aber aus. Sie zahlt, wenn das Fahrrad aus dem Keller oder Haus gestohlen wird (bei Einbruch). Vorsicht allerdings vor, inzwischen seltenen, Nachtklauseln. Dabei ist das Rad zwischen 22 und 6 Uhr nicht versichert. Man kann den Schutz auch für auf der Straße abgesperrte Räder erweitern. Fahrrad­versicherungen sichern auch Unfälle und Vandalismus ab. Auch Schlosshersteller bieten Fahrradschutzbriefe an.

9. Verfolgen!

Was Sportlern hilft, hilft auch Diebstahl-­Opfern. GPS-Tracker können jederzeit, oder im Diebstahlfall, die Position des Rades aufzeichnen und übermitteln. Sie werden unter anderem in den Rahmen einlaminiert oder sind zum Beispiel in Zubehör wie Flaschenhalter oder Rücklichter integriert. Gesicherte Verschraubungen verhindern ein einfaches Demontieren.

10. Schutzzone gegen Fahrrad-Diebstahl einrichten

Wer eine große Gemeinschaft (auch über GPS-Tracker) an seinen Aktivitäten teilhaben lässt, riskiert auch, dass „interessante“ Details in Umlauf kommen. Etwa, wo sich regelmäßig das edle Sportrad befindet. Um das zu vermeiden, kann man zum Beispiel in Strava die Privat- oder andere regelmäßige Adressen mit der sogenannten privaten Zone verschleiern. Touren werden dann nur außerhalb dieser Zone aufgezeichnet.

Quelle: Radfahren.de

* Diese Felder sind erforderlich.

1 Kommentare

Josefine kraus - 10.09.2024

Mein ebike wurde auch aus Keller geklaut mit Ladegerät und Helm in waldsassen..