Pandemie fordert Verzicht, aber wie viel mehr musste die Kriegsgeneration ertragen?

Püchersreuth. Wie „ein kleiner Krieg“ sei die Corona-Pandemie für die Generation heute, sagt Bürgermeister Rudolf Schopper in der Feierstunde zum Volkstrauertag. Disziplin und Verzicht seien gefordert. Aber wie viel mehr Verzicht und Einschränkungen hätten die Vorgänger-Generationen während und nach dem Zweiten Weltkrieg ertragen müssen?

Von Gabi Eichl

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Im Ortsteil Wurz legen die beiden Bürgermeister Rudolf Schopper und Maria Sauer am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder.

„Mütter, die ihre Kinder nicht ernähren konnten, Väter, die vermisst oder in Gefangenschaft waren, Alte und Gebrechliche ohne Aussicht auf Hilfe, und der Tod, der in den Wirren des Krieges täglich präsent war. All dies sprengt unsere Vorstellungskraft“, sagt Rudolf Schopper nach dem Gottesdienst in der katholischen Kirche. Und das sei nur ein Bruchteil des Grauens, dem sich damals Menschen stellen mussten.

Jeder Tag sei eine neue Herausforderung gewesen, „ohne zu wissen, wann wird es enden“. Ob die Menschen die Lektionen der Vergangenheit gelernt hätten, sei noch offen. „Aber wir entscheiden mit darüber, wie das 21. Jahrhundert verlaufen wird und welche Zukunft die Menschheit hat.“

Achten wir auf unsere Mitmenschen, die unsere Hilfe benötigen.”

Gemeinsam hätten Völker große Herausforderungen gelöst und Notzeiten überstanden. Die Gesellschaft, die Dorfgemeinschaften und die Familien würden auch die Corona-Pandemie überstehen und gestärkt in die Zukunft blicken. Schopper appelliert: „Achten wir auf unsere Mitmenschen, die unsere Hilfe benötigen. Versuchen wir die Verbreitung einzudämmen.“

In der Familie an die Vorfahren erinnern

Der Bürgermeister schlägt gleichzeitig vor, die Zeit in der Familie zu nutzen und in den länger werdenden Abend- und Nachtstunden zum Beispiel alte Fotos anzuschauen und sich so an die Vorfahren zu erinnern. Schopper bittet: „Erinnern wir uns bewusst, dass unser Leben im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern steht und unsere Verantwortung dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt gilt.“

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Das Kriegerdenkmal im Fackelschein nach der Kranzniederlegung.

Wie Schopper in der katholischen Kirche sprach am Samstag die Zweite Bürgermeisterin Maria Sauer in der evangelischen Kirche.

Vor den Gottesdiensten wurde am Kriegerdenkmal ein Kranz niedergelegt. Am Sonntag legten beide Bürgermeister gemeinsam im Ortsteil Wurz einen Kranz nieder.

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