Patronatsfest St. Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn

Neuzirkendorf. Am Sonntag, 11. August feiert die Pfarrgemeinde Sankt Georg das Patronatsfest St. Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn. Die Kirche steht idyllisch zwischen Neuzirkendorf und Troschenreuth und hat eine bewegte Geschichte.

Die Pfarrei St. Georg feiert am Sonntag, 11. August, das Patronatsfest des heiligen Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn. Dieses Fest bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Wallfahrtskirche zu besuchen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen und die kulinarischen Spezialitäten zu genießen. Foto: Petra Lettner

Am Sonntag, 11. August feiert die Pfarrgemeinde Sankt Georg das Patronatsfest St. Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn. Die Kirche steht idyllisch zwischen Neuzirkendorf und Troschenreuth und hat eine bewegte Geschichte.

Pilgerstätte

Viele Kranke aus dem In- und Ausland pilgerten im 17. und 18. Jahrhundert nach Weißenbrunn in der Hoffnung, das Wasser dort könnte sie heilen. In unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche St. Laurentius steht eine Kapelle mit dem Brunnen. Votivtafeln und Holzkrücken, die im Chorraum der Kirche neben dem Hochaltar hängen, sind dafür der Beweis.

Zweifache Zerstörung

Urkundlich wurde die St. Laurentiuskirche mit Kapelle und Brunnen erstmals 1119 erwähnt. Die damalige Holzkirche wurde 1429 im Hussitenkrieg zerstört. Die zweite Kirche entstand 1494 und fiel dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer.

Das Gotteshaus in der jetzigen Form wurde nach den Plänen von Balthasar Neumann 1736 erbaut. Bis 1803 war Weißenbrunn im Besitz des Klosters Michelfeld. Danach übernahm der Staat Bayern den umliegenden Klosterwald, um die Kirche kümmerte sich niemand. Zu dieser Zeit – wie oben erwähnt – ging die Baupflicht dann an die Filialgemeinde Neuzirkendorf über.

Kritische Zeit

Aus einem Schreiben vom 31. März 1908 geht hervor, dass sich der Verfall überall bemerkbar mache. Deshalb wurden auf Drängen des königlichen Bezirksamtes wenigstens die größeren Schäden an der Kirche von der Ortsgemeinde Neuzirkendorf ausgebessert. Weiter heißt es: „Freiwillig aber geschieht nichts und der Verfall der Kirche ist unausbleiblich.“

Abriss abgewendet

1928 wurde das Gotteshaus wegen Baufälligkeit polizeilich gesperrt und 1932 vom Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg zum Verkauf freigegeben, um abgebrochen zu werden. Beherzte Männer aus Neuzirkendorf verständigten daraufhin das Landesamt für Denkmalpflege und konnten so den Verkauf und die Zerstörung verhindern. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde das Gotteshaus im April 1945 bei Kampfhandlungen in der Umgebung von einer Granate getroffen. Aus den Aufzeichnungen des Auerbachers Rudolf Weber geht hervor, dass Dach und Decke der Kirche stark zerstört wurden.

Innen- und Außenrenovierung

Durch eine vollständige Innen- und Außenrenovierung in den 1950er und 1970er Jahren erhielt das Gotteshaus ihr jetziges Aussehen. Um 1990 musste teilweise im Inneren und an den Außenmauern der Putz ausgebessert und die Kirche gestrichen werden. Zur Vollständigkeit wurde 2000 der noch fehlende Glockenturm mit vier Glocken auf dem Dach (Dachreiter) ergänzt. 2004 folgte eine neue Pfeifenorgel, die am Festtag des heiligen Laurentius am 8. August eingeweiht wurde.

Kleinod

Seit Jahren ist das Gotteshaus auch Ziel junger Brautpaare, die sich in dieser sehr idyllischen Umgebung trauen lassen. Jeden Sonntagnachmittag ist die Kirche zu Besichtigung und Gebet geöffnet. Die Kirchengemeinde lädt die Bevölkerung zum „Weißbrunnfest“ herzlich ein.

Festprogramm des Patronatsfestes:

  • Festgottesdienst mit Gesangsgruppe um 9 Uhr
  • Anschließend Frühschoppen mit Weißwurstessen                                                              
  • Zum Mittag Schweinebraten mit Knödeln
  • Am Nachmittag Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen und gegrillte Spezialitäten
  • 14 Uhr Dankandacht zu Ehren des heiligen Laurentius

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