Paulusbrunn im Wandel: Neue Ausstellung im Museum Flucht – Vertreibung – Ankommen

Erbendorf. Mit einer feierlichen Vernissage am Freitag, um 19 Uhr, eröffnet das Museum Flucht – Vertreibung – Ankommen seine neue Sonderausstellung "Paulusbrunn: Früher und Heute".

Die Sonderausstellung „Paulusbrunn: Früher und Heute“ im Museum Flucht – Vertreibung – Ankommen wird am Freitag eröffnet. Foto: Museum Flucht – Vertreibung – Ankommen

Zu sehen gibt es Fotografien, die das Leben in Paulusbrunn an der deutsch-tschechischen Grenze dokumentieren – einem Dorf, das in den 1950er Jahren dem Eisernen Vorhang zum Opfer fiel. Die Ausstellung zeichnet durch die Linse der Fotografen Elke Englmaier und Reinhold Buchner nicht nur die Idylle des dörflichen Lebens in vergangenen Tagen nach, sondern auch die nachfolgenden Spuren der Vertreibung und den Wandel der Landschaft bis in die heutige Zeit.

Ein Dorf voller Geschichte und Geschichten

Paulusbrunn war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein blühendes Dorf mit rund 1500 Einwohnern, dessen Alltagsleben von Landwirtschaft, Handwerk und einem regen Gemeinschaftsleben geprägt war. Die Ausstellung präsentiert beeindruckende Fotozeugnisse dieser Epoche: von imposanten Bauernhöfen über lebendige Straßenszenen bis hin zu festlichen Zusammenkünften. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Heimat verlassen – vertrieben in die Wirren der Nachkriegszeit. Mit der Errichtung des Eisernen Vorhangs im Jahr 1952 wurde Paulusbrunn schließlich geräumt, die Grenze zwischen Ost und West unüberwindbar gemacht.

Ein lebendiges Zeugnis der Erinnerungskultur

Die Fotoausstellung “Paulusbrunn: Früher und Heute” ist ein wichtiger Beitrag zur
Erinnerungskultur. Sie bewahrt nicht nur die Geschichte und die Geschichten des Dorfes und seiner Menschen, sondern verdeutlicht ebenso den Wandel der Landschaft über fast sieben Jahrzehnte. Möglich gemacht wurde die Sonderausstellung durch die Unterstützung des Vereins Via Carolina – Goldene Straße e.V.

Informationen

Die Ausstellung ist vom 9. August bis zum 11. Oktober 2024 im Museum Flucht – Vertreibung – Ankommen in Erbendorf zu sehen, mit Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, womit alle Interessierten eingeladen sind, sich auf eine geschichtsträchtige Reise zu begeben und das einstige Dorfleben sowie dessen unfreiwilliges Ende zu erkunden.

Zur Eröffnungsveranstaltung wird auch ein Vortrag von Christoph Rainer, einem Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Paulusbrunn, geboten. Darin wird sowohl die Historie als auch die gegenwärtige Bedeutung Paulusbrunns thematisiert und den Besucherinnen und Besuchern nähergebracht.

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