Pfarrheim in Weiherhammer wird nicht gebaut

Weiherhammer. Das geplante neue Pfarrheim in Weiherhammer wird nicht gebaut. "Zu teuer", sagt die Kirchenverwaltung und findet nun eine akzeptable Lösung.

Der Platz neben Kirche und Pfarrhof wäre ideal für ein Pfarrheim gewesen. Aber die ausufernden Baukosten standen letztlich einer Verwirklichung im Weg. Eine andere Lösung auf dem ALIA-Gelände kommt nun zum Tragen. Foto: Siggi Bock

Die letzte Kostenschätzung für ein neues Pfarrheim vom 30. September 2020 betrug bereits 1,36 Millionen Euro, informierte Kirchenpfleger Hermann Bäumler in der Pfarrversammlung. Nach den inzwischen auf über 1,5 Millionen Euro gestiegenen Baukosten sei mit weiteren unabsehbaren Erhöhungen zu rechnen. Auch unter Berücksichtigung aller Zuschüsse könne sich die Pfarrei dieses Projekt nicht mehr leisten, das nur durch eine Kreditaufnahme realisierbar gewesen wäre. „Das wollten wir der Pfarrei und dem nachfolgenden Gremium nicht antun“, bemerkte Bäumler.

Projekt gestoppt

Zudem habe man, so Bäumler, festgestellt, dass in anderen Pfarreien die Pfarrheime immer weniger genutzt würden, und somit seien die derzeit hohen Investitionskosten nicht mehr zu rechtfertigen gewesen. Deshalb wurde das Bauvorhaben nach Beratungen mit Architekt Armin Juretzka und Verantwortlichen der Diözese letztendlich gestoppt.

Zwischenzeitlich hatte der Zweite Bürgermeister und Pfarrgemeinderat Severin Hirmer die Möglichkeit einer Beteiligung am ALIA-Begegnungszentrum an die Kirchenverwaltung herangetragen. Das Ergebnis nach Gesprächen mit dem diözesanen Baureferat, der ALIA GmbH und Architekt Christian Schönberger: „Die Realisierung erfolgt in einer Bauherrengemeinschaft von ALIA und Gemeinde Weiherhammer. Im Gebäudeteil der Gemeinde wird das Pfarrheim integriert.“

Eine Lösung parat

Am Saal mit 129 Quadratmetern, der für Veranstaltungen allen Vereinen und Verbänden dient, beteiligt sich die Kirchenstiftung mit 20 Prozent. Die weiteren Gruppenräume mit je 30 Quadratmetern, Nebenräume und WC stehen der Kirchenstiftung zur alleinigen Nutzung zur Verfügung. Der Kostenanteil von 1,095 Millionen Euro wird je zur Hälfte durch Kirchenstiftung und Diözese erbracht. Baubeginn ist 2023, Fertigstellung 2026.

Der ehrenamtliche Geschäftsführer der ALIA GmbH, Severin Hirmer, stellte die aktuellen Planungen zum Pfarrheim als Teil des Begegnungszentrums von ALIA vor. Die Errichtung erfolgt in Holzbauweise. Hirmers Antwort auf die oft gestellte Frage, warum das alles so lange dauere: „Weil viele Beteiligte und eine komplexe Förderkulisse mit eingebunden sind.“

Kommune und Pfarrgemeinde rücken enger zusammen

„Die Schnittpunkte zwischen Kommune und Pfarrgemeinde werden immer enger. Das war auch mein Ziel“ betonte Bürgermeister Ludwig Biller. Die Gemeinde sei froh über die Lösung für einen großen Veranstaltungsraum und einen Kindergarten mit fünf Gruppen. „Wir werden unseren Teil dazu beitragen, das Ganze zu forcieren“ versprach Biller. „Ein schönes großes Pfarrheim ohne Leben ist tot, lebendige Gemeinschaft in einem gemieteten Saal ist mir viel lieber“ konstatierte Pfarrer Varghese Puthenchira.

Über die Aufwertung des Friedhofs mit 40 Urnengräbern, von denen 17 bereits belegt seien, sowie über die Urnenwand West mit 17 Aufnahmenischen informierte Hans Wolfram. Wer eine Nische erwirbt, darf dort weder Blumen noch persönliche Gegenstände
anbringen. Mit einer neuen Lautsprecheranlage, die den gesamten Gottesacker beschallt, sei zudem ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, sagte Wolfram. Die Sterbeglocke läutet mit neuem Motor ab April wieder. Für den erkrankten Hausmeister Harry Berl teilen sich künftig Sebastian Birner und Christian Hausner die Aufgaben im Friedhof, Kinder- und Pfarrhaus.

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