Pionierarbeit aus Tirschenreuth: Buchungstool für das BAXI kommt

Tirschenreuth. Der Landkreis Tirschenreuth leistet erneut Pionierarbeit wenn es um das Baxi geht. Jetzt entwickelte das Team eine neue Buchungssoftware. App und E-Ticket sollen folgen.

Baxi Buchungstool Landkreis Tirschenreuth
Landrat Roland Grillmeier, Peter Zimmert und MdL Tobias Reiß (von links). Das neue Buchungstool für das BAXI rückt den Landkreis Tirschenreuth wieder in die Vorreiterrolle. Foto: Landkreis Tirschenreuth / Stefan Malzer.

„Unser Plan ist, die Anzahl der Haltestellen in allen Gemeinden deutlich zu erhöhen. Den Anfang haben wir in Tirschenreuth und Kemnath gemacht. Mit 72 Haltestellen in Kemnath und 122 in Tirschenreuth dürften wir in diesen beiden Städten den Endausbau erreicht haben. Weitere Gemeinden werden folgen.“, so Peter Zimmert.

Bahn zu unflexibel – eigene Lösungen müssen her

Immer wieder hatte es Probleme mit der Fahrtwunschzentrale gegeben. Die Software reichte für die Anforderungen des Baxi-Systems nicht aus. Außerdem sei die Bahn nicht flexibel genug gewesen. Deshalb hat der Landkreis Konsequenzen gezogen.

Peter Zimmert: „Der erste Schritt war, die Fahrtwunschzentrale nach Weiden zu verlegen. Damit haben wir über die RBO unmittelbaren Einfluss auf die Abläufe. Wir hatten auch das Glück, dass die RBO sehr kompetentes Personal verpflichten konnte, das die Fahrtwunschzentrale bestens betreut.“

Der nächste Schritt bestand darin, eine neue Software zu entwickeln, die genau auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Dabei unterstützte Dr. Thomas Huber das Team erneut. Der Leiter Innovative Verkehrskonzepte DB Regio Bus Bayern, hat bereits maßgeblich an der Konzeption des landkreisweiten Anrufbussystems BAXI mitgewirkt.

Buchungs-App und E-Ticket

Zunächst musste die Fahrplanstruktur der BAXI-Linien umgestellt werden. Abfahrtszeiten werden jetzt pauschal einer Zeitzone zugewiesen. In diese Zeitzone können beliebig viele Haltestellen integriert werden.

Bei der Buchung der Fahrt in der Fahrtwunschzentrale braucht der Kunde nur mehr die Abfahrtshaltestelle und die Zielhaltestelle angeben. Es wird auch eine Buchungs-App angeboten werden, so dass neben einer telefonischen Anmeldung auch online oder per App gebucht werden kann.

Vorgesehen ist auch die Einrichtung eines eTicket-Systems. Diese beinhaltet eine online Bezahlmöglichkeit mit anschließendem Erhalt des Tickets. Auch die Fahrkarte selbst wird dann in der App gespeichert.

Unterstützung für andere Landkreise

Durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema Bedarfsverkehren im ländlichen Raum kann der Landkreis Tirschenreuth auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Damit wollen sie auch den Kollegen im Landkreis Schwandorf, Neustadt/WN und Wunsiedel bei der Errichtung von BAXI-Systemen unterstützen.

„Wir sehen im BAXI-System ein ideales Konzept, um die Mobilitätslücken im ländlichen Raum zu schließen. Mit diesem zusätzlichen ÖPNV-Baustein, neben den bereits vorhandenen Bausteinen Linienbusverkehr und Schienenpersonennahverkehr, sind die jeweiligen Aufgabenträger in der Lage, geschlossenen Mobilitätsketten anzubieten und damit sowohl räumliche, als auch zeitliche Erschließungsdefizite zu beseitigen.“, erklärt Peter Zimmert.

Pionierarbeit und Vorreiterrolle

Landtagsabgeordneter Tobias Reiß und Landrat Roland Grillmeier waren sich einig: „Das ist eine Musterlösung, die in Bayern einmalig ist.“ Tobias Reiß zeigte sich dankbar für die von Ministerin Kerstin Schreyer zugesagte Förderung von rund 80 Prozent. „Das ist eine wichtige Anerkennung unserer Pionierleistungen im Bereich der Mobilität im ländlichen Raum und bestätigt gleichzeitig, dass der Landkreis Tirschenreuth, unter Einbeziehung aller Möglichkeiten der Digitalisierung, auf dem richtigen Weg ist.“, so Tobias Reiß.

Ebenso gelobt wurde die Tirschenreuther Marketing-Agentur C3, die das Projekt von Anfang an begleitet hat und maßgeblich an der Weiterentwicklung beteiligt ist.

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