Pippi Langstrumpfs Abenteuer begeistern in der Luisenburg
Luisenburg. Die Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel begeisterten mit einer erfolgreichen Premiere von "Pippi Langstrumpf", die bis zum 18. August noch 25 Mal gespielt wird. Lisa Mader überzeugt in der Hauptrolle der frechen Pippi, während die Inszenierung von Veronika Wolff Groß und Klein gleichermaßen fesselt.
Es ist ein Klassiker der Kinderbuchliteratur: Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“. Seit Dienstag ist das gleichnamige Theaterstück bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel zu sehen. Gespielt wird es bis zum 18. August noch insgesamt 25 Mal.
Pipilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf
„Kleine Kinder muss man sehen, nicht hören!“, meint Frau Prysselius, die Verkörperung alles Kleinkarierten und Spießigen in dem Ort, in der sich die „Villa Kunterbunt“ befindet. Da ist sie natürlich bei diesem neunjährigen Mädchen mit dem Namen Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf – oder kurz „Pippi“ – an der falschen Adresse. Denn Pippi ist bekanntermaßen nicht nur laut und frech, sondern mitunter auch deutlich klüger als die Erwachsenen. Und hinterfragt so manch festgefahrenes nach dem Sinn. Die Rolle wird in beeindruckender Weise verkörpert von Lisa Mader. Sie ist der Kindheit zwar freilich längst entwachsen, aber mit viel Quirligkeit stellt sie das unabhängige Mädchen mit den roten Zöpfen und dem Hang zur Anarchie überzeugend dar.
Begeisterung für Groß und Klein
Regisseurin Veronika Wolff hat Lindgrens Werk so auf die Bühne gebracht, dass kleine und große Zuschauer gleichermaßen begeistert sein dürften. Die Geschichten beziehungsweise Episoden des 75-Minuten-Theaters sind allgemein bekannt und doch charmant in Szene gesetzt: Es geht um das erste Treffen mit den Nachbarskindern Annika und Tommy (dargestellt von Felicitas Bauer und Simon Tobias Hauser), die Begegnung mit der unsäglichen Frau Prysselius (Nikola Norgauer glänzt hier sowie in weiteren Rollen), das verkorkste Kaffeekränzchen bei Annikas und Tommys Mutter, der Jahrmarktbesuch mit dem Ringkampf gegen den vermeintlich stärksten Mann der Welt und noch vieles andere.
Ein Ereignis voller Abenteuer und Humor
Aufgelockert werden die Szenen immer wieder durch Kampf- und Raufszenen, die in Zeitlupe ablaufen und viel komödiantisches Geschick der Darsteller offenbaren, sowie durch tänzerische Einlagen. Versuche, den Wildfang zu zähmen, scheitern mehrmals und grandios. Pippi bezahlt mit dem „ehrlich verdienten Seeräuber-Geld“ ihres Papas, verbringt einen „furchtbar lustigen“ Tag in der Schule, um zu merken, dass das dann doch nicht ihre Sache ist. Immer wieder hält Pippi Zwiesprache mit ihrem Pferd sowie dem Äffchen Herrn Nilsson, deren Darstellung auf der Bühne clever realisiert wurde.
Pippi lässt sich auch auf der Luisenburg durch nichts und niemanden vereinnahmen. Und doch entdeckt sie etwas, was ihr zuvor noch fremd war – nämlich echte Freundschaft. Dafür verzichtet sie letztlich sogar auf die Weltumseglung mit ihrem Seeräuber-Vater (Paul Kaiser) und kehrt gemeinsam mit Annika und Tommy in die Villa Kunterbunt zurück. Mit ganz viel Applaus bedankten sich die Zuschauer für eine kurzweilige Reise in die Welt der Pippi Langstrumpf.
Informationen zu den nächsten Aufführungen
Die nächsten Aufführungen finden am 16. Mai um 15 Uhr sowie am 25. Mai um 10 Uhr statt. Tickets und weitere Informationen gibt es auf der Website der Luisenburg-Festspiele. Die Abendspielzeit der diesjährigen Festspiele wird am 6. Juni um 20 Uhr mit der Premiere des Shakespeare-Klassikers „Ein Sommernachtstraum“ eröffnet.
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