Plädoyers im Mordprozess gegen 15-Jährigen: Ziel ist Unterbringung

Weiden/Regensburg. Das Landgericht Weiden wird nächste Woche das Urteil gegen einen 15-Jährigen verkünden, der im Bezirkskrankenhaus Regensburg einen Siebenjährigen getötet hat. Staatsanwaltschaft und Verteidigung plädierten auf Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik.

Der Schwurgerichtssaal am Mittwochmorgen. Foto: Christine Ascherl

Der 15-Jährige ist angeklagt, im Herbst 2023 ein siebenjähriges Kind in einer psychiatrischen Klinik in Regensburg getötet zu haben. Zusätzlich wird ihm die Verletzung zweier Mitarbeiter zur Last gelegt. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung plädieren für eine Jugendstrafe wegen Mordes.

Strenge Forderungen der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft forderte eine Jugendstrafe von neun Jahren und neun Monaten für den Jugendlichen. Ihm wird neben Mord auch versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen vorgeworfen. Weiterhin fordert die Anklage die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus und stellt die Anordnung der Sicherungsverwahrung in den Raum.

Der Verteidiger des Jugendlichen sprach sich ebenfalls für die Schuld des Angeklagten in Bezug auf Mord, fahrlässige und gefährliche Körperverletzung aus, vermied es jedoch, eine konkrete Jugendstrafe zu fordern. Auch der Verteidiger sieht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus als geboten an.

Verhandlung hinter verschlossenen Türen

Da der Angeklagte noch minderjährig ist, findet das Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die dramatischen Ereignisse haben sich Ende Oktober 2023 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Bezirksklinikums Regensburg abgespielt. Neben dem tragischen Tod eines Siebenjährigen wurden ein 63-jähriger Lehrer und ein Pfleger verletzt. Der Lehrer und der Pfleger versuchten, den Jugendlichen zu entwaffnen, als dieser die Tat beging.

Planung und Tatwaffe

Die Ermittlungen ergaben, dass der Jugendliche die Tat detailliert geplant hatte. Es wird angenommen, dass er nach Besuchen bei seinen Eltern zwei Messer in die Klinik geschmuggelt hatte.

Landgerichtssprecher Florian Bauer kündigt die Urteilsverkündung für Donnerstag, 13. Februar, an.

* Diese Felder sind erforderlich.