Plakat-Kampagne bringt schnelle Hilfe bei Jugend-Problemen

Amberg-Sulzbach. Eine wichtige Plakat-Aktion der Kommunalen Jugendarbeit (KoJa) Amberg-Sulzbach, die sogenannte WTF-Kampagne, läuft an: Es geht um Prävention von Sucht, Mobbing, Gewalt, Einsamkeit, Druck in der Schule für Kinder und Jugendliche. Unterstützung erhält die Landkreis-KoJa von der KoJa der Stadt Amberg und vom Kreisjugendring (KJR) Amberg-Sulzbach.

Bei der Plakatvorstellung am HCA-Gymnasium: Von links Florian Gebhardt, KoJa Amberg, KJR-Geschäftsführerin Christine Frankerl, Schulleiter Ulrich Zänker, Anita Kinscher von der KoJa Amberg-Sulzbach und Landrat Richard Reisinger. Foto: Joachim Gebhardt

Die Organisatoren für den Landkreis Amberg-Sulzbach und die Stadt Amberg haben bunte Plakate drucken lassen, entworfen von einem bekannten Designer. Sie werden ab sofort an allen weiterführenden Schulen im Amberg-Sulzbacher Land Informationen bieten, wo man unbürokratisch Hilfe zu bestimmten Problemen bekommen kann. Am HCA-Gymnasium in Sulzbach-Rosenberg stellten die Initiatoren die aktuelle Präventionskampagne für Stadt und Land vor.

Anonym und unbemerkt Hilfe finden

Anita Kinscher von der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises, die das Projekt mit entwickelt hat, erklärte dazu: “Mit dieser niedrigschwelligen Plakat-Aktion bieten wir allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich anonym und unbemerkt Hilfe zu suchen. Sucht, Mobbing, Gewalt und Einsamkeit sind nur einige der Themen, bei denen Kinder und Jugendliche dringend Unterstützung und das passende Hilfsangebot benötigen.”

Immer wiederkehrende Probleme tauchten da auf. “Du zockst zu viel? Deine Gedanken drehen sich nur ums Essen, deine Figur oder den Sport? Du würdest gerne weniger trinken oder rauchen? Du möchtest ohne Drogen auf Partys sein?”, listet Anita Kinscher auf als typische Fälle.

Aber auch “Dir tut jemand weh und du weißt nicht so recht, welche Möglichkeiten du hast?” oder “Du hast das Gefühl, du hast sexuelle Übergriffe erlebt und kannst mit keinem reden? Dir war jemand zu nahe?”. Sehr häufig auch die Situation “Daheim stresst dich alles? Dauernd Streit, Schule ist total blöd, Freunde nerven?”

Die Plakate mit passendem Link bzw. dem QR-Code werden an den Innenseiten der WC-Türen angebracht – einem geschützten Ort, an dem die Kinder und Jugendlichen alleine sein und ungesehen Unterstützung finden können. Die Gestaltung ist modern in Jugendsprache und somit ansprechend für die Zielgruppe.

“Bestenfalls hängt in jeder Kabine bald ein A3-Plakat und/oder Aufkleber (diese sind für die Seifenspender etc. gedacht), damit man nicht extra eine bestimmte Toilette aufsuchen muss, was für manche unangenehm sein könnte”, beschreibt Kinscher das Verteil-System.

Start noch vor den Ferien

Landrat Richard Reisinger freute sich gemeinsam mit dem Schulleiter Oberstudiendirektor Ulrich Zänker über die wertvolle Initiative: “Aktuelle Zahlen von Fachstellen zeigen, dass die Nutzung von Hilfsangeboten gerade im August und auch im Winter sehr hoch ist. Daher ist es uns sehr wichtig, noch vor den Ferien mit der Kampagne zu starten und diese im September erneut anzukurbeln und die Plakate zu ersetzen oder zu erneuern.”

Scannt man den QR-Code auf dem Handy oder gibt die Link-Adresse www.wtf.koja-as.de ein, gelangt man zu einer Aufstellung von möglichen Problemen und den entsprechenden Beratungsstellen dafür. Darunter finden sich die Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme, das Kreis- oder Stadt-Jugendamt und der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF), aber auch die Daten von Kinder- und Jugendpsychiatrie-Stationen, die Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche und die bekannte “Nummer gegen Kummer”. Es sind überwiegend Nummern aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg. “Fakt ist”, so erklärt Anita Kinscher abschließend, dass die Fallzahlen seit Jahren stetig steigen und auch Online-Angebote vermehrt angeboten und genutzt werden.

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