Pleystein: Unschuldig beim Fischsterben im Stadtweiher

Pleystein. Das von PETA bezeichnete Fischsterben im Stadtweiher stellt sich als "Sturm im Wasserglas" heraus und es ergaben sich keine Beweise für fahrlässiges Verhalten der Stadt. Untersuchungen zeigten weder Parasiten bei den Fischen noch Probleme mit der Wasserqualität; ein Algenbefall und geringere Sauerstofflöslichkeit im Sommer wurden jedoch festgestellt.

Der Springbrunnen soll mit kürzeren Intervallen zur Anreicherung des Sauerstoffs im Stadtweiher beitragen. Foto: Walter Beyerlein

Das von der Tierschutzorganisation PETA angeprangerte „große“ und „einige Wochen“ andauernde Fischsterben im Stadtweiher Pleystein stellte sich als „Ein Sturm im Wasserglas“ heraus. Sämtliche Untersuchungsergebnisse von Wasser und toten Fischen wiesen kein fahrlässiges oder vorsätzliches Fehlverhalten der Stadt Pleystein nach. In einem Gespräch im Pleysteiner Rathaus beschreibt Bürgermeister Rainer Rewitzer nochmals den Ablauf des Ereignisses, bei dem PETA aufgrund eines ihr zugegangenen anonymen Hinweises die Behördenmaschinerie in Gang setzte.

So sei er am 15. Juli vom Dr. Marianne Stock, Veterinäramt beim Landratsamt Neustadt, angerufen und in Kenntnis gesetzt worden, dass ein anonymer Hinweis bei der Tierschutzorganisation PETA eingegangen sei. Die Aussage dahinter war, dass im Stadtweiher „seit einigen Wochen ein massives Fischsterben“ zu erkennen sei und die Stadt keinerlei Gegenmaßnahmen treffe. Die toten Fische würden entnommen, den noch lebenden Fischen würde beim Sterben zugeschaut werden, ein grauenvoller Anblick, lautete der Vorhalt, berichtete der Bürgermeister.

Untersuchungen widerlegen Vorwürfe

Seitens der Stadt sei diesem Vorwurf unverzüglich nachgegangen, in Absprache mit dem Veterinäramt sei der Kontakt zum Tiergesundheitsdienst Bayern hergestellt worden. Der Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. – Fischgesundheitsdienst Nürnberg stellte fest, dass bei den Fischen (tote Brachsen) keine Parasiten nachweisbar waren, auch die Kiemen seien ohne Auffälligkeiten gewesen. Die bei der Begehung gefundenen toten und nochmals untersuchten Fische hätten ebenfalls keine Auffälligkeiten oder unnatürliche Veränderungen gezeigt, schrieb der Tiergesundheitsdienst in seinem Gutachten.

Das Wasserwirtschaftsamt Weiden stellte einen deutlichen Algenbefall fest und entnahm Wasserproben. Die Fachbehörde kommt zur klaren Aussage, dass das Fischsterben nicht mit der Wasserqualität zusammenhängt. Als Nachweis benennt das Wasserwirtschaftsamt die ermittelten pH-Werte. Zugleich weist das Wasserwirtschaftsamt auf die Möglichkeit hin, dass gerade in den warmen Sommermonaten aufgrund schlechterer Löslichkeit von Sauerstoff im Wasser, Fische verenden können.

Bürgermeister stellt Lösungen vor

Um einen verbesserten Sauerstoffeintrag in das Wasser des Stadtweihers zu erreichen, werden nach den Worten des Pleysteiner Stadtoberhauptes die Intervalle des Springbrunnens verkürzt. Der Springbrunnen selbst wurde von den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes am Donnerstagvormittag gesäubert. Bürgermeister Rainer Rewitzer schätzt, dass in Summe über mehrere Wochen verteilt etwa zwanzig Fische eingegangen sind. Der Zulauf bringe zwischen 70 und 100 Kubikmeter reinstes Quellwasser mit einer Temperatur von dreizehn Grad in den Stadtweiher.

Das Algenwachstum im Weiher sei natürlich, stellte der Bürgermeister deutlich heraus. Wenn aber derartige Vorwürfe, untermauert mit Begriffen wie grauenvoll und massiv, in die Öffentlichkeit, wenn auch anonym getragen werden, wird laut dem Pleysteiner Bürgermeister eine Welle losgetreten, wobei für die eigentliche Behandlung des Problems ein Telefonat genügt hätte. Wenn dann noch PETA auftritt, wird eine Maschinerie losgetreten und alle möglichen Stellen mit involviert. Zugleich trage ein derartiges Verhalten zur Unruhe unter der Bevölkerung bei, bedauert Rainer Rewitz. Es sei schlicht einfach, jemand anzuzeigen und sich hinter der Anonymität zu verstecken.

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