Pressather Stadtrat treibt Sanierung voran

Pressath. Bei einem Lokaltermin zur letzten Ratssitzung vor der Sommerpause inspizierten Bürgermeister und Stadträte die Baufortschritte in der oberen Altstadt und zeigten sich optimistisch.

Ingenieur Michael Wagner (Bildmitte) erläuterte den Stadtverantwortlichen den Fortgang der Bauarbeiten in der oberen Altstadt. Foto: Bernhard Piegsa
Ingenieur Michael Wagner (Bildmitte) erläuterte den Stadtverantwortlichen den Fortgang der Bauarbeiten in der oberen Altstadt. Foto: Bernhard Piegsa
Das frühere Getränkemarkthaus und das repräsentative Rauch-Haus an der Reinwaldstraße sollen als nächster Schritt der Stadtplatzplanung statischen Prüfungen unterzogen werden. Foto: Bernhard Piegsa
Das frühere Getränkemarkthaus und das repräsentative Rauch-Haus an der Reinwaldstraße sollen als nächster Schritt der Stadtplatzplanung statischen Prüfungen unterzogen werden. Foto: Bernhard Piegsa
Die 30-jährige Thüringerin Laura Pfützenreuter ist künftig für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Pressath zuständig. Foto: Bernhard Piegsa
Die 30-jährige Thüringerin Laura Pfützenreuter ist künftig für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Pressath zuständig. Foto: Bernhard Piegsa

In der oberen Altstadt läuft alles nach Plan: Davon überzeugten sich Bürgermeister Bernhard Stangl und die Mitglieder des Stadtrats bei einer Begehung anlässlich der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause. Ingenieur Michael Wagner vom Planungsbüro Schultes führte die Bürgervertreter über das Baustellengelände, wobei er sich zuversichtlich zeigte, dass am Ende dieser seit 2016 in Planung befindlichen Maßnahme „ein sehr gutes Werk“ stehen werde: „Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun.“

Wie nötig es gewesen sei, dieses Vorhaben endlich anzugehen, habe man „Hinter der Mauer“ gesehen, wo es sich als notwendig erwiesen habe, die Entwässerungsleitungen zu erneuern: „Was wir dort vorgefunden haben, war nicht mehr in einem Zustand, den man guten Gewissens unter der neuen Oberfläche hätte belassen wollen.“ Neu verlegt würden auch sogenannte „Speedpipes“: Leerrohre für künftige Glasfaserleitungen. Historisch bedeutsame Bodenfunde hätten sich in dem stadtmauernahen Sanierungsgebiet bislang nicht ergeben.

Nicht den üblichen Barrierefreiheitsrichtlinien

Nicht den üblichen Barrierefreiheitsrichtlinien entsprechen werde der Fußweg entlang der westlichen Baumgartenstraße zwischen Erbendorfer Straße und Kindergarten: An der Steigung von acht Prozent lasse sich aufgrund der Geländegegebenheiten nichts ändern. Doch werde man etwa auf halber Strecke ein flaches „Podest“ anlegen, auf dem Rollstuhlfahrer oder Rollatorennutzer pausieren könnten. Ausdrücklich lobte Wagner die „sehr fleißigen“ Mitarbeiter der Baufirmen und die gute Zusammenarbeit mit den Anwohnern, mit denen es keinerlei Reibereien gebe.

Mithin stünden die Chancen gut, die Baumaßnahmen bis November planmäßig abzuschließen. In den Kalenderwochen 33 und 34 (12. bis 25. August) würden die Arbeiten allerdings weitestgehend ruhen, weil die Bauunternehmen zwei „vollauf verdiente“ Betriebsferienwochen einlegen würden.

Klostergartenparkplatz und Haus der Heimat

Am künftigen Klostergartenparkplatz warfen die Ratsmitglieder auch einen Blick auf das Haus der Heimat, für dessen Fassadenrenovierung es sichtlich „mit etwas Farbe nicht getan sein wird“, wie Bernhard Stangl klarstellte.

In der anschließenden Ratssitzung stellte sich zunächst die neue Stadtmarketing-Referentin, die 30-jährige Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin Laura Pfützenreuter aus Schlammersdorf, vor. Dem überraschend verstorbenen Bauhofmitarbeiter Joachim Glaser widmete das Gremium eine Schweigeminute. Mit Blick auf die Ergebnisse der „Real Talk“-Jugenddiskussionsveranstaltung schlug Bürgermeister Bernhard Stangl vor, eine Sondersitzung des Stadtrats einzuberufen, in der über die Umsetzung der Vorschläge diskutiert werden solle. Auf Anregung des CSU-Fraktionssprechers Martin Schmidt wird zuvor der Jugendausschuss zu einer vorbereitenden Sitzung zusammentreten.

Änderungen im Trinkwasser-Liefervertrag

Eine Änderung wird im Trinkwasser-Liefervertrag zwischen „Steinwaldgruppe“ und Stadt verankert: Bisher sah der Vertrag eine „Bestellmenge“ von 20.000 Kubikmetern pro Jahr vor, wobei die Stadt verpflichtet war, mindestens 85 Prozent hiervon abzunehmen. Da dies aber über den Bedarf hinausgeht, soll im neuen Vertrag eine Richtmenge von nur mehr 18.000 Kubikmetern vorgesehen werden. Ohne Gegenstimme genehmigte der Stadtrat die Verwendung des Stadtwappens für ein neues Einsatzfahrzeug der Rotkreuz-„Helfer vor Ort“. Einen Kiosk wird es laut Bernhard Stangl heuer am Kiesibeach leider nicht mehr geben, da die vorgesehene Betreiberin diese Aufgabe aus persönlichen Gründen noch nicht übernehmen könne.

Für die Stadtplatzplanung habe die Regierung einen 60-Prozent-Zuschuss aus dem Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“ bewilligt, wobei es konkret um Kosten in Höhe von 55.000 Euro für statische Prüfungen und Aufmessungsarbeiten am früheren Getränkemarkt und am Rauch-Haus gehe. Den Schaden an einer über ein Privatgrundstück verlaufenden Wasserleitung an der Lettenstraße werde die Versicherung regulieren, die Versorgungsleitung für Kapellenweg und Lettenstraße solle 2025 komplett auf stadteigenes Terrain verlegt werden.

Ferner wies der Bürgermeister auf die „Hutzabankerl“-Aktion des „Forums Neustadt Plus“ hin, die auch Einwohnern der Verwaltungsgemeinschaft Pressath ermöglicht, für rund 40 Euro ein „Hutzabankerl“ aus Holz als Einladung zum Plausch mit Nachbarn und damit als Beitrag zur Stärkung zwischenmenschlicher Kontakte zu erwerben und vor ihren Grundstücken zu platzieren. Nähere Informationen finden sich auf der Stadtnetzseite www.pressath.de.

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