Pressather Stadtrat wählt Projekte für Bürgerhaushalt

Pressath. Der Stadtrat entschied, neue Ruhebänke für den „Rentnersteig“ zu finanzieren und diskutierte über eine Fuß- und Radwegverbreiterung sowie eine Bahnschranke, die in zwei Jahren mit Bahnmodernisierungen umgesetzt werden soll. Zukunftspläne umfassen auch einen Aussichtspunkt und einen Barfußpfad, während die Bahnhofstraßen-Sanierung noch offen ist. Weitere Themen waren archäologische Funde, ein Ferienprogramm und Geschwindigkeitsmessungen, wobei die Kriminalitätsrate als „erfreulich“ eingestuft wurde.

Die mit der Rettungsleitstelle verbundene Notrufsäule am Kiesibeach ist in Betrieb. Das Gleiche gilt für den Eisautomaten, ein Kiosk soll folgen. Foto: Bernhard Piegsa
Die mit der Rettungsleitstelle verbundene Notrufsäule am Kiesibeach ist in Betrieb. Das Gleiche gilt für den Eisautomaten, ein Kiosk soll folgen. Foto: Bernhard Piegsa
Nicht alle bei Spaziergängern beliebten Wege westlich Pressaths sind mit Ruhebänken bestückt. Aus den Mitteln des Bürgerhaushalt-Etats will die Stadt Pressath dies auf Vorschlag eines Einwohners ändern. Foto: Bernhard Piegsa
Nicht alle bei Spaziergängern beliebten Wege westlich Pressaths sind mit Ruhebänken bestückt. Aus den Mitteln des Bürgerhaushalt-Etats will die Stadt Pressath dies auf Vorschlag eines Einwohners ändern. Foto: Bernhard Piegsa

Der „Rentnersteig“ westlich von Pressath erhält neue Ruhebänke. Von den 18 Bürgeranregungen für Projekte, die aus dem „Bürgerhaushalt“ der Stadt finanziert werden sollen, machte dieser Vorschlag das Rennen bei den Mitgliedern des Pressather Stadtrats.

Pressath plant Fuß- und Radweg Ausbau

Dichtauf folgte der Ruf nach einer Verbreiterung des Fuß- und Radwegs von der Haidenaabbrücke zum Spitalplatz samt gesonderter kleiner Bahnschranke. Eine Idee, die auch schon im Ratsgremium Diskussionsthema war und entsprechend positiv aufgenommen wurde. Bürgermeister Bernhard Stangl stellte in der Ratssitzung allerdings klar, dass die damit verbundenen Planungs- und Bauarbeiten nicht aus dem Bürgerhaushalt finanziert werden können, der mit 25.000 Euro dotiert ist.

Vom Tisch ist die Anregung aber nicht, denn in zwei Jahren stehen umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen an der Bahnstrecke Weiden-Bayreuth an: „Im Zusammenhang mit der Erneuerung des Bahnübergangs soll auch dieses Vorhaben gemeinsam mit der Deutschen Bahn realisiert werden. Die Planungen laufen bereits.“ Auf Platz drei der Stadtrats-Favoritenliste schaffte es der „Panorama“-Aussichtspunkt auf dem Kahranger, und ebenfalls auf der Agenda soll der viertplatzierte Vorschlag eines Barfußpfads am Kiesibeach bleiben. Auf die Einreicher der drei punkteträchtigsten Anregungen warten Pressather Einkaufsgutscheine, die bei einer Feierstunde übergeben werden sollen.

Entwicklung und Planungen in Pressath

Auf die Tagesordnung rückte auch wieder einmal die Bahnhofstraße. Weil das Bayernwerk längs des Straßenzugs möglichst bald leistungsfähigere Stromverbindungsleitungen verlegen will, die auch den zurzeit noch stillliegenden neuen Trafo an der Wollauer Straße in das Netz einbeziehen sollen, wird auch die Stadt die Planungen für Sanierungs- und Gestaltungsmaßnahmen an der Bahnhofstraße forcieren. Ob man sich dabei auf eine bloße Neupflasterung der Gehsteige beschränken oder eine aufwendigere Neugestaltung anstreben soll, für die es bereits Planentwürfe gibt, werden die Stadtverantwortlichen nach Vorlage aktualisierter Kostenermittlungen und Klärung förderrechtlicher Fragen entscheiden.

Weiterhin informierte Bürgermeister Stangl die Räte über den planmäßigen Fortgang der Bauarbeiten im Baumgartenstraßen-Bereich der oberen Altstadt und auf dem künftigen Entlastungsparkplatz Nord beim Haus der Heimat. Auf archäologische Funde sei man bislang in diesem Gebiet nahe der jetzt neu verputzten früheren Stadtmauer nicht gestoßen. Die Stützmauer an der Ostseite des Parkplatzgeländes sei aufgrund ihres schlechten Zustands abgerissen worden, der Parkplatz „Erzbischof-Schwemmer-Platz“ werde bis auf Weiteres als Abstellplatz für Baugeräte und Material benötigt und sei deshalb gesperrt.

Ferienprogramm und Verkehrsstatistik

Ferner wies Stangl auf das in gedruckter Form und als Internet-Datei veröffentlichte Ferienprogramm hin, in das sich ein Fehler eingeschlichen habe: Die historische Stadtführung am 21. August dauere von 14 bis 17 und nicht von 9 bis 15 Uhr. Im Internet sei dieser Fehler bereits korrigiert. Mit 14 Angeboten hätten Vereine und Stadt ein „Rekordferienprogramm“ gestaltet, freute sich der Rathauschef.

Eingeschränkt zufrieden war er über das Ergebnis der Verkehrsstatistik: Bei fünf Geschwindigkeitsmessungen im Mai an verschiedenen Stellen hätten von 474 gemessenen Fahrzeugen zwar nur 36 die vorgeschriebene Geschwindigkeit um sechs bis zehn und fünf weitere um 11 bis 15 Stundenkilometer überschritten, doch habe dies auch daran gelegen, dass sich die Messstandorte überwiegend sehr schnell in den sozialen Medien herumgesprochen hätten. Im großen Ganzen scheine sich die Neigung zum verbotswidrigen Schnellfahren aber abgeschwächt zu haben.

Kriminalitätsstatistik und lokale Projekte

Eine überwiegend „erfreuliche Entwicklung“ in Pressath dokumentiere die Kriminalitätsstatistik, fuhr Bernhard Stangl fort. Charlotte Hautmann (CSU) erinnerte an das schon vor einigen Jahren diskutierte Vorhaben einer Hinweistafel beim Industriegebiet Döllnitz, die auf die dortigen Unternehmen verweise, und Cornelia Träger (CSU) lobte das schöne und solide Klettergerüst am Kiesibeach und die Wiederinbetriebnahme der Wasserpumpe. Unverständlicherweise sei die dortige WC-Anlage im Juni aber noch geschlossen gewesen. Stangl begründete dies mit vertraglichen Regelungen im Zusammenhang mit der Toilettenreinigung. Verfügbar seien inzwischen die mit der Integrierten Rettungsleitstelle verbundene Notrufsäule und der Eisautomat.

Christian Mörtl (SPD) gab zur Kenntnis, dass die ungarische Partnergemeinde Hortobágy eine drei- bis vierköpfige Delegation zum Bürgerfest entsenden wolle. Zufrieden vermerkte er außerdem, dass Pressath beim Nordgautag-Festzug mit Abordnungen des Stadtrats, des Pressather Fähnleins, der Musikschule und des Spielmannszuges „gut vertreten“ gewesen sei.

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