Psychische Gesundheit im Fokus in Weiden
Weiden. Laura Weber lud mit Kerstin Celina zum Austausch über psychische Gesundheit ins Café Mitte; auf dem Podium sprachen Dominique de Marné, Theo Margeth und Dr. Christian Rexroth. Im Fokus: Kinder, Prävention, weniger Druck.
Psychische Gesundheit geht uns alle an! Grüne Landtagsabgeordnete fordern mehr Aufmerksamkeit für mentale Gesundheit. Am vergangenen Montag lud die Grünen-Landtagsabgeordnete Laura Weber zusammen mit ihrer Fraktionskollegin, der sozialpolitischen Sprecherin Kerstin Celina, zum Austausch über mentale Gesundheit ins Café Mitte in Weiden ein. Unter dem Motto „Psychische Gesundheit geht uns alle an!“ kamen Expert*innen, Betroffene und Interessierte zusammen, um über die Bedeutung mentaler Gesundheit zu sprechen.
Austausch über mentale Gesundheit in Weiden
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Gespräch mit Dominique de Marné, Autorin, Mental Health Advocate und Gründerin der „Mental Health Crowd“. Gemeinsam mit Theo Margeth, Klinikseelsorger im Bezirksklinikum Wöllershof, und Dr. Christian Rexroth, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weiden, wurde diskutiert, wie psychische Gesundheit stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken kann, welche Unterstützung Betroffene benötigen und wie aktuelle Hürden in diesem Bereich gemeistert werden können.
Diskussion mit Expertinnen und Experten
Im Gespräch wurde deutlich, wie vielfältig die Herausforderungen rund um psychische Gesundheit, insbesondere für Kinder, Jugendliche und Eltern, sind. Dominique de Marné betonte, dass mentale Gesundheit in Deutschland noch zu oft mit psychischer Erkrankung gleichgesetzt werde, und Kerstin Celina machte deutlich, dass in unserer Gesellschaft noch immer ein Unterschied gemacht werde, ob jemand körperlich oder psychisch erkrankt ist.
Zur aktuellen Lage sprach de Marné von einer „katastrophalen Situation“ und kritisierte den anhaltenden gesellschaftlichen Leistungsdruck, besonders im Schulsystem. Auch Laura Weber betonte, dass es fatal sei, in der Schule Fächer wie Kunst und Sport zurückzuschrauben, gerade nach der Corona-Zeit, in der man das eigentlich auffangen müsste, und fragte danach, wie man wieder ins Gespräch kommen könne.
Leistungsdruck, Schule und fehlende Räume
Kerstin Celina hob hervor, dass Kinder Orte brauchen, in denen sie sich entfalten können: „Wir brauchen Räume, wo Menschen sich einfach treffen, sich wohlfühlen und sich ausprobieren können.“ Ein solcher Entfaltungsraum fehle vielerorts. Klinikseelsorger Theo Margeth sprach über das zunehmende Gefühl von Einsamkeit und den oft fehlenden Einbezug von Angehörigen in Behandlungsprozesse. Dr. Christian Rexroth machte zudem deutlich: „Wir haben so unfassbar viele motivierte, engagierte Leute, die so viel wichtige Arbeit leisten und ohne die wir das alles gar nicht stemmen könnten.“
Auch das Publikum beteiligte sich aktiv am Gespräch, und viele Betroffene teilten persönliche Erfahrungen. Wichtige Impulse, etwa zu Prävention oder zu den Auswirkungen sozialer Medien auf die mentale Gesundheit junger Menschen, prägten die Diskussion. Außerdem standen Themen wie Resilienz, offene Kommunikation und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Mittelpunkt.
Starke Gemeinschaft durch offenen Dialog
Zum Abschluss betonte Kerstin Celina: „Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der wir uns Zeit nehmen, erfahren zu können […] ohne diesen Leistungs- und Selbstoptimierungsdruck.“ Dominique de Marné schloss mit einem Gedanken, der sicherlich vielen Teilnehmer*innen im Gedächtnis bleiben wird. Sie ermutigte das Publikum, sich selbst und andere immer wieder zu fragen, wie voll der eigene „Akku“ gerade ist. Denn, wie sie sagte: „Die meisten Menschen kümmern sich mehr um den Akku ihres Smartphones als um ihren eigenen.“ Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, wie wichtig offener Austausch, gemeinsames Zuhören und ehrliche Dialoge über mentale Gesundheit für eine starke Gemeinschaft sind. Denn: Psychische Gesundheit geht uns alle an!
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