Püchersreuth macht Ernst: Erneuerbare Energien nicht nur ein Schlagwort

Püchersreuth. Die Gemeinde hat sich der Förderung erneuerbarer Energien verschrieben. Der Solarpark bei Eppenreuth ist gerade einmal auf den Weg gebracht, schon wird über zwei neue Photovoltaik-Anlagen diskutiert, eine bei Wurz, eine bei Rotzendorf.

Corinna Vogt und Markus Buortesch von Greenovative stellen die ersten Daten der möglichen weiteren Solarparks bei Wurz und Rotzendorf vor; rechts im Bild Bürgermeister Rudolf Schopper. Foto: Gabi Eichl

Vor etwa eineinhalb Jahren entscheidet sich der Gemeinderat, erneuerbaren Energien grundsätzlich positiv gegenüberzustehen, und das in einem sehr ernsthaften Maß, das deutlich über eine unverbindliche Absichtserklärung hinausgeht.

In der Februar-Sitzung haben die Gemeinderäte Vertreter der Nürnberger Firma Greenovative zu Gast, die erste Kennzahlen für mögliche weitere Solarparks bei Wurz und Rotzendorf erläutern: Markus Buortesch, einer der drei Geschäftsführer von Greenovative, und die Projektentwicklerin Corinna Vogt. Greenovative ist den Worten Buorteschs zufolge ein inhabergeführter Mittelständler, der seine Projekte ausschließlich mit eigenem Personal abwickelt.

Mit den Fachstellen erst einmal Grundsätzliches klären

Einen konkreten Planungsauftrag bekommen die Greenovative-Vertreter noch nicht mit auf den Weg, aber der Gemeinderat entscheidet sich mit deutlicher Mehrheit für erste Prüfungen, ob die Projekte zu realisieren seien, ohne sich jedoch die Möglichkeit zu verbauen, diese auch wieder stoppen zu können. Greenovative soll also mit den entsprechenden Fachstellen erst einmal nur Grundsätzliches klären.

Es handelt sich bei beiden Flächen für die Parks bei Rotzendorf und Wurz laut Projektentwicklerin Vogt um sogenanntes „benachteiligtes landwirtschaftliches Gebiet”, sei es, weil die Autobahn sehr nah ist oder Stromleitungen darauf gebaut sind, es geht somit nicht um landwirtschaftliche Edelflächen.

Beide Solarparks: viele tausend Tonnen weniger CO2

Der Solarpark bei Rotzendorf (Flurstücke 195 und 218, Gemarkung Eppenreuth) liegt allerdings in einem Landschaftsschutzgebiet, was konkret bedeutet, dass größere Ausgleichsflächen notwendig sind. Die genaue Größe legt die Naturschutzbehörde fest. Der Rotzendorfer Solarpark könnte den Worten Vogts zufolge bei einer Leistung von etwa 6200 kWp rechnerisch nicht ganz 2000 Haushalte mit Strom versorgen. Die CO2-Einsparung belaufe sich auf ungefähr 3300 Tonnen im Jahr.

Der Solarpark bei Wurz (Flurstück 391, Gemarkung Wurz) soll bei einer Leistung von ca. 5800 kWp um die 1750 Haushalte rechnerisch mit Strom versorgen können; die CO2-Einsparung liegt hier laut Greenovative bei etwa 3100 Tonnen pro Jahr.

Von der umliegenden Bebauung aus kaum einsehbar

Von der umliegenden Wohnbebauung sollen beide Solarparks gleichermaßen kaum einsehbar sein. Der nächstmögliche Einspeisepunkt ins Stromnetz ist im Fall Rotzendorf etwa 3,7 Kilometer entfernt, im Fall Wurz nur ca. 700 Meter, ein großer Pluspunkt für Letzteres, da keine lange Leitungstrasse notwendig wäre.

Bürger können investieren: Mindestlaufzeit 5 Jahre

An beiden Solarparks sollen sich die Bürger finanziell beteiligen können, wobei die Investitionen bei 1000 Euro beginnen und bei 25.000 Euro pro Person enden (Mindestlaufzeit 5 Jahre, maximale Laufzeit 10 Jahre).

Der dritte Bürgermeister Jürgen Bartmann (CWG) gibt zu bedenken, dass sich die PV-Anlagen allzu sehr auf die Gemarkung Eppenreuth konzentrierten.

“Wie weit wollen wir gehen?”

Simon Schönberger (FWG) stellt die grundsätzliche Frage: „Wie weit wollen wir gehen, wieviel Fläche wollen wir für solche Anlagen zur Verfügung stellen?” Das zu beantworten bedarf es laut Bürgermeister Rudolf Schopper eines Grundsatzbeschlusses, der deutlich mache, wo genau welche Flächen für Photovoltaik-Anlagen vorhanden seien.

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