Ramlesreuth feiert 30 Jahre Stammtisch und Vereinsheim
Ramlesreuth. Der Stammtisch Ramlesreuth ist ein Beispiel für Zusammenhalt und Innovation im Vereinsleben, dank seines engagierten Teams und eines kürzlich erweiterten Vereinsheims.
Seit über drei Jahrzehnten gehört der Stammtisch Ramlesreuth zu den tragenden Säulen des gesellschaftlichen Lebens im Ortsteil. Kameradschaft, ehrenamtliches Engagement und Humor werden hier sprichwörtlich gelebt. 1990/1991 in Nachfolge des Vorgängerstammtisches “Bison” aus der Taufe gehoben, hatte Corona seinerzeit die 30-jährige Jubelfeier vereitelt. Sie wird am 6. Juli bei einem vereinsinternen Fest nachgeholt. Dann wird den tragenden Säulen Dank gesagt. Dann sind die 135 Mitglieder zu einer Flatrate-Party mit Haxen, Spießbraten und Hähnchen vom Grill auf dem Gelände ihres “Häusl” eingeladen.
Innovation trifft Tradition beim Stammtisch Ramlesreuth
Mit der Hausnummer 81 gibt es hier nämlich zwischenzeitlich ein Vorzeige-Vereinsheim dieses Vorzeige-Vereins mit seiner Vorzeige-Vorstandschaft. Der “Stammtisch Ramlesreuth” ist nämlich ein Paradebeispiel für Zusammenhalt und Innovation im Vereinsleben sowie für Kontinuität an der Vereinsspitze. “Es macht richtig stolz und es macht richtig Spaß, mit so einem Super-Team zu arbeiten und für den Verein da zu sein”, so Vorsitzender Karl-Heinz Brandl. Nicht ohne Grund, denn gleichsam als Schlussbaustein des Vereinsheims mit Gastraum, Sanitäranlagen und überdachtem Zwischenbau hatte der Verein zuletzt 2022/2023 einen Anbau als Lager für Vereinsutensilien und gegebenenfalls Heizanlage und Heizmaterial hochgezogen. Stammtisch-Senior Peter Herrmann bringt es dann auch auf den Punkt: “Respekt, was der Stammtisch mit dem ‘Häusl’ hier für ein Schmuckstück geschaffen hat”.
Mit dem “Häusl” hat sich der Stammtisch so nicht nur seine eigenen vier Wände geschaffen. Die Gesamtanlage des “Stammtisch-Häusl” mit dem jüngst realisierten Anbau ist weit mehr als nur ein Vereinsheim. Es hat sich zum neuen gesellschaftlichen und geselligen Zentrum der Ortsvereine, wie Krieger- und Soldatenverein, Feuerwehr, Jagdgenossenschaft und Bürgerschaft gemausert. Drei Gaststätten gab es früher in dem heute 250 Einwohner zählenden Ramlesreuth, Weiherhut und Holzmühle. Heute gibt es keines mehr. 2022 hatten die Gaststätten Kopp und Hanni endgültig ihre Pforten geschlossen. 1990 in Nachfolge des Vorgängerstammtisches “Bison” aus der Taufe gehoben, hatte sich der Stammtisch 1991 am Rande des Bolzplatzgeländes an der Plößener Straße einen eigenen, mehr oder weniger provisorischen “Treff” geschaffen. Dank der genialen Idee von Helmut Moller war in einer unvergessenen Aktion, so Vorsitzender Karl-Heinz Brandl am Rande, eine Stammtisch-Truppe mit Lastwagen und Transporter nach Hof an der Saale gefahren und hatte dort ein hölzernes Bahn-Häusl abgebaut.
Von Brand zu Ehrenamt: Ein Dorf baut auf.
Nach einem Kabelbrand in der Nacht zum 25. Dezember 2011 abgebrannt und Ende Januar 2012 abgerissen, wurde kurz entschlossen binnen weniger Monate mit großartigem Einsatz freiwilliger Helfer ein neues Vereinsheim in Ziegelbauweise neu errichtet. Anfang Mai mit dem Neubau begonnen, war es bereits Ende August bezugsfertig. Im Sommer 2013 wurde es mit einem Altherrenturnier eingeweiht. 2015/16 folgte der Anbau der sanitären Anlagen, 2019 die gläserne Überdachung und Pflasterung zwischen Häusl und Sanitäranlagen, 2021 ein Windschutz mit einer Schiebetür. Mit ungebrochenem Ehrgeiz und beeindruckenden 619 Stunden ehrenamtlicher Eigenleistung, so Brandl sichtlich stolz und mit einem dicken Lob an die große Helfertruppe, sowie mit finanzieller Unterstützung der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) und der Gemeinde wurde das Häusl 2022/2023 um einen Anbau als Lager für Vereinsutensilien in Massivbauweise erweitert. Ende März waren der Vorgängerschuppen ausgeräumt, abgerissen und beseitigt und im April die Außenmauern hochgezogen worden. Nach dem Richtfest für den vier mal sieben Meter großen Anbau im Juli folgten Innenausbau und Dacheindeckung. Im Oktober konnte die Einweihung gefeiert werden.
Der Stammtisch versteht es natürlich auch glänzend, sein Gebäudeensemble für vielfältige Veranstaltungen ganz gemäß seinem Satzungszweck, die Geselligkeit zu fördern, zu nutzen. Zum einen dank eines unvergleichlichen Zusammenhalts im Verein, der seinesgleichen sucht. Ungebrochen ist deshalb der Mitgliederzuwachs auf zwischenzeitlich 135 Mitglieder. Zum anderen dank vielfältiger Ideen und Eigeninitiativen von Mitgliedern, dank vieler ehrenamtlicher Arbeiten mit viel handwerklichem Geschick seitens vieler fleißiger Mitglieder und Helfer. Da wird beispielsweise von Erwin Heindl einer dreiteilige Holzlege samt ofenfertigem Holz gebaut. Da wird von Matthias Pirner kurzerhand ein defekter Rasentraktor wieder instand gesetzt. Da wird von Franz Josef Brandl immer wieder zuverlässig der Bolzplatz gemäht. Da sorgen Andrea Günther, Annke Gräbner, Isolde Pscherer und Sieglinde Brandl das ganze Jahr über für saubere Sanitäranlagen, blitzblanke Räumlichkeiten und ansprechende Dekorationen an Weihnachten, Fasching, Ostern und zum Fußballschauen.
Fahrradtruppe bringt frischen Wind nach Neustadt
Entsprechend große Besucherzahlen sind dann auch der verdiente Lohn. Da gehört das Stärkeantrinken und der Weißwurstfrühschoppen mit selbstgemachten Brezen von Reinhold Veigl ebenso dazu wie Nachtwanderungen. Organisiert werden das Vatertagsgrillen, Maßkrugfeste und die Häusl-Kirchweihen. Ausgerichtet werden Muckerturniere. Bei der Weihnachtsfeier überrascht Horst Will schon mal mit selbst gemachtem Stollen. Neben Geburtstagsfeiern und Betriebsjubiläen ist das Häusl einmal im Jahr auch Ziel einer Vorbacher Wandergruppe. Bei einer Spendenaktion kamen 600 Euro für die Sternstunden zusammen. Neueste Gründung ist eine Fahrradtruppe um Jochen Gräbner und Reinhold Veigl, die Touren unternimmt. Auch 2024 steht beim Stammtisch wieder das 5. Maßkrugfest und die Häusl-Kirwa im Veranstaltungsprogramm.
Zum Erfolgsrezept des rührigen Stammtisches gehört die Kontinuität an der Vereinsspitze, wie statistische Zahlen untermauern. Lediglich 25 verschiedenen Personen, und damit vergleichsweise sehr wenige, zeichneten in den 34 Jahren seines Bestehens für Vorstandsfunktionen verantwortlich. So gehört Wolfgang Ackermann 32 Jahre, Andreas Hader 30 Jahre, Dietmar König 27 Jahre, Karlheinz Brandl 26 Jahre, Veigl Reinhold 24 Jahre und Franz Josef Brandl 23 Jahre der Vorstandschaft an. So steht Karlheinz Brandl seit 2013 an der Spitze des Erfolgsteams, vertreten von Cousin Franz Josef Brandl. Für die Finanzen ist Wolfgang Ackermann verantwortlich, vertreten von Sebastian Moller. Schriftführer ist Dietmar König. Ihnen zur Seite steht eine Beisitzerriege mit Bianka Schott, Marco Bauernfeind, Jochen Gräbner, Markus Kopp, Reinhold Veigl, Hannes König und Annke Gräbner.
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