Rathausturm bekommt neue Verkleidung

Mitterteich. Nicht jeder Handwerker beherrscht die Technik, einen Turm mit Kupfer einzukleiden. Spenglermeister Helmut Kipferl hat sich an diese Aufgabe herangewagt und bearbeitet den Rathausturm.

Spenglermeister Helmut Kipferl verkleidet den Rathausturm mit Kupferblech. Bürgermeister Stefan Grillmeier zeigt sich mit der Arbeit voll zufrieden. Bild: Werner Männer

Es ist schon einige Tage her, dass das Türmchen wieder auf dem Rathaus-Dach sitzt. Aber es ist noch nicht vollständig. Es fehlen noch der eigentliche Turm und vor allem Kugel und Fahne. Dieses letzte Detail ist zurzeit noch in Arbeit. Dafür ist echte Handwerkskunst notwendig. Und nicht jeder Handwerker beherrscht die Technik, einen Turm mit Kupfer einzukleiden. Spenglermeister Helmut Kipferl aus Münchsgrün hat sich an die nicht leichte Aufgabe herangewagt.

Präzisionsarbeit

Auch für den Zimmermann war Präzisionsarbeit notwendig, um die erforderliche Unterkonstruktion aus Holz anzufertigen. Die Aufgabe war insofern erschwert, weil der Denkmalschutz wünschte, dass das alte Holz, sofern es noch in gutem Zustand ist, mit verwendet werden soll. Auch hier hat die Zimmerei Schatzberger ihr Können bewiesen. Jetzt liegt es am Spengler, den Turm wetterfest zu verkleiden. Er verwendet dafür Kupferblech. Etwa 30 bis 40 Quadratmeter sind dazu notwendig.

Der alte Turm war mit Zinkblech verkleidet und vieles war genagelt. Die Zeit hat natürlich ihre Spuren hinterlassen und in der alten Verkleidung einige Spalten aufgerissen. Das soll künftig nicht mehr der Fall sein. Das Kupfer wird jetzt genietet. Da aber viele Kanten und Rundungen vorhanden sind, ist die Arbeit zeitraubend und nicht ganz einfach. Vor allem beim Falzen ist große Sorgfalt notwendig, so Kipferl. Der Spenglermeister hat schon viele Glockentürme auf diese Weise bearbeitet, aber noch keinen so großen, gesteht er. Die Türmchen in den Dörfern sind meist viel kleiner.

200 Arbeitsstunden

Etwa 200 Arbeitsstunden, schätzt er, wird das Bauwerk schon benötigen. Immerhin hat der Turm mit Kugel und Fahne eine Gesamtgröße von mindestens dreieinhalb Meter. Kugel und Fahne muss er noch bauen. Das braucht noch einmal Zeit und Präzision. In die Fahne stanzt er dann noch die Jahreszahl des Baubeginns des Rathauses ein: 1731. Bürgermeister Stefan Grillmeier, der sich über den Stand der Arbeit informierte, meinte dazu: „Man kann froh sein, dass es noch solche Handwerker gibt, die in der heutigen Zeit diese Arbeiten noch erledigen können.“

Wenn dann der Turm fertiggestellt ist, wird noch eine Glocke angebracht. Sie ist in einer Gießerei in Passau schon in Auftrag gegeben, berichtet Grillmeier weiter. Sie hat einen Durchmesser von etwa 50 Zentimetern und wiegt 100 Kilogramm. Bis Ende November wird die Glocke dann in den Turm gehoben und es folgt eine feierliche Einweihung.

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