Regensburg: Studie der OTH zur Altersarmut
Regensburg. Erste Ergebnisse des Armutsberichts zeigen eine überdurchschnittlich hohe Altersarmut, besonders bei Frauen und Migranten. Bis Frühjahr 2025 soll der Bericht fertiggestellt sein, inklusive Handlungsempfehlungen und Veranstaltungsreihe.
Die Altersarmut in Regensburg ist auffallend hoch, besonders unter Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund. Das geht aus ersten Ergebnissen des Regensburger Armutsberichts hervor, an dem derzeit ein Team aus Studierenden der OTH Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Ina Schildbach und Prof. Dr. Wolfram Backert arbeitet. Die Studie, die quantitative Fragebögen und Interviews nutzt, zeigt, dass trotz des allgemeinen Wohlstandes in Regensburg viele Menschen von Armut betroffen sind.
Detaillierte Untersuchung offenbart Ursachen
„Besonders die migrantische Altersarmut sowie die Altersarmut unter Frauen ist in Regensburg überdurchschnittlich hoch“, erklärt Schildbach. Als eine der Ursachen wird die fehlende Anrechnung von Rentenpunkten aus dem Ausland genannt. „Viele Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter der ersten Generation haben in Deutschland gut verdient. Doch die Arbeit, die sie zuvor im Ausland ausübten, wurde bei der Rente nicht berücksichtigt“, erläutert Schildbach. Dies führt dazu, dass Personen in die Altersarmut abrutschen. Zudem wird die Situation durch steigende Preise, vor allem Mieten, verschärft.
Psychologische Auswirkungen und Maßnahmen gegen Armut
Die Folgen von Armut sind nicht nur finanzieller Natur. „Armut führt häufig zu Scham. Die betroffenen Menschen trauen sich dann nicht, Freikarten für ein Konzert anzunehmen“, sagt Schildbach. Hinzu kommt, dass ältere Menschen oft nicht mobil sind und daher in ihren Stadtteilen mehr Unterstützung benötigen. Trotz der schwierigen Umstände gibt es in Regensburg zahlreiche ehrenamtliche und kommunale Einrichtungen, die Unterstützung bieten, wie die Soziale Futterstelle für Haustiere oder KulTÜR für den Zugang zu kulturellen Veranstaltungen.
Der Weg zur Veröffentlichung des Armutsberichts
Bis zum Frühjahr 2025 sollen die finalen Ergebnisse des Armutsberichts vorliegen, der auch konkrete Handlungsempfehlungen enthalten wird. Geplant ist außerdem die Erstellung einer Website, auf der sich betroffene Personen über soziale Einrichtungen und Angebote in Regensburg informieren können. Eine Veranstaltungsreihe soll zudem die verschiedenen Dimensionen von Armut in den Fokus rücken und somit das Bewusstsein für das Thema schärfen. Diese Aktivitäten zeigen das Engagement des Studienteams sowie der OTH Regensburg, die Ergebnisse ihrer Forschung in konkrete Maßnahmen umzusetzen und die Öffentlichkeit zu informieren.
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