Regierungspräsident begeistert von “Juwel der Oberpfalz”
Pleystein. Im Januar tritt der oberpfälzische Regierungspräsident Axel Bartelt in den Ruhestand. Jetzt stattete er der Stadt Pleystein seinen offiziellen Abschiedsbesuch ab. Aufgrund der eigenen persönlichen Eindrücke nannte der Regierungspräsident die Stadt Pleystein „Ein Juwel der Oberpfalz“ und eine der schönsten Gemeinden in diesem Regierungsbezirk.
Pleystein könne mit Blick auf die in der freien Natur zu findenden, und der auch im Stadtmuseum präsentierten Mineralien, ein Alleinstellungsmerkmal für sich in Anspruch nehmen.
„Bei Freunden zu Gast“ – lautete einst der Werbeslogan der Stadt Pleystein. Und in einer freundschaftlichen und herzlichen Atmosphäre verlief auch der Besuch des Regierungspräsidenten. Bei einem gemeinsamen Mittagessen im TSV-Sportheim mit der Pleysteiner Stadtspitze und den für die anzusprechenden Pleysteiner Probleme zuständigen Referenten der Regierung der Oberpfalz, wurden zwischen Hauptspeise und Nachtisch die ersten Gespräche geführt.
Mit ein paar Hammerschlägen zum Turmalin
Der Rundgang führte Regierungspräsident Axel Bartelt zunächst ins Stadtmuseum. Dort stellte Stadtheimatpfleger Bernd Piehler die geplanten Umbaumaßnahmen, finanziell unterstützt mit einem Bundeszuschuss, für die Aufnahme einer Staatssammlung von Mineralien vor. Der Regierungspräsident, auch begeisterter Hobbymineraloge, bekam als Erinnerungsgeschenk einen „Turmalin“ und das Buch „100 Heimatschätze“.
Dann hatte die Stadtspitze mit Bürgermeister Rainer Rewitzer, Zweiter Bürgermeisterin Andrea Lang und die Führungsspitze des Stadtmuseums eine Überraschung für den Regierungspräsidenten parat: Er durfte, ausgestattet mit Schutzhandschuhen, gemeinsam mit dem Pleysteiner Stadtoberhaupt nahe der Trutzhofmühle Turmaline im freien Gelände suchen und hatte nach wenigen Hammerschlägen auch einen entsprechenden Turmalin in der Hand.
„Hier hat Pleystein ein Alleinstellungsmerkmal bei den Mineralogen“, betonte der Hobbymineraloge, der zur Erinnerung seine „Arbeitshandschuhe“ für die Steinsuche im Ruhestand behalten durfte.
Freibad für alle in der Region
Beim Besuch des Freibades Pleystein befürwortete der Regierungspräsident die Erhaltung dieser Einrichtung und bat um zügige Vorlage einer detaillierten Planunterlage einschließlich Kostenberechnung für die Sanierung und Umgestaltung der Freizeiteinrichtung. Für diese Maßnahmen hatten die Mitarbeiter des Regierungspräsidenten eine mögliche Förderung im Rahmen eines Sonderprogramms seitens des Freistaates Bayern in Höhe von rund 37 Prozent in Aussicht gestellt.
Bürgermeister Rainer Rewitzer setzte die Delegation aus Regensburg auch davon in Kenntnis, dass aus Bundesmitteln ein Zuschuss zugesagt ist. „Es schaut gut aus, ich würde das Geld in die Hand nehmen“, bilanzierte der Regierungspräsident seine Ansicht zur Sanierung des Freibades. „Den Nutzen haben die Bürger, aber auch die Bewohner aus dem Umkreis“.
Drei Millionen für Zottbachtalschule
Beim Abstecher in die Zottbachtalschule hob Bürgermeister Rainer Rewitzer die angekündigte Förderung der Generalsanierung dieser Einrichtung in Höhe von 75 Prozent durch den Freistaat Bayern hervor. Der dafür maßgebliche Betrag beläuft sich auf 3.226.000 Euro. Bei dieser Zuschusshöhe wirkt sich positiv aus, dass die Stadt Pleystein den Zuschussantrag als Empfängerin von Stabilisierungshilfe gestellt hat.
Zum Abschluss der Visite in Pleystein besichtigte Regierungspräsident Axel Bartelt das Unternehmen Stefan Voit, „Der Stahlfertiger“, im Weiler Am Spatwerk. Grund des Besuches war, über Möglichkeiten zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf dem Betriebsgelände, die gleichzeitig auch eine Betriebserweiterung ermöglichen würden, zu sprechen. Noch führt die Gemeindeverbindungsstraße Hagendorf-Spielhof mitten durch den Betrieb.
Familienunternehmen beeindruckt
In einer abschließenden Erklärung nach der Aussprache hinter verschlossenen Türen, lobte der Regierungspräsident den Innovationsgeist, der hinter dem Familienunternehmen steht. Er sehe gegenüber seinem letzten Besuch vor sechs Jahren eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung.
Hinsichtlich der durch den Betrieb führenden Gemeindeverbindungsstraße seien sich Landrat Andreas Meier, die Bürgermeister aus Waidhaus und Pleystein einig, eine Lösung finden zu müssen, wie dieses Verkehrsproblem gelöst werden könne. Dazu seien verschiedene Alternativen erörtert worden. Die beiden Bürgermeister haben sich geeinigt, die Planungsarbeiten voranzutreiben, erklärte Regierungspräsident Bartelt.
Zwanzig weitere Arbeitsplätze
Stefan Voit hat sein Unternehmen „Der Stahlfertiger“ als „Einmann-Betrieb“ im Jahr 2002 gegründet und befindet sich aktuell in der Ausbaustufe 6 mit einer Investitionssumme von 6,36 Millionen Euro. Das Unternehmen hat derzeit 80 Mitarbeiter, sollte eine Verlegung der Gemeindeverbindungsstraße eine Betriebserweiterung ermöglichen, kommen zwanzig weitere Arbeitsplätze dazu. In dieser Straßenverlegung sieht Stefan Voit auch eine Entlastung der Bewohner des Weilers „Am Spatwerk“.
Seinem Slogan „steel is my deal“ entsprechend wird das Unternehmen durch den Einsatz vieler CNC-Maschinen sowie mehreren Robotern gerecht. Den Bau eines Trockendocks im Hamburger Hafen innerhalb einer ARGE für den Bau der derzeit größten Jacht der Welt stuft Stefan Voit als „Leuchtturm“ in der Referenzliste ein.
“Schwer zu händeln und unübersichtlich”
Die problematische Verkehrssituation auf seinem Betriebsgelände muss nach Ansicht Stefan Voits durch Verlegung der Straße behoben werden. In dieser Maßnahme sieht Stefan Voit auch die noch einzige Möglichkeit zur Expansion. Aktuell kreuzt der Schwerlastverkehr die Pleystein und Waidhaus trennende Gemeindeverbindungsstraße. „Das ist schwer zu händeln und unübersichtlich“.
Außerdem darf laut Stefan Voit das Material nicht der Witterung ausgesetzt werden, jeder noch so kleinste Tropfen, entwickelt sich hinterher zu einem Schadensbild, erklärt Stefan Voit seinen Gästen. Beim Wegfall der Straße sei auch die Errichtung einer Einfriedung möglich, was wiederum den Diebstahl von Material vom Gelände verhindern könne. Außerdem könnten auf der jetzigen Straßenfläche Betriebsgebäude errichtet werden, was letztlich zu 20 neuen Arbeitsplätzen führe.
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