Regionaler Planungsverband wartet auf Antwort aus Vorbach

Vorbach. Früher trieb der Wind Schiffe und Windmühlen an – heute sind es Windräder, die Strom erzeugen. Anpacken für die Energiesicherheit – ein Thema für jede Kommune. Antworten erwartet der Regionale Planungsverband auch von der Gemeinde Vorbach

Der Planungsverband erwartet von jeder Kommune eine Stellungnahme, um ein abgestimmtes Planungskonzept für Windräder im Bereich Oberpfalz-Nord zu erarbeiten. Symbolbild: Pixabay

Kommunen sollen Bayerns Energiezukunft mitgestalten. Früher trieb der Wind Schiffe und Windmühlen an – heute sind es Windräder, die Strom erzeugen. Anpacken für die Energiesicherheit – ein Thema für jede Kommune. Antworten erwartet der Regionale Planungsverband auch von der Gemeinde Vorbach

In den kommenden Jahren entscheiden die bayerischen Regionen, welche Flächen bevorzugt für den Ausbau der Windenergie zur Verfügung stehen. Dies wurde in den Regionalplänen festgeschrieben. Doch die Ausbaupläne sind komplex und berühren viele Bereiche. Eine Planungshilfe für Kommunen ist der Energieatlas Bayern. Der weist bayernweit Flächen aus, in den eine Windenergienutzung voraussichtlich möglich ist. Eine Gebietskulisse, in der im Gemeindebereich Vorbach sogenannte windhöffige Flächen nicht zu entdecken sind, wie in der Gemeinderatssitzung ein Blick in den Windatlas zeigte.

Planungsverband wartet auf Stellungnahme

Für die Gemeinde Vorbach deshalb kein Thema? Mitnichten. Der Planungsverband erwartet von jeder Kommune eine Stellungnahme, um ein abgestimmtes Planungskonzept für Windräder im Bereich Oberpfalz-Nord zu erarbeiten, stellte Bürgermeister Alexander Goller klar. Setzte der Freistaat bisher durch die sogenannte 10H-Regelung dem Windrad-Ausbau Grenzen, wird durch die Lockerung dieser Bestimmung in den nächsten Jahren ein starker Zubau neuer Windräder erwartet.

„Jetzt ist der Weg frei“, klärte in der Sitzung Ratsmitglied Manfred Plößner auf. Die Lockerung bedeute, dass beispielsweise in Wäldern, nahen Gewerbegebieten oder an Bahntrassen der Abstand der Windräder zur Wohnbebauung auf 1.000 Meter reduziert worden sei. In Wind-Vorranggebieten werde dieser Abstand ab Juni 2023 sogar weiter verringert, um die gesetzliche Vorgabe zu erfüllen, 1,1 Prozent der Landesfläche für Windenergieanlagen auszuweisen.

“Reibach der Investoren verhindern”

Diese Aufklärung verband Plößner mit der Forderung nach Bürgerwindrädern. „Die Menschen in der Region sollen auch wirtschaftlich von der Windenergieanlage profitieren“ und „der große Reibach von Investoren muss verhindert werden“. Verfehle der Freistaat den bayernweiten Zielwert von 1,1 Prozent der Landesfläche, entfalle der landesrechtliche Mindestabstand zur Wohnbebauung vollständig, wusste Plößner. Auch wenn der Windatlas für Vorbach keine geeigneten Flächen für Windrad-Standorte ausweise, plädierte der Gemeinderat der Freien Wähler für eine Beantwortung der Verbands-Anfrage.

Meldeverhalten beobachten

Hingegen schlug Bürgermeister Alexander Goller vor, zunächst auf eine Meldung zu verzichten und das Meldeverhalten der im Regionalen Planungsverband Oberpfalz Nord zusammengeschlossenen Gemeinden zu beobachten. Ohnehin seien weitere Diskussionsrunden zu erwarten, mutmaßte der Bürgermeister. Um weitere Steuerungsmöglichkeiten nicht auszuschließen, einigte sich das Gremium, sich mit dem Thema „in absehbarer Zeit“ erneut zu befassen. Für die Gemeinde Vorbach nicht beeinflussbar sind mögliche Planungsüberlegungen für die Errichtung von Windrädern in benachbarten gemeindefreien Waldgebieten, ergänzte Alexander Goller.

Schlachthausverein ist enttäuscht

Der Oberbibracher Schlachthausverein „Selwa gmacht“ und Bürgermeister Alexander Goller sind enttäuscht. Für die weitere Sanierung des Gebäudes braucht der Verein unbedingt öffentliche Fördermittel.

Diese flossen zwar im Programmjahr 2022 mit einem Zuschuss aus dem Regional-Budget für Kleinprojekte der ILE-Region Vierstädtedreieck. Doch die Mittel reichen nicht, um dem Ziel alter Oberpfälzer Traditionen näherzukommen. Das Konzept beinhaltet die Nutzung des in die Jahre gekommenen Gebäudes als Lebensmittel-Handwerkerhaus zur Erhaltung traditioneller Techniken zur Herstellung und Haltbarmachung von Lebensmitteln.

Deckensanierung geplant

Neben den von der Bevölkerung geschätzten „Schlachtschüsseln“ planen die Oberbibracher Visionäre, den folgenden Generationen das Wissen übers Haltbarmachen, zum Beispiel mit dem Einsuren von Fleisch und Wurst und dem Fleisch räuchern zu vermitteln.

Auch das Mosten, Backen und Käsen will der Verein den Interessierten näher bringen. Vergeblich war die Bitte von Bürgermeister Alexander Goller um eine weitere Mittelzuteilung, um dem Verein die Finanzierung der weiteren Sanierungsarbeiten zu erleichtern, wie der Gemeindechef in der jüngsten Ratssitzung mitteilte. „Selwa gmacht“ plant eine Deckensanierung des ehemaligen Schlachthauses und eine Erneuerung der Kühlraumtüren. Eine Maßnahme, die vom Verein finanziell nicht zu stemmen ist.

Projekt steht auf der Kippe

Für Bürgermeister Alexander Goller auch mit Blick auf die Vereinsförderung der Gemeinde ein Sonderfall, der nicht in die Zuschussrichtlinien der Kommune für Investitionen der Vereine passt. Um einen baulichen Stillstand zu vermeiden, empfahl der Sitzungsleiter dem Gremium bei geschätzten Kosten in Eigenregie des Vereins in Höhe von 13.187 Euro einen kommunalen Zuschuss in Höhe von 12.000 Euro. „Ein heftiger Vorschlag“, gab Goller zu.

Aber ohne eine kräftige finanzielle Unterstützung stehe das Projekt zur Brauchtumspflege auf der Kippe. Vermutlich sei mit weiteren Investitionskosten unter 10.000 Euro zu rechnen, beantwortete der Bürgermeister eine Anfrage von Martin Kräml. Nach weiteren Fördergeldern Ausschau zu halten, sei zwar ein Gebot der Stunde. Doch auch die Gemeinde müsse handeln. Eine Feststellung, die im Gremium ungeteilte Zustimmung fand. Den Sonderzuschuss von 12.000 Euro billigte der Rat einstimmig.

Sua woars fröia! Im alten Oberbibracher Schlachthaus stehen die Wurstkessel bereit, um darin für oberpfälzer und fränkische Gaumen Herzhaftes zuzubereiten. Eine Schlachtschüssel mit Sauerkraut, Kesselfleisch und Blut- und Leberwürsten: Deftig und hoch geschätzt. Foto: Robert Dotzauer

Zuschuss für die Schützengesellschaft

Einverstanden war das Gremium auch mit einem Zuschuss für die Schützengesellschaft St. Sebastian zur Anschaffung eines Gasherds und einer Gas-Fritteuse mit Montage für die Küche des Schützenhauses. An den Kosten von 5.633 Euro beteiligt sich die Gemeinde entsprechend der Richtlinien zur Vereinsförderung von Investitionskosten mit 1.127 Euro.

Der Gemeindebauhof ruft nach neuen Bauzäunen. „Es fehlen bei Baumaßnahmen geeignete Absperrvorrichtungen“, teilte der Bürgermeister mit. Der Empfehlung zum Kauf von 30 Bauzäunen, zehn Absperrgittern, zehn Sicherheitsbaken und 20 Fußplatten einschließlich Transportpaletten mit einer Angebotssumme der Firma Bremicker in Höhe von knapp 7.000 Euro folgte der Rat einstimmig. Einverstanden war das Gremium mit einem Bauantrag zum Ausbau eines Wohnhauses in der Gemarkung Vorbach.

Flurweg ist im schlechten Zustand

Im Informationsteil verwies der Bürgermeister auf den schlechten Zustand des Flurweges zwischen den Vorbacher Tennisplätzen und dem Wasserhaus und weiter bis zum Waldrand. Ergänzend zu Überlegungen zur Asphaltierung regte Alexander Goller als Kompromiss eine wassergebundene Pflasterung an. Einen Beschluss sah die Tagesordnung nicht vor. Nächster Schritt ist die Einholung eines Kostenangebotes. Donum Vitae will das Thema Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderates vorstellen, teilte der Bürgermeister weiter mit.

Gemeinde Vorbach mit Gütesiegel?

Die Heimat voranbringen. Ein Ziel, das der Bürgermeister mit dem „Gütesiegel Heimatdorf 2023“ verfolgt. Die Gemeinde Vorbach schaffte es auf Regierungsbezirk-Ebene bis in das Finale des Wettbewerbs, gab Alexander Goller bekannt. Am 17. April 2023 erwartet die Gemeinde hohen Besuch. Vertreter des Heimatministeriums und der Regierung der Oberpfalz kommen zu einer Schlussbegutachtung. „Wir werden uns bei der Präsentation der Gemeinde anstrengen und auch mit Überraschungen glänzen“, versprach der Rathauschef. Mit dem Gütesiegel Heimatdorf verbunden ist eine Geldprämie von 60.000 Euro. Die Zuwendung soll der weiteren Verbesserung der Lebensqualität dienen. Gleichzeitig soll die staatliche Förderung zur Wertschätzung des bürgerschaftlichen Engagements beitragen.

Im Anfragenteil erinnerte Marga Kreutzer an die dringende Erneuerung des Buswarte-Häuschens in der Neustädter Straße in Oberbibrach. Manfred Plößner informierte über den Einbau eines neuen Akkus in den Defibrillator an der alten Schule in Oberbibrach. Plößner dankte dem Sponsoring der Raiffeisenbank Nordoberpfalz.

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